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Alpenkorps 12. Isonzo Vormarsch Pinzano Tagliamento ´17 Auction number: 0006950088 
End of auction: 04/28/24  at  10:53 AM a o clock    5 d. 7 min. 12 sec.  
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Start of auction: 04/14/24  at  10:53 AM a o clock
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DESCRIPTION

Vom siegreichen Vormarsch in Italien: Übergang des deutschen Alpenkorps über den Tagliamento bei Pinzolo (es handelt sich um den Ort Pinzano al Tagliamento).

Nach der 12. Isonzoschlacht: Die Tagliamentofront brach seit 3. November 1917 zusammen, am 8. November ging das Alpenkorps bei Pinzano über den Fluss und operierte jetzt im Anschluss an die k.u.k. Gruppe „Krauß“ in westlicher Richtung auf Aviano.

 

Großformatige, farbige Original-Offsetlithographie von 1918.

 

Nach dem Originalaquarell von Albert Reich.

In der Platte signiert.

 

Mit mittiger, vertikaler Bugfalte.

 

Journalausschnitt in der Größe 550 x 363 mm.

 

Mit minimalen Alterungs- und Gebrauchsspuren, an der Bugfalte mit zwei sehr kleinen Klammerungslöchern, sonst sehr guter Zustand.

 

Hervorragende Bildqualität auf Kunstdruckpapier – extrem selten!!!

 

100%-Echtheitsgarantie – kein Repro, kein Nachdruck!!!

Besichtigung jederzeit möglich.

 

100% guarantee of authenticity - not a reproduction, not a reprint!

Visit any time.

 

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Das Angebot wird als Sammlerstück verkauft  - Urheberrechte sind im Kauf ausdrücklich NICHT enthalten!!!

 

This offer is sold as a collector's item only and no copyrights are being sold here.

 

 

Weitere historische Originale finden Sie in meinen anderen Angeboten!!!

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Bücher und Alben sind, wenn nicht ausdrücklich erwähnt, nicht auf Vollständigkeit geprüft. Normale Alters- und Gebrauchsspuren, Unterstreichungen usw. werden nicht erwähnt, sind aber im Preis berücksichtigt.

 

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Historische Informationen zum Artikel:

 

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Albert Reich, deutscher Maler und Illustrator. Geborgen am 14. Januar 1881 in  Neumarkt in der Oberpfalz als Sohn eines Schuhmacher, gestorben am 12. April 1942 in München. Eintritt in die Zeichenklasse bei Johann Caspar Herterich in der Akademie der Bildenden Künste in München am 30.10.1902.

Der Münchner Maler Albert Reich war während der Weltkriegszeit publizistisch besonders aktiv. Seine Kriegsskizzen brachte er in Bildbänden und mehrfach aufgelegten Ansichtskartenheftchen heraus. Er begleitete im 1. Weltkrieg das Alpenkorps und veröffentlichte die Bildmappen "Das Alpenkorps in Tirol", "Durch Serbien", "Durch Siebenbürgen und Rumänien", "Gegen Italien" und "Das Alpenkorps im Westen". Im Falle der Ansichtskarten aus dem Karpatenraum / Siebenbürgen beschränkte sich Reich vor allem auf die Darstellung von rumänischen Soldaten und ‘Volkstypen’. Auch Buchhandlung H. Zeidner in Kronstadt brachte eine Auswahl von 14 „Bilder-Feldpostkarten“ bayerischer Zeichner, unter anderen von Albert Reich heraus.

 

Der Feind über den Tagliamento geworfen

Berlin, 1. November, abends. (Amtlich.) 
Im Westen und Osten keine wesentlichen Ereignisse. - Am Tagliamento wurde der auf dem Ostufer bei Pinzano und Latisana noch haltende Feind geworfen oder gefangen.

 

Der österreichisch-ungarische Heeresbericht:

Die Schlacht bei Latisana

Das österreichische Küstenland befreit

Wien, 1. November.
Amtlich wird verlautbart:
Italienischer Kriegsschauplatz:
Das Vordringen der Verbündeten in Oberitalien ist gestern durch einen neuen gewaltigen Erfolg gekrönt worden. Das Anstauen der zurückweichenden feindlichen Massen nordöstlich von Latisana bot der Führung Gelegenheit, starken italienischen Kräften durch Umfassung den Rückweg zu verlegen. Deutsche und österreichisch-ungarische Divisionen, die sich westlich von Udine dem Tagliamento näherten, wurden von Norden her angesetzt. Gleichzeitig stießen österreichisch-ungarische Kolonnen längs der Lagunen gegen Latisana vor. Zahlreiche in vollste Verwirrung geratene italienische Verbände in der Gesamtstärke von zwei bis drei Armeekorps wurden zum größten Teil abgeschnitten. In wenigen Stunden waren über 60000 Mann gefangengenommen und mehrere hundert Geschütze erbeutet. Österreichisch-ungarische und deutsche Truppen stehen überall am unteren und mittleren Tagliamento.
Vereinzelte Versuche des Feindes, im Mittellauf Brückenkopfstellungen zu behaupten, wurden durch ungesäumtes Zugreifen deutscher Regimenter vereitelt. Die im Gebiet des oberen Tagliamento vordringenden österreichisch-ungarischen Armeen überwinden, gebirgsgewohnt, in zähem Wollen alle Schwierigkeiten des Geländes. Solcher Art hat die 12. Isonzoschlacht in achttägiger Dauer zu einem über alles Maß glänzenden Erfolge geführt. Die österreichischen Küstenlande sind befreit, weite Strecken venezianischen Bodens liegen hinter den Fronten der Verbündeten. Der Feind hat in einer Woche über 180000 Mann an Gefangenen und 1500 Geschütze eingebüßt. Der große Sieg an den südwestlichen Toren der Monarchie ist eine neue unvergleichliche Kraftprobe der verbündeten Mächte und Völker, eine Kraftprobe, die eine stärkere Sprache reden wird als alles, was in den letzten Wochen bei Freund und Feind über Gegenwart und Zukunft geredet worden ist.

 

Das Deutsche Alpenkorps war ein Großverband des deutschen Heeres im Ersten Weltkrieg und gilt als die erste deutsche Gebirgstruppe. Während des Ersten Weltkrieges wurde es im Mai 1915 zunächst zu dem Zweck aufgestellt, Österreich-Ungarn bei der Verteidigung seiner Grenze zu Italien zu unterstützen.

Vorläufer

Das deutsche Kaiserreich verfügte bis zum Ersten Weltkrieg über keine Gebirgstruppe. Dennoch wurde bereits 1892 bei den Goslarer und auch den Schlettstadter Jägern auf Befehl des preußischen Kriegsministeriums Skiausbildung durchgeführt. Allerdings wurde der militärische Wert der Skiausbildung von ziviler Seite her viel deutlicher erkannt und vehement propagiert. So lud der Skiclub Schwarzwald bereits 1896 die Schlettstadter Jäger zu Rennen ein, führte 1902 den Patrouillenlauf ein und gab 1905 bei Gründung des Deutschen Skiverbandes (DSV) die Anregung, dass dieser es als seine Hauptaufgabe betrachte, brauchbare Skiläufer für das Heer heranzubilden.

Erst nachdem man im Ersten Weltkrieg zu Beginn des Winters 1914/15 in den Vogesen auf die gut ausgebildeten skibeweglichen französischen Chasseurs alpins getroffen war, ging man an die Aufstellung eigener deutscher Schneeschuh-Bataillone. Am 14. Oktober 1914 erließ der „DSV-Ausschuss zur Bildung des Deutschen freiwilligen Skikorps“ einen Aufruf „an die Skiläufer Deutschlands“, der sie zum Eintritt in die Schneeschuhtruppe aufforderte. Am 21. November 1914 trat in München das Bayerische 1. Schneeschuh-Bataillon zusammen. Kurz darauf folgten die Württembergische Schneeschuh-Kompanie Nr. 1 sowie die preußischen Schneeschuh-Bataillone Nr. 2 und 3.

Geschichte

Mit der Kriegserklärung Italiens am 23. Mai 1915 entstand eine für Österreich-Ungarn bedrohliche Lage: Außer den Besatzungen von Festungswerken befanden sich die aktiven Truppen, die zur Verteidigung im Hochgebirge vorgesehenen k.k. Landesschützen-Regimenter, an der Ostfront in Galizien. Die Donaumonarchie musste zunächst eine Verteidigungslinie aus Standschützen und anderen improvisierten Formationen organisieren. Der deutschen OHL war bewusst, dass bei den geringen Kräften, die Österreich-Ungarn zur Verteidigung der Tiroler Grenze jetzt stellen konnte, die Gefahr für Süddeutschland sehr groß werden konnte. Die beste Sicherung Bayerns war also die Tirols. Wenige Tage vor der Kriegserklärung Italiens hatte das preußische Kriegsministerium verfügt, aus Eliteregimentern um einen bayerischen Kern das Alpenkorps – eine verstärkte Infanteriedivision – aufzustellen. Entsprechend seiner künftigen Verwendung im Hochgebirge sollte das Alpenkorps Gebirgsausrüstung erhalten (z. B. Schneeschuhe, Eispickel, Bergschuhe usw), die zunächst aufgrund fehlender Erfahrung nur mangelhaft war und erst im Verlauf des „Einsatzes in Tirol“ verbessert werden konnte. Da dem Alpenkorps auch Korpstruppen (schwere Artillerie, Kolonnen und Trains, Pionierkompanien, Fernsprecheinheiten und eine Fliegerabteilung) zugeteilt waren, wurde dieser militärische Verband trotz der Mannschaftsstärke einer Division als Korps bezeichnet.

Das Deutsche Alpenkorps wurde klassisch in zwei Jäger-Brigaden untergliedert: Die 1. Jäger-Brigade der Bayerischen Armee unter Generalmajor Ludwig von Tutschek mit dem Infanterie-Leib-Regiment und dem 1. Jäger-Regiment sowie die Preußische 2. Jäger-Brigade unter Oberst Ernst von Below mit dem Jäger-Regiment Nr. 2 (Hannoversches Jäger-Bataillon Nr. 10, Reserve-Jäger-Bataillone Nr. 10 und 14) sowie dem Jäger-Regiment Nr. 3, bestehend aus den früheren vier Schneeschuh-Bataillonen.

Außerdem gehörten sechs Radfahrkompanien, sieben Maschinengewehrabteilungen (Gebirgsmaschinengewehrabteilungen), 48 Feld- und Gebirgsgeschütze und je eine Batterie 10-cm-Kanonen und 15-cm-Haubitzen, ferner Minenwerferabteilungen, Pionierkompanien, Nachrichtentruppen usw. und zeitweise auch die Bayerische Feld-Fliegerabteilung 9 b dazu.

„Einsatz in Tirol“ – Die Dolomiten-Front

Der bayerische Generalleutnant Konrad Krafft von Dellmensingen wurde zum „Führer des Alpenkorps“ ernannt. Dieser war zuvor Generalstabschef der 6. Armee „Kronprinz Rupprecht“ gewesen. Durch einen Streit mit dem Chef der OHL General Erich von Falkenhayn, der damit endete, dass sogar Kaiser Wilhelm II. eingeschaltet wurde, entfernte Falkenhayn daraufhin Krafft aus dem AOK 6 und fand in ihm die ideale Besetzung für den "Führer des Alpenkorps". Denn Krafft war ein besonders bergkundiger Mann, der schon in frühester Jugend mit seinem Bruder Albrecht in den Dolomiten unterwegs gewesen war. Folglich kannte er die Gegend genau und somit auch den ersten Einsatzraum des Alpenkorps. Dieses wurde zunächst als Reserve an die neue Front nach Südtirol entsandt. Die Südwestfront wurde dabei in fünf Verteidigungsabschnitte, so genannte "Rayone" unterteilt, die sich von der Schweizer Grenze im Westen bis an den Karnischen Kamm im Osten zog. Die Front am Isonzo bildete dabei einen eigenen Abschnitt. Die Männer besaßen zwar schon Kampferfahrung von der Westfront aber eine Gebirgsausbildung hatten sie nicht erhalten. So kam es immer wieder zu teils tödlichen Unfällen. Ebenso erkrankten die Männer, etwa weil sie zunächst nur mangelhaft ausgerüstet waren, oder da sie beispielsweise in ihrer Unerfahrenheit den Schnee schmolzen und unverdünnt tranken und in der Folge an Magen-Darm Erkrankungen litten. Der „Einsatz in Tirol“ stellte demnach die eigentliche Gebirgsausbildung des Alpenkorps dar. Von besonderem Wert war hier der gemeinsame Einsatz der deutschen Soldaten mit den Standschützen. Die Standschützen waren gebirgsgewohnte Männer, die den Soldaten des Alpenkorps das richtige Verhalten und den Einsatz im Hochgebirge zeigten. Im Gegenzug halfen die Deutschen dabei, die militärische Ausbildung der Standschützen zu verbessern.

Da die Italiener bei ihrem Angriff äußerst zögerlich vorgingen und somit das Überraschungsmoment verschenkten, verliefen die ersten Wochen nach der Kriegserklärung in relativer Ruhe, der vermeintliche italienische Durchbruch erfolgte nicht. Im Gegenzug verschaffte die so gewonnene Zeit den Männern des Alpenkorps und den übrigen Verteidigern den Vorteil, die teils hochalpine Front noch besser auszubauen und zu verbessern. Dem zahlenmäßig überlegenen Gegner, der über eine bestens ausgebildete Gebirgstruppe, die Alpini verfügte, wäre demnach nicht mehr ohne größere Verluste ein Frontdurchbruch gelungen. Der Einsatz des Alpenkorps beschränkte sich vornehmlich auf Abwehr- und Patroulliengefechte sowie auf die Artillerieunterstützung. Da das Deutsche Reich noch nicht offiziell im Kriegszustand mit den Italienern stand, war es dem Alpenkorps untersagt italienisches Gebiet zu betreten oder für Angriffsunternehmen eingesetzt zu werden, bei denen dies notwendig war. Die Verlegung des Alpenkorps diente in erster Linie dazu, dem österreichisch-ungarischen Verbündeten politisch und moralisch den Rücken zu stärken. Erst ab August 1916, nach dem Eintritt Rumäniens in den Krieg, erfolgte die offene Kriegserklärung Italiens auch an Deutschland.

Das Alpenkorps wurde hauptsächlich in den Rayonen IV.(Fleimstal) und V. (Pustertal) an den Brennpunkten der Dolomiten-Front eingesetzt. So beispielsweise am Col di Lana, am Kreuzbergpass, in den Sextener Dolomiten und an den Tofanen.

Das Alpenkorps trug maßgeblich zur Stabilisierung der Dolomiten-Front bei. Als im Oktober 1915 von der Ostfront österreich-ungarischen Verbände frei wurden und an die Tiroler Front verlegt werden konnten, wurden die Deutschen aus den Dolomiten abgezogen. Sie hinterließen eine gut ausgebaute hochalpine Stellung mit Kavernen, Seilbahnen, Unterkünften und ausgebildeten Standschützen zurück. Sie konnte von den nunmehr allein zuständigen k.u.k.-Truppen übernommen werden. Als Dank, aber vor allem als ein äußerliches Zeichen für den Zusammenhalt der kämpfenden Soldaten, wurden den Männern des Alpenkorps im Juni 1915 vom Landesverteidigungskommando Tirol 20.000 Edelweißabzeichen überreicht, die laut Vorschrift über dem linken Ohr an der Kopfbedeckung zu tragen waren. Dieses Abzeichen war bereits 1907 von der österreichisch-ungarischen Armee als Emblem für ihre Gebirgstruppen eingeführt worden. Es wurde sowohl an den Paroli also auch an der Kappe getragen und besaß einen hohen Stellenwert unter den Männern.

Serbischer Feldzug

Das Korps verließ Mitte Oktober 1915 die Dolomiten und wurde über München und Thionville an die Westfront verlegt, um als Heeresreserve in der Champagne zu dienen. Am 20. Oktober bei Launois südwestlich Charleville ausgeladen, wurden die Soldaten im Raum Sedan bereitgestellt. Drei Tage nach ihrer Ankunft machte jedoch ein neuer Befehl den Abtransport des Korps auf die Balkanhalbinsel nötig. Da sich das Anfang Oktober angegriffene Serbien in ihren Gebirgsteilen noch zäh gegen Österreich-Ungarn und Bulgarien behaupten konnte, wurde das Alpenkorps jetzt zur Verstärkung der 11. Armee dorthin entsandt.

Am 30. Oktober überschritt die Gruppe „Below“ die Donau bei Orsova und rückte in Richtung Krusevac vor. Das Gros des Korps ging westlicher bei Gradiste über die Donau und verfolgte die Serben durch das Tal der südwestlichen Morawa, dem auf dem Kara-Dagh entspringende Hauptstrom Serbiens. Weiter über Pozarevac vorgehend wurde bis 4. November Kragujevac erreicht, am 8. November Kraljevo. Den Serben war aber bereits südlich davon der Rückzug über das Gebirge gelungen. Die bayerischen Jäger sollten das XXII. Reserve-Korps freimachen, das für den dortigen Gebirgskrieg nicht ausgerüstet war. Ab 13. November begann die weitere Verfolgung durch das Gebirge im Sandschak Novipazar, am 14. November kam es beim südlichen Vorstoß zu einem Gefecht an der Dedina Stolica. Die Gruppe „Below“ besetzte zusammen mit Teilen der 44. Reserve-Division Raška. Am 24. November wurde von der Vorhut noch der Ibar bei Ribaric und die Grenze Montenegros erreicht. Nachdem aber das serbische Restheer über Montenegro entkommen war, erfolgte am 28. November der Rückmarsch durch das Morawatal nach Norden auf Krusevac. Am 21. Dezember marschierte das Korps in Nisch in Anwesenheit des Korpskommandeurs an dem Oberbefehlshaber, August von Mackensen, vorüber. Über Nisch vorgehend wurde am 22. Dezember Leskovac erreicht und der weitere Vorstoß entlang der südlichen Morawa nach Makedonien vorbereitet. In den ersten 39 Tagen war das Korps etwa 700 km marschiert.

Da jedoch inzwischen die Franzosen und Briten von Saloniki aus vorgerückt waren, wurde das Korps noch zurückbehalten und verblieb bis zum Jahresende bei Leskovac in Bereitstellung. Bis Mitte Februar 1916 verblieb das Korps in der Nähe von Jelašnica. Von dort wurde das Korps über Kumanovo, Skopje und Veles durch das Strumicatal bis nach Istip im südlichsten Mazedonien vorgezogen. Mit der Verlegung nach Verdun endete für das Korps Ende März 1916 der Abschnitt „Serbien“. Es war ein Feldzug, der dem Korps mehr Verluste durch die Marschstrapazen als durch Kampfhandlungen abverlangte.

Schlacht von Verdun

Am 28. Mai 1916 wurde das Korps der 5. Armee unterstellt, am 1. Juni bezog es Quartier in Azannes. In der Schlacht um Verdun wurden die Alpenjäger am östlichen Maasufer der Angriffsgruppe Ost des Generals von Lochow zugeteilt. Am 8. Juni erfolgte der erste Einsatz des Korps im Abschnitt des I. Bayerischen Korps. Durch die Hassoule-Schlucht, auch Totenschlucht genannt, erreichten sie das heißumkämpfte Fort Douaumont. Von hier aus ging es im Bereich des Dorfes Fleury und dem Zwischenwerk Thiaumont direkt in die Hauptkampflinie. An den Flügeln war rechts die Bayerische 1. Division ebenfalls gegen Thiaumont und als linker Nachbar die 103. Division gegen den Abschnitt Souville-Tavannes angesetzt. Fleury, Thiaumont sowie die Munitionsräume bei Fleury (Poudriere de Fleury) wurden im Rahmen von zwei Großangriffen am 23. Juni und 11. Juli 1916 eingenommen. Ein kleiner Stoßtrupp des Infanterie-Leib-Regimentes erreichte sogar die sogenannte „Filzlausstellung“ (Ouvrage de Morpion) und erzielte damit kurzfristig den weitesten Vorstoß deutscher Truppen vor Verdun. Am 9. August 1916 wurde das Korps aus dem Bereich der 5. Armee und somit aus der Schlacht von Verdun entlassen.

Rumänien-Feldzug

Rumänien hatte Österreich-Ungarn am 27. August 1916 den Krieg erklärt. Unmittelbar darauf rückten russische Truppen in die Moldau ein, links davon brach die rumänische Nordarmee über die östlichen Karpaten in Ungarn und die rumänische 1. und 2. Armee aus der Walachei in Siebenbürgen ein. Am 28. August wurde der deutsche Generalstabschef Erich von Falkenhayn durch das Duo Hindenburg und Ludendorff abgelöst und erhielt ein Armeekommando im rumänischen Feldzug.

Die oberste Heeresleitung an der Ostfront unter der Führung Leopold von Bayern stellte zwei neue Armeen zum Schutz von Siebenbürgen auf. Die nördlichere k.u.k. 1. Armee unter Generaloberst Arz von Straußenburg und die südlichere deutsche 9. Armee unter General Erich von Falkenhayn. Der letztgenannten 9. Armee wurde das von der Westfront freigemachte Alpenkorps zugeteilt, das jetzt an den Rumänischen Kriegsschauplatz verlegt wurde.

Während der Schlacht bei Hermannstadt durchschritt das Alpenkorps das Zibinsgebirge, das die beiden Flügel der auf breiter Front aufmarschierten rumänischen 1. Armee trennte. Über den Gebirgskamm kommend, brachten die Alpenjäger am 26. September die im Frontalangriff stehende deutsche 187. Infanterie-Division die nötige Entlastung. Im Rücken des Feindes vordringend, wurde den Rumänen dabei der Rückzug durch den Roten-Turm-Pass versperrt. Gemäß Aussagen von Gefangenen hatte das Korps mit seinen 9 Bataillonen erfolgreich gegen 54 der rumänischen Armee im Kampf gestanden. Bei Roter Turm wurde zur Erinnerung an diesen Sieg eine Tafel mit der Inschrift „DEUTSCHES ALPENKORPS 26–29.IX 1916“ an der Felswand angebracht.

Am 9. Oktober siegte der linke Flügel der 9. Armee nochmals bei Kronstadt und bereitete den weiteren Einbruch ins südlichere Rumänien vor. Der Befehlshaber des Infanterie-Leib-Regiments, Prinz Heinrich von Bayern, wurde während der Kämpfe am 7. November verwundet und starb am Tag danach. Das Regiment eroberte an jenem Tage die letzte Höhe des Monte Sule, am 21. November brach die Gruppe „Krafft“ endgültig durch das siebenbürgische Gebirge nach Süden durch und gelangte in die Tiefebene der Walachei. Es folgten Verfolgungskämpfe bei Curtea de Argesch bis Pitești. Anfang Dezember hatte das Korps „Krafft“ entscheidenden Anteil an der Schlacht am Argesch, die schließlich zur Einnahme von Bukarest führte. Nach dieser Schlacht schwenkte die 9. Armee von Osten nach Norden ein, den Angelpunkt bildete dabei die Gruppe „Krafft“. Am 7. Dezember eroberten die Jäger zusammen mit dem XXXIX. Reserve-Korps Ploesti und die dortigen Ölfelder.

Mitte Dezember folgten Kämpfe an der Jalomița. Die Gruppe „Krafft“ wurde hierbei am linken Flügel der 9. Armee eingesetzt. Ein Friedensangebot der Mittelmächte blieb in dieser Zeit vom Gegner unbeachtet. Am 21. Dezember kam es zur Weihnachtsschlacht von Rimnicul-Sarat, dem Korps gegenüber standen nicht nur Rumänen, sondern erstmals auch Russen (Trans-Kaspische Kosaken-Brigade). Ein Bataillon wurde am 23. Dezember nach Șindrilița befohlen und hielt Verbindung zur benachbarten Gruppe „Gerok“ der österreichischen Heeresgruppe „Erzherzog Josef“. Nach der Schlacht rückte die 9. Armee zum Sereth nach und wurde an den Putna-Abschnitt vorgeschoben. Das Korps folgte der Magura in Richtung auf Odobești, das auf deren letztem Ausläufer lag.

Am 2. Januar 1917 erreichte das Korps Bolotești. Über den sechs bis acht Meter breiten jedoch nur einen Meter tiefen Putna kam es aber zu keinem weiteren Vorgehen mehr. Am anderen Ufer war die Grenze zum Kaiserreich Russland, am Fluss folgten Monate des Stellungskrieges.

Am 10. April 1917 schied das Alpenkorps aus der 9. Armee aus und ging mehrere Wochen im Raum von Kronstadt in Ruhequartiere. Der neue Korpskommandeur besichtigte seine Einheiten am 13. April in Mühlbach. Im Mai wurden neue Jagdkommandos, die späteren Sturmtrupps ausgebildet, gleichzeitig wurden kompanieweise MW-Züge aufgestellt.

Ende Mai 1917 wurde das Alpenkorps ins Ober-Elsass zurück an die Westfront verlegt. Während der Minenwerfer-Ausbildung am Kaiserstuhl wohnten mehrere Truppenteile einem Vortrag des Ritter des Ordens Pour le Mérite, Hauptmann Hans-Joachim Haupt, über die Erstürmung des Forts Douaumont bei. Am 14. Juni wurde das Korps ins „Loch von Belfort“ verlegt.

Anfang August 1917 verlegte das Alpenkorps abermals nach Rumänien. In der Durchbruchsschlacht an der Șușița überquerten die Jäger am 12. August 1917 die Putna in Richtung Străoane. Unter der Führung des Hauptmanns Fischer griff die Gruppe der beiden 10. Jäger-Bataillone am 15. August Muncelul an. Mit der Einnahme Munceluls endete am 28. August die letzten größeren Kämpfe an diesem Abschnitt, es folgten erneut Stellungskämpfe, diesmal bei Zabrautioru.

Italien-Feldzug

Im Anschluss an die Elfte Isonzoschlacht richtete Kaiser Karl an die deutsche OHL die Bitte um Truppenhilfe für die wankende Isonzofront. Es geschah zu dem Zeitpunkt, als sich die Flandernschlacht auf ihrem Höhepunkt befand, trotzdem entsprach die OHL dem Ansinnen und entsandte sechs Divisionen zum italienischen Kriegsschauplatz. Unter den nach Italien abgehenden Verbänden befand sich auch das Alpenkorps, dessen Führung ab 5. September Generalmajor Ludwig von Tutschek übernommen hatte.

Matarello südlich von Trient wurde der Versammlungsraum des vorerst dem k.u.k. 11. Armeeoberkommando unterstellten Alpenkorps. Die Aufgabe des Korps war es, den gegenüberliegenden Italienern die Ankunft deutscher Verbände anzuzeigen und von geplanten Angriffsvorbereitungen bei Tolmein abzulenken. Im Raum des anscheinend günstigsten Angriffspunktes verfügte man aber noch nicht über genügend Soldaten. Am 10. Oktober wurde das Korps dem Bayerischen III. Armee-Korps (Gruppe „Stein“) der neuaufgestellten 14. Armee unterstellt und bereitete sich für die Zwölfte Isonzoschlacht vor.

In der Durchbruchsschlacht durch die Julischen Alpen, welche vom 24. bis zum 27. Oktober 1917 andauerte, fiel es dem Alpenkorps zu die Höhe 1114, den Mittelpunkt der ganzen Kolovratstellung, anzugreifen. Bei Tolmein antretend gelang dem Korps zusammen mit der 12. Division der schnelle Durchbruch durch die Stellungen des italienischen XXVII. Korps unter General Badoglio. Bereits am ersten Angriffstag am 24. Oktober eroberte das Infanterie-Leib-Regiment diese Kuppe und den Monte Kuk, das Dorf Luico fiel am folgenden Tag. Nach der Erstürmung des Monte Matajur am 26. Oktober war auch die zweite italienische Stellung - verteidigt vom IV. Korps unter General Cavacciochi - im Wanken.

Der Durchbruch der 14. Armee war am 27. Oktober auf der ganzen Angriffsfront gelungen und daher die italienische 2. Armee im vollen Rückzug. Das Korps marschierte auf Clenia, erstürmte den Monte Madlessena und verfolgte die Italiener weiter in Richtung auf Cividale. Die 14. Armee schnitt derweil auch der zwischen Görz und Adria zurückweichenden 3. italienischen Armee des Herzogs von Aosta den Rückzug ab und griff vom oberen Tagliamento die rückwärtigen Verbindungen des Feindes an. Östlich Udines befand sich das Hauptquartier des italienischen Generalstabschefs Cardonas, bis 29. Oktober fiel auch dieses in deutsche Hände.

Die Tagliamentofront brach seit 3. November zusammen, am 8. ging das Alpenkorps bei Pinzano über den Fluss und operierte jetzt im Anschluss an die k.u.k. Gruppe „Krauß“ in westlicher Richtung auf Aviano. Der deutsch-österreichische Vorstoß konnte von den Italienern erst am Piave-Fluss aufgehalten werden, nachdem sie um sechs französische sowie fünf englische Divisionen verstärkt worden waren. Beim Dorf Vas gelang dem Jäger-Regiment 1 am 18. November der Übergang am Piave, dabei wurde die auf Alano operierende deutsche Jäger-Division dem Alpenkorps unterstellt. Links von der Jäger-Division stehend, wurde das Korps gegenüber dem Monte Tomba in der Ersten Piaveschlacht eingesetzt. Es verließ am 16. Dezember die Tomba-Stellung und wurde etwa 100 km hinter die Frontlinie nach Cordenons und Vivaro, wo es Weihnachten verleben sollte, zurückgezogen.

Erneut an der Westfront

Im Januar 1918 wurde das Korps erneut an die Westfront transportiert und in Saarburg ausgeladen. Bis 7. April verharrte das Korps in Cirey als Reserve der deutschen Argonnenfront. Von dort wurde es zur Heeresgruppe „Kronprinz Rupprecht“ nach Flandern verlegt, um ab 9. April in Lille ausgeladen an der Operation Georgette (oder auch „Schlacht an der Lys“) teilzunehmen. Am 12. April löste das Korps die 10. Ersatz-Division bei Steenwerk ab und griff am Vormittag des 13. April Bailleul an. Nach einer kurzen Erholungspause wurde das Korps zur „Zweiten Schlacht um den Kemmel“ auf die vorgelagerte Rossignolhöhe verlegt. Die Sturmtrupps des Korps wurden mit Flammenwerfern ausgerüstet und griffen von der Stirnseite her an. Die sogenannte „Zweite Schlacht“ brachte dem Korps 3500 Mann an Verlusten, aber am 25. April gelang die Erstürmung des Berges. Der Kemmelberg wurde behauptet, bis das Korps am 7. Mai den Abschnitt wieder verließ. Bis 15. Mai wurde das Korps als neue Heeresgruppenreserve nach Tourcoing, ab 17. Mai in Ruhequartiere um Eename verlegt.

Nach zwölf Wochen der Ruhe verließ das Korps Flandern und wurde als Eingreif-Division in den Brennpunkt des Abwehrkampfes der 18. Armee bei Roye hineingeworfen. Nach dem Schwarzen Tag des deutschen Heeres wurde das Korps zuerst als OHL-Reserve im Raum Nesle, im Bereich der neugebildeten Heeresgruppe „von Boehn“ eingesetzt. Am 18. August erging der Befehl, dass die 18. Armee die Aufgabe des Geländes westlich der Somme vorbereiten solle, bis 28. August ging das Alpenkorps auf die Linie Épénancourt bis Béthancourt zurück. Lastkraftwagen beförderten das Korps am 1. September in den Raum nördlich von Péronne zurück. Vor der Siegfriedstellung hatte das Korps als Reserve der 2. Armee den Kanal bei Moislains zu sichern, bevor es sich am 4. September auf die Tincourt-Stellung zurückzog.

Die neubezogene Épehy-Stellung, eine Höhe vor der Niederung des Schelde-Kanals, galt es nach dem Korpsbefehl am 5. unter allen Umständen zu halten. Am 8. September konnten starke englische Angriffe auf Epehy noch abgewiesen werden. Allen war bewusst, wenn Epehy verloren ginge, dann wäre die Kanalstellung einerseits und andererseits die östlichen Höhen davor unhaltbar, es gäbe dann kein Halten mehr. Der Kanal hatte eigentlich vorher zur Hauptwiderstandslinie (HWL) ausgebaut werden sollen. Bedingt durch den Zeitmangel konnte dieses Vorhaben jedoch nicht mehr vollendet werden. Die Schlacht von Epehy am 18. September sollte für das Korps ein Großkampftag werden. Die Engländer überliefen, unterstützt von Tanks, die Stellung und somit das Korps. Hauptmann Fischer – Kommandeur des Reserve-Jäger-Bataillons Nr. 10 – fiel. Heinrich Kirchheim, Kommandeur des Jäger-Bataillons Nr. 10 wurde für seine Leistung an jenem Tage am 13. Oktober mit dem Orden Pour le Mérite ausgezeichnet. Am 22. September wurden die abgekämpften Truppen durch die 8. Division freigemacht und noch einmal nach Serbien abtransportiert.

Kriegsende in Serbien

Die Balkanfront war bereits im Wanken, am 29. September 1918 kapitulierte Bulgarien. Vom 3. bis zum 9. Oktober wurde im altvertrauten Nisch ausgeladen, auf den Höhen der Pasjaca Planina sollte eine erste Abwehrstellung bezogen werden. Das übergeordnete XXXIX. Reserve-Korps versuchte den Zusammenbruch der 11. Armee zu verzögern. Die dem Alpenkorps benachbarte 219. Division verlor die Höhen bei Toplica, es blieb der deutschen 11. Armee nur noch der Rückzug auf die Linie Kraljevo–Kruševac–Knjaževac, um von den verfolgenden Serben nicht umfasst zu werden. Nach letztem Widerstand südlich von Kragujevac und den Rückzug der benachbarten k.u.k. 30. Division aus Kraljevo begann ab 30. Oktober die allgemeine Absatzbewegung des Alpenkorps auf Belgrad. Über Semlin wurde der Rückzug durch das sich bereits feindlich verhaltende Ungarn angetreten. Über die Eisenbahnlinie Szegedin, Budapest, Wien und Salzburg wurde die deutsche Grenze erreicht.

Führer des Alpenkorps

Dienstgrad-Name-Datum

Generalleutnant-Konrad Krafft von Dellmensingen-21. Mai 1915 bis 28. Februar 1917

Generalleutnant-Leo Sontag-1. März bis 4. September 1917

Generalmajor-Ludwig von Tutschek-5. September 1917 bis 2. Dezember 1918

Edelweißabzeichen

Das vom Alpenkorps getragene Edelweißabzeichen war österreich-ungarischen Ursprungs. Für Hilfe in höchster Not, als nach dem italienischen Kriegseintritt die Grenzen zur k.u.k. Monarchie nahezu entblößt waren und deutsche Truppen zur Hilfe abgestellt wurden, bis die Front durch herangeführte Verstärkungen stabilisiert war. Aus Dankbarkeit für diese Hilfe verlieh das Landesverteidigungskommando Tirol den Männern des Alpenkorps im Juni 1915 das Edelweiß der k.k. Gebirgstruppe - noch heute wird ein ähnliches Abzeichen von der deutschen Gebirgstruppe getragen.

 

Italienfront ist die deutsche Bezeichnung für die zwischen Italien und Österreich-Ungarn verlaufende Front des Ersten Weltkrieges.

Die Front verlief zwischen 1915 und 1917 vom Stilfser Joch an der Schweizer Grenze über den Ortler und den Adamello zum nördlichen Gardasee. Östlich der Etsch verlief die Front dann über den Pasubio und weiter auf die Sieben Gemeinden. Von dort aus bedrohte Österreich-Ungarn die italienischen Isonzoarmeen im Rücken, weswegen durchaus von einem Zweifrontenkrieg gesprochen werden kann.

Ausgangslage

Italien war vor Ausbruch des Ersten Weltkrieges im sogenannten Dreibund mit Österreich-Ungarn und Deutschland verbündet. 1914 weigerte sich Italien, auf der Seite der Mittelmächte in den Krieg einzutreten mit der Begründung, dass der Dreibund ein Defensivpakt sei. Es bestehe nur eine Bündnispflicht, wenn einer der Bündnispartner angegriffen würde, laut italienischer Ansicht hätten jedoch Deutschland und Österreich-Ungarn den Krieg begonnen und somit bestehe keine Bündnispflicht.

Der tatsächliche Grund war, dass die Entente von Beginn an Italien Versprechungen machte, welche den Bestrebungen der italienischen Irredenta entsprachen. In Friaul und Südtirol sowie im Trentino und in Triest lebten unterschiedlich starke italienische Minderheiten und die Entente versprach diese österreichischen Gebiete Italien im Falle eines Kriegseintrittes auf ihrer Seite. Österreich wies zwar darauf hin, dass mehr Italiener als Minderheit in Frankreich und in der Schweiz lebten, fand damit aber kein Gehör. Ein weiterer Grund dafür war wohl auch, dass Italien Österreich als den vermeintlich schwächeren Gegner betrachtete. So gab es Pläne im italienischen Generalstab, binnen vier Wochen bis nach Wien vorzurücken. Auch die italienische Wirtschaft hatte kein Interesse daran, an der Seite der Mittelmächte zu kämpfen. Die italienische Wirtschaft war sehr abhängig von Rohstoffimporten auf dem Seeweg, diese wären im Falle eines Krieges gegen die Entente blockiert worden.

Die italienische Bevölkerung war allerdings keineswegs kriegsbegeistert und musste mittels Propaganda erst motiviert werden. Hier tat sich vor allem der Dichter Gabriele d'Annunzio hervor, der es verstand, antiösterreichische Stimmung zu erzeugen. Auch General Luigi Cadorna gelang es, mit optimistischen Versprechungen und Prognosen das Parlament auf seine Seite zu ziehen.

Kriegshandlungen

Am 23. Mai 1915 trat Italien trotz des Bündnisses auf Seiten der Entente gegen Österreich-Ungarn in den Ersten Weltkrieg ein. Im Manifest vom 23. Mai 1915 An meine Völker! sagte dazu Kaiser Franz Josef: “Der König von Italien hat mir den Krieg erklärt. Ein Treubruch, dessengleichen die Geschichte nicht kennt, ist von dem Königreiche Italien an seinen beiden Verbündeten begangen worden.“ Italien verfügte bei Kriegsbeginn über ein Heer von 900.000 Mann, das sich in vier Armeen sowie die Karnische Gruppe gliederte. Oberbefehlshaber war General Luigi Cadorna. Der festgelegte Operationsplan sah vor, mit der 2. und 3. Armee über den Fluss Isonzo in Richtung Laibach vorzustoßen, um ein strategisches Zusammenwirken mit dem russischen und serbischen Heer zu ermöglichen. Die Karnische Gruppe sollte Richtung Villach in Kärnten vorstoßen, die 4. Armee Toblach angreifen. Die gegen Südtirol eingesetzte 1. Armee sollte sich defensiv verhalten. Bereits in den ersten Wochen zeigte sich, dass die geplanten Operationsziele völlig unrealistisch waren.

Bis Oktober 1917 lief die Front in nördlicher Richtung durch die Dolomiten und dann in östlicher Richtung durch die Karnischen Alpen. In den Julischen Alpen verlief sie im Wesentlichen entlang der heutigen italienisch-slowenischen Grenze und am Isonzo entlang nach Süden. Südlich von Görz fanden etliche Schlachten auf dem östlich des Isonzounterlaufes gelegenen Karstplateau statt (1.–12. Isonzoschlacht), von wo aus die italienische Armee in Richtung Triest und Laibach vorstoßen wollte. Die Frontlinie endete bei Duino an der Adria. Insgesamt handelte es sich um eine ca. 600 km lange Front (Luftlinie), die zwischen der Schweiz und der Adria in Form eines liegenden „S“ verlief. Der Großteil der Front lag im Hochgebirge, weswegen die genannten 600 km aus topografischen Gründen in Wirklichkeit um mehrere hundert Kilometer verlängert werden müssen.

Von Oktober 1917 bis Oktober 1918 verlief die Front nach der Schlacht von Karfreit (12. Isonzoschlacht) von der Hochfläche der Sieben Gemeinden über den Monte Grappa und im Tiefland am Piave entlang bis zur Adria.

An der Italienfront fanden folgende größere Ereignisse statt:

der Gebirgskrieg 1915–1918

zwölf Isonzoschlachten

drei Piaveschlachten.

 

Die Zwölfte Isonzoschlacht oder auch Schlacht von Karfreit (dem heutigen Kobarid), italienisch Battaglia di Caporetto, ist die Bezeichnung der letzten Isonzoschlacht im Ersten Weltkrieg. Sie begann am 24. Oktober 1917 und endete als solche am 27. Oktober 1917, mit dem Erreichen des als Minimalziel festgesetzten Tagliamento. Die weiteren Ereignisse machen es jedoch erforderlich die untrennbar damit verbundenen Kampfhandlungen bis zum Übergang in den Stellungskrieg am Piave zu behandeln. Letzteres geschah nach dem Befehl zum Einstellen der Offensive am 3. Dezember 1917.

Ausgangslage

Im österreichisch-ungarischen Hauptquartier in Baden bei Wien war man zu der Erkenntnis gekommen, dass ein weiterer Angriff wie der vorangegegangene (Elfte Isonzoschlacht) nicht mehr würde abgewehrt werden können. Man war daher gezwungen zu reagieren und sah die einzige Möglichkeit darin, selbst zum Angriff überzugehen. Mit eigenen Kräften allein würde dieses Vorhaben jedoch nicht durchfürbar sein, weswegen man den deutschen Bündnispartner um Unterstützung bat. Obwohl der deutsche Chef des Generalstabes Generalfeldmarschall von Hindenburg und mit ihm sein „Erster Generalquartiermeister“ General der Infanterie Ludendorff den Schwerpunkt auf den Osten legen wollten, sahen sie ein, dass eine Entlastung Österreich-Ungarns notwendig sein würde. Als operatives Minimalziel war zunächst nur die Rückeroberung der verlorenen Gebiete bis zur Reichsgrenze und falls der Angriffsschwung ausreichen sollte, ein Vordringen bis zum Tagliamento vorgesehen. Die deutschen Truppen sollten spätestens nach dem Erreichen des Flusses wieder abgezogen werden.

Wortlaut des Operationsbefehls

BEFEHL

* Ziel der Operation ist, die Italiener über die Reichsgrenze und, wenn möglich über den Tagliamento zurückzuwerfen. Hierzu wird die ganze Heeresfront an einem noch zu bestimmenden Tage gleichzeitig die Offensive ergreifen.

* Der deutschen 14. Armee wird die Aufgabe zufallen, die feindliche Front im Raume der Jeza-Höhe westlich Tolmein zu durchbrechen, dann zunächst die Linie: Höhen nördlich Cividale - Reichsgrenze nordwestlich der Korada zu gewinnen. Die Armee wird ferner dem rechten Flügel der 2. Isonzo-Armee das Überschreiten des Isonzo zu erleichtern haben.

* Dem Korps Krauß (k.u.k. I. Korps) wird obliegen, aus dem jetzigen Raum der k.u.k. 93. Infanterie-Truppendivision (bei Flitsch) vorbrechend, die rechte Flanke der 14. Armee zu decken.

* Die 2. Isonzo-Armee wird, den Nordflügel stark haltend, den Angriff gleichzeitig mit der 14. Armee aufnehmen und vorerst die Reichsgrenze nordwestlich Korada - Mt. Santo zu erreichen haben.

* Die 1. Isonzo-Armee wird zunächst durch kräftiges Anfassen möglichst starke feindliche Kräfte zu binden, bzw. auf sich zu ziehen haben.

* Als Angriffstag wird vorläufig der 22. Oktober in Aussicht genommen.

Kdo. der Südwestfront

Truppen

Neu aufgestellt wurde für diesen Zweck die 14. Armee, ein zunächst rein deutscher, später ein gemischter deutsch-österreich-ungarischer Verband unter dem Kommando von General der Infanterie Otto von Below, die den Hauptstoß (dieser zielte auf die linke Schulter der italienischen 2. Armee) führen sollte. Österreich-Ungarn zog die bisherige 1. und 2. Isonzoarmee zur „Heeresgruppe Boroëvić“ am linken Flügel zusammen und setzte zur Unterstützung die 10. (k.u.k) Armee unter dem Kommando von Feldmarschall Freiherr von Krobatin aus den Karnischen Alpen von Norden gegen die italienische Flanke an. Im Verlauf der Kampfhandlungen griff dann auch noch die 11. (k.u.k) Armee unter Feldmarschall Franz Conrad von Hötzendorf aus Tirol her ein.

An Verbänden standen sich 41 italienische Divisionen mit 3626 Geschützen und 34 Divisionen der Verbündeten mit 3302 Geschützen gegenüber.

Beteiligte Großverbände

I. II.

10. Armee (Österreich-Ungarn) unter Feldmarschall Freiherr von Krobatin

14. Armee (Deutsches Reich) unter General der Infanterie Otto von Below

Heeresgruppe Boroëvić (Österreich-Ungarn) unter Generaloberst Boroëvić

11. Armee (Österreich-Ungarn) unter Feldmarschall Franz Conrad von Hötzendorf 1. Amee - General Brusati

2. Armee - General Capello

3. Armee - General Herzog von Aosta

4. Armee - General Giardino

Bereitstellungen der 14. Armee

Links:

„Gruppe Scotti“ mit 1. (k.u.k.) InfTrpDiv bei Selo, dahinter 5. (d) InfDiv

„Gruppe Berrer“ mit 200 (d) InfDiv im Südteil des Tolmeiner Brückenkopfes, dahinter die 26. (d) InfDiv

Mitte:

„Gruppe Stein“ (kgl. bay. III. Korps) mit Alpenkorps im Nordteil des Brückenkopfes, 12. (d) InfDiv nördl. Tolmein, 50. (k.u.k.) InfTrpDiv bis zum Krn. Hinter dem Alpenkorps östl. Sela die 117. (d) InfDiv

Rechts:

Gruppe Krauß: (I. k.u.k. Korps) mit 55. (k.u.k.) InfTrpDiv bis zum Becken von Flitsch, 22. (k.u.k.) SchtzDiv im Becken von Flitsch, k.u.k. Edelweißdivision bis zum Rombon. Dahinter nordöstlich Soca die Deutsche Jägerdivision.

Armeereserven:

Hinter dem linken Flügel in der Tiefe: 13. (k.u.k.) SchtzDiv, 4. (k.u.k.) InfTrpDiv und 33. (k.u.k.) InfTrpDiv

Angriffsrichtungen

„Gruppe Scotti“: Globocak - Tribil - Castel del Monte

„Gruppe Berrer“: Monte Hum - Monte San Martino - Cividale

„Gruppe Stein“:

linker Flügel: Jeza - Kolowratrücke - Monte Matajur - Natisonetal

rechter Flügel: Idersko - Karfreit - Monte Mia - Monte Juanes - Monte Madlessena

„Gruppe Krauß“:

Hauptstoß im Tal von Flitsch über Saga auf den Stol

linker Flügel 55. (k.u.k.) InfTrp: Vrsic - Ravna - Starosela

alle Kräfte dann: Monteaperta - Monte le Zuffine

Nördliche Nebenkolonne im Gebirge: Prevalascharte - Neveasattel - Resiutta - Venzone

Die Italienischen Streitkräfte standen:

2. Armee: Vom Rombon bei Flitsch bis zur Wippach bei Görz (28 Divisionen)

3. Armee: Von der Wippach bei Görz über die südliche Karsthochfläche bis zum Meer (13 Divisionen)

Lageentwicklung bis zum 24. Oktober 1917

Obwohl der Angriffszeitpunkt von zwei übergelaufenen tschechischen und rumänischen Offizieren verraten worden war und auch die italienische Feindaufklärung bereits früher entsprechende Meldungen an die Heeresleitung weitergegeben hatte, konnte man sich auf italienischer Seite nicht rechtzeitig zu wirksamen Gegenmaßnahmen entschließen. Ein Untersuchungsausschuss unter Vorsitz von General Caneva stellte nach dem Krieg fest, dass die Evindenz folgende Erkenntnisse gewonnen und gemeldet habe:

14. September 1917: Sperrung der Österreichisch-Schweizer Grenze, Anwesenheit einer deutschen Division in Südtirol, Abzug Österreich-Ungarischer Truppenteile aus Südtrol und Verlegung an andere Fronten, Verlegung von etwa 15 Österreich-Ungarischen Divisionen von der russischen Front nach Kärnten und Krain

30. September 1917: Deutsche Offiziere erscheinen in größerer Zahl an der Front bei Tolmein, deutsche Truppen treffen in Grahovo ein

2. Oktober 1917: eine Österreich-Ungarische Division wird in das Baca-Tal verlegt, die 12. deutsche Infanterie-Division wird aus dem Elsaß nach Kärnten verlegt, deutsche Truppen erscheinen in Villach

3. Oktober 1917: an der Front bei Tolmein trifft deutsche Infanterie und Artillerie ein

18. Oktober 1917: umfangreiche Truppenbewegungen von Villach nach Laibach

General Cadorna war jedoch der Meinung, die Stellungen seien stark genug, um die Angreifer lange genug aufzuhalten bis Verstärkungen herangeführt seien. Aus diesem Grund unternahm er nichts gravierendes, es wurden lediglich Hindernisse ausgebaut, sowie die Artillerie etwas verstärkt und einige Bersaglieri und Alpini Kompanien in die betroffenen Abschnitte gelegt.

Durch die nun folgenden Ereignisse sah sich die 4. italienische Armee, die westlich der Linie Feltre - Belluno - Pieve stand und die Front nach Tirol hielt, plötzlich massiv im Rücken bedroht und war letztendlich gezwungen sich schnellstens aus den Höhenstellungen der Dolomiten zurückzuziehen.

Chronologischer Ablauf der Ereignisse der Schlacht

24. Oktober 1917

Von dem um 02.00 Uhr einsetzenden Artillerieschlag der Verbündeten wurden die italienischen Truppen völlig überrascht. Der hohe Anteil an Gasgranaten, sowie die, von den italienischen Soldaten auf ihrer Seite bisher nicht gekannt Intensität des Artilleriefeuers, führten unverzüglich nicht nur zu starken Verlusten in den viel zu dicht belegten vordersten Gräben, sondern auch zu ersten Auflösungserscheinungen. Der besonders angegriffene rechte Abschnitt der 2. (it) Armee gab fast sofort nach und begann die dadurch entstandenen und in der Luft hängenden Flügel mitzureissen. Aus diesem Grund konnten bereits am Morgen des gleichen Tages im Raum Flitsch und Tolmein tiefe Einbrüche erzielt und eine nicht erwartete Anzahl an Gefangenen gemacht werden. Der 12. (d) InfDiv war es bis zum Abend gelungen, 27 Kilometer zu überwinden und bis nahe Robic an der Landesgrenze vorzustoßen.

25. Oktober 1917

Trotz der numerischen Überlegenheit der italienischen Infanterie und Artillerie ermöglichte das beginnende Chaos und letztendlich der falsche und zu späte Einsatz der Reserven den Erfolg der Verbündeten. Es standen zwar italienischerseits 144 Infanteriebataillone als Reserven zur Verfügung, diese waren jedoch nicht sofort verfügbar, sondern weit verstreut im Bereich der Ebene südlich des Gebirges zwischen Civedale, Palmanova und dem Isonzo disloziert. Sie wurden überstürtzt und ohne Plan den Angreifern entgegengeworfen und aufgerieben. Am Abend dieses Tages war das vordere italienische Stellungsstem, sowie der Monte Stol genommen.

Die südlich bis zur Adria operierende 3. (it) Armee begann an diesem Tag ebenfalls zu weichen, da ihre linke Flanke in der Luft hing und die Gefahr einer Einkesselung immer drohender wurde. Große Teile wurden in die Panik mit hineingezogen und vergößerten das Chaos noch.

Die auf den Karnischen Alpen stehenden Teile der 2. (it) Armee begannen ebenfalls zu weichen. Einerseits dem Druck der 10. (k.u.k.) Armee nachgebend, andererseits um nicht durch die vorwärtsdrängenden Teile der 14. (d/ö) Armee abgeschnitten zu werden.

Obwohl die Führung der 14. (d/ö) Armee von Anfang an bestrebt war, den Angriff über das ursprünglich fixierte Nahziel (Görz und die Reichsgrenze) hinaus weiterzutragen wurde man doch von den bisherigen Ergebnissen überrascht. Das Kommando der k.u.k. Südwestfront befahl nach den bisherigen Ergebnissen dann jedoch unverzüglich die Verfolgung zunächst bis an den Tagliamento und setzte diesen als vorläufiges operatives Ziel fest.

26. Oktober 1917

Nach der Erstürmung des Monte Matajur, Monte Hum und Globocak war die zweite italienische Stellung überwunden. Die dritte Stellung war praktisch nicht mehr vorhanden, der operativen Durchbruch somit gelungen.

Der beginnende Druck machte sich im Bereich vor der 1. (k.u.k.) Isonzoarmee bemerkbar. Auch hier wichen die Italiener zurück. Am Abend dieses Tages hatte die 2. (k.u.k.) Isonzoarmee den Isonzo erreicht. Lediglich der rechte Flügel der Armee kam im Rombon-Gebiet wegen des schwierigen Geländes und sehr schlechten Wetters langsamer vorwärts. Auch war hier der Widerstand erheblich stärker als in den übrigen Frontabschnitten.

27. Oktober 1917

Görz fiel ohne Widerstand an die österreichisch-ungarischen Truppen, womit das ursprünglich vorgegebene Minimalziel bereits erreicht war. Die 14. (d/ö) Armee traf auf die Ebene und begann mit der Verfolgung der 2. (it.) Armee. Zu diesem Zeitpunkt bestand diese nur noch aus einem Konglomerat von hastig zurückfluteten Truppenteilen, die von den Angreifern oftmals überflügelt und zu tausenden gefangengenommen wurden. Bis dahin hatte die italienische Armee bereits etwa 200.000 Gefangene und eine ungeheure Menge an Kriegsgerät verloren.

Als sich abzuzeichenen begann, dass man die Operation über den Tagliamento hinaus würde fortführen können, begann man die die Ziele weiter zu stecken. Die Truppen wurden angewiesen sich der Brücken über den Fluss zu bemächtigen, bevor sie zerstört werden konnten. Es galt die Masse der italienischen Isonzo Armeen vor oder hinter dem Fluss einzuholen und zu vernichten. Dazu erließ der der General von Below den folgenden Armeebefehl:

A.H.Qu. 27. Oktober 1917 10° Abends

Armeebefehl

1.Tagliamento-Brücken bei Ragogna-Dignano-Codroipo gewinnen, ehe sie der Feind zerstört

2.Gefechtsstreifen:

- Krauß links:Colloredo (ausschl.) - Daniele Süd (einschl.) - Vacile (einschl.)

- Stein links: Plaino (einschl.) - Silvella - (einschl.) - Gradiska (einschl.)

- Scotti links: Eisenbahn Udine -- Codroipo - (einschl.) - Casarsa - (einschl.)

3. A.O.K. am 28.10. Kneza, am 29.10. Karfreit.

Höchstkdo. Krainburg

Der italienische Generalstabschef, General Cadorna erließ den allgemeinen Rückzugsbefehl für das italienische Isonzo-Heer. Er selbst verließ sein Hauptqaurtier in Udine am Nachmittag. Die Zivilbevölkerung begann ebenfalls die Stadt zu verlassen und das Durcheinander auf den Rückzugsstrassen noch zu vergrößern.

Ablauf der folgenden Ereignisse vom 28. Oktober bis zum 11. November

28. Oktober

Am Abend begann der Angriff der 10. (k.u.k) Armee in die linke Flanke der 2. (it) Armee. Der Große Pal östlich des Plöcken Passes und Pontebba werden erobert. Die 2. (k.u.k.) Isonzo-Armee erreicht die Linie Prepotto - Cormòns, die 1. (k.u.k.) Isonzo-Armee den Unterlauf des Isonzo.

Zwischen dem Meer und Kärnten befanden sich die gesamten italienischen Streitkräfte auf dem Rückzug. Um 10.00 Uhr hatten die letzten Nachuten unbehelligt den Isonzo überschritten. Die 3. (it) Armee zog sich auf die Höhe von Palmanova zurück, stark behindert durch etwa 250.000 Versprengte der 2. (it) Armee und unzählige zivile Flüchtlinge.

Am Tagliamento waren bedingt durch das Hochwasser mehrere Kriegsbrücken zerstört und weggerissen worden. Die zurückflutenten Truppenteile der 2. (it) und 3. (it) Armee konzentrierten sich daher in zwei Flügeln auf die Brücke von Pinzano im Norden und die von Codroipo im Süden. In dieses Vakuum zwischen den beiden Flüchtlingsströmen stießen die Spitzen der 14. (d/ö) Armee und standen bei Rivis kurz vor dem Tagliamanto.

Udine wurde an diesem Tag von der 29. (d) Infanteriedivision eingenommen.

Das Wetter war an diesem Tag geprägt von ungewöhnlich starken Regenfällen, die ein kämpfendes Vorwärtskommen stark erschwerten. Dazu kamen die bereits vorher hochgehenden Flüsse und Bäche, deren Pegel dadurch noch weiter anschwoll. Den abziehenden Italienern standen genügend feste Brücken zur Verfügung, die sie jedoch hinter sich weitgehend zerstörten, sodass die Verfolger auf Kriegsbrücken und die nicht gänzlich zerstörten Festbrücken angewiesen waren. Erstere mußten allerding zuerst gebaut, letztere instandgesetzt werrden.

Bei Salt konnte die feste Brücke über den Torrente Torre im brauchbaren Zustand eingenommen und das Gewässer vom (d) Reserve Jäger Bataillon Nr. 18 überquert werden.

Des weiteren fanden Kämpfe im Rombon - Gebiet und Resia Tal statt.

29. Oktober

Die Armeestäbe befanden sich ab diesem Tag in Krainburg (14. (d) Armee), Tarvis (10. (k.u.k.) Armee), Ober-Loitsch (2. (k.u.k.) Isonzo Armee), Sana (1. (k.u.k.) Isonzo-Armee), Adelsberg (Hgrp. Boroevic) und in Marburg a.d.Drau das Kdo k.u.k. Südwestftont.

Die 14. (d/ö) Armee erreichte mit Masse den Tagliamento, der weitere Vormarsch verzögerte sich jedoch zunächst, da die Truppen der Verbündeten umgruppiert und geordnet werden mussten. Die k.u.k Verbände des linken Abschnitts (1. (k.u.k.) und 2. (k.u.k.) Isonzo Armee) hingen noch zurück. Die 1. (k.u.k.) Isonzo-Armee hatte Schwierigkeiten bei der Überwindung des Isonzo. Die Funktelegraphische Verbindung war wegen ungünstiger Witterungseinflüsse unterbrochen, man war sich im Hauptquartier der 14. (d/ö) Armee zu diesem Zeitpunkt über die Lage dieser Verbände im unklaren. Die 2. (k.u.k.) Isonzo-Armee konnte mit ihrem rechten Flügel Anschluss an die 14. (d/ö) Armee finden. Die 10. (k.u.k.) Armee erreichte die Linie Forni Avoltri - Rigolata - Paluzza - Paidaro - Moggio - Udinese.

Generalleutnant Albert von Berrer war an diesem Tag gefallen, den Befehl über die „Gruppe Berrer“ übernahm Generalleutnant Eberhard von Hofacker.

Die 22. (k.k.) Schützendivision erhielt den Befehl bei Tarcento eine Kriegsbrücke über den „Torrente Torre“ zu schlagen. Nach der Fertigstellung gelangte noch während des Vormittags die 43. (k.k.) Schützenbrigade auf das westliche Ufer und besetzte Tarcento.

Am Abend war das Panzerwerk „Chiusaforte“ im Raccolanatal durch das k.u.k. Feldjägerbtaillon Nr. 30 eingenommen worden.

Die 200. (d) InfDiv eroberte bei Bonzicco einen Brückenkopf

Die 7. (k.u.k.) Gebrigsbrigade rückt über die nicht vollständig gesprengte Brücke von Firmano vor und erreichte ohne Feindberührung das Gebiet um San Gottardo - La Buse dai Veris - Laipacco. In der irrigen Annahme, diese Brücke sei nicht mehr passierbar bog die 22. (k.k.) Gebirgsbrigade über Cividale in den Raum Remanzacco - Selvis - Orzano ab. Auch diese Brigade hatte keinen Feindkontakt.

Die 3. (it) Armee begann mit dem XXIII. (it) und dem XIII. (it) Korps im südlichen Bereich mit dem Übergang über den Tagliamento. Am nördlichen Flügel vermengte sich der Rückzug stark mit den ohne Ordnung zurückflutenden Teilen der 2. (it) Armee, was hier teilweise zu chaotischen Zuständen führte.

30. Oktober

Der linke Flügel der 14. (d/ö) Armee schwenkte nach Südwesten ab und griff bei Codroipo und östlich davon an, um die italienischen Truppen vor dem Tagliamento abzuschneiden. Als Folge dessen wurde die Brücke bei Codroipo gegen 14:30 Uhr gesprengt. Dadurch gerieten über 60.000 Mann des II., VI., XXIV. und XXVII. Korps der 2. (it) Armee, sowie des V. und IX. Korps der 3. (it) Armee in Gefangenschaft. Die hier diszipliniert zurückmarschierenden Truppenteile der 2. (it) Armee konnten rechtzeitig nach Süden ausweichen und zusammen mit den Resten der 3. (it) Armee (die alles schwere Gerät bereits vor Ort zurückgelassen hatte) bei Madrisio und Latisana ungehindert den Fluss überschreiten.

Als Folge der nicht mit der Führung der 2. (k.u.k) Isonzo-Armee abgesprochenen Linksschwenkung der 14. (d/ö) Armee kam es dazu, dass sich die beiden Truppenkörper im Vormarsch kreuzten, was einerseits zu Problemen vor Ort als auch zu Unstimmigkeiten auf der Kommandoebene führte.

Bei der 10. (k.u.k.) Armee erreicht die 22. (k.k.) Schützendivision Gemona. Dort wurde ein, sich aus dem Gebirge zurückziehendes Alpinibataillon gefangengenommen. Die Sperrwerke von Osoppo und Ospedaletto waren bereits verlassen und wurden besetzt. Spitzen der Division erreichten den Tagliamento, auf dessen gegenüberliegenden Ufer die Ortschaften Bordano, Braulins, Trasaghis und Peonis noch von italienischen Truppen besetzt waren.

Für die Gruppe Stein wurde die Verfolgung der zurückweichenden Italiener in südwestlicher Richtung befohlen.

Die (k.u.k.) 50. InfTrpDiv und die (d) 12. InfDiv griffen die italienischen Stellungen auf dem Monte Ragogna an

Der Ort Pozzuolo wurde von der 10. (k.u.k.) Gebirgsbrigade eingenommen.

31. Oktober 1917

Die 10. (k.u.k.) Armee war auf ganzer Breite bis zum Plöckenpass auf dem Vormarsch. Italienische Truppen begannen bereits bis hinauf nach Cortina d'Ampezzo ihr stationäres Gerät abzubauen und zurückzuschaffen. Auf Seiten der Verbündeten schloss man hieraus, dass die Italiener nicht beabsichtigten am Tagliamento stehen zu bleiben, sondern erst am Piave eine neue Front zu errichten.

Am Spätabend dieses Tages stellte sich die Situation am linken Flügel der 14. (d/ö) Armee folgendermaßen dar:

Das Alpenkorps stand östlich Dignano mit der Absicht den Übergang über den Tagliamento zu erzwingen. Dazu stand eine große Menge an erbeutetem Brückengerät zur Verfügung.

Die 200.(d) InfDiv befand sich bei San Odorico und östlich davon

Die 26. (d) InfDiv hatte Condroipo eingenommen und versuchte die Brücken (eine Eisenbahnrücke, eine Holzbrücke und eine Kriegsbrücke) intakt in die Hände zu bekommen.

Die 5. (d) InfDiv kämpfte in der Linie Rivolto-Galleriano-Sclaunico. Die Artillerie litt hier bereits unter Munitionsmangel.

Die 117. (d) InfDiv Stand mit Teilen bei Pasian di Prato, bei Pozzuolo und in Udine

Die (k.u.k.) 1. InfTrpDiv bei Udine und in Mortigliano

Die 28. (k.u.k) InfTrpDiv mit Teilen zwischen Pozzuolo und Udine

Die 57. (k.u.k) InfTrpDiv mit Teilen zwischen Pozzuolo und Udine

Die 15. (k.u.k.) Gebirgsbrigade erhielt den Befehl, den Monte Ragnogna einzunehmen. Dieser Berg beherrschte die Brücken von Cornino und San Pietro und musste unbedingt erobert werden. (Was aber an diesem Tage nicht mehr gelang.) Danach sollte die 5. (k.u.k.) Gebirgsbrigade den Tagliamento auf der Brücke von Cornino überschreiten und auf Pinzano vorstoßen.

Im Bereich der 3. (it) Armee befanden sich zu diesem Zeitpunkt nur noch vier Infanteriebrigaden als Nachhuten auf dem östlichen Ufer des Tagliamento. Sechs Infanteriebrigaden hatten sich in völliger Ordnung über den Fluss zurückgezogen. Noch warteten dagegen die Teile der 2. (it) Armee mit den Resten des II., VI. und XXIV. Korps auf eine Möglichkeit zum Übergang.

Wegen unzureichender Absprachen gerieten wieder Teile der 14. (d/ö) Armee und der 2. (k.u.k.) Isonzo-Armee ineinander

Gegen 17.00 Uhr erreichten die 60. (k.u.k.) InfTrpDiv von Süden und die 5. (d) InfDiv von Norden den Ort Roveredo.

Zu nennenswerten Kämpfen kam es an diesem Tag lediglich östlich von Latisana, wo die deutsch/österreichischen Kräfte starken Druck auf die zurückweichenden Italiener ausübten.

1. November 1917

Die Truppen der Verbündeten versuchten an diesem Tag an mehreren Stellen vergeblich den Tagliamento zu überschreiten. Frühmorgens wurde die Tagliamentobrücke bei Cornino von italienischen Pionieren gesprengt. Die Sprengungen waren jedoch nur unvollständig, sodass es gelang ein Bataillon des (k.u.k.) InfRgt Nr. 30 auf die unter der Brücke liegenden Flussinsel vorzuschieben. Bedingt durch den starken Widerstand vom westlichen Ufer und den immer noch reißenden Fluss (obwohl er inzwischen um ca. 80 cm gefallen war) gelang zu diesem Zeitpunkt kein weiteres Vordringen.

Die von den Italienern nur unzureichend gesprengte Brücke bei Madrisio wurde instandgesetzt und würde in absehbarer Zeit wieder benutzbar sein.

Der Monte Ragogna wurde an diesem Tag eingenommen, die rückwärtige Bedrohung der Flussübergänge war somit ausgeschaltet.

Die gesprengte Brücke bei Pinzano war vorläufig nicht wieder herzustellen. Dieser Flussübergang fiel somit zunächst aus.

Die weniger schlagkräftige 10. (k.u.k) Armee rückte nur stockend vor und verhinderte dadurch zunächst die wichtige Wegnahme des Panzerwerks „Monte Festa“, das das für den Nachschub wichtige Fellatal sperrte. Daraufhin wurde umgruppiert und die 10. (k.u.k) Armee erhielt die (k.u.k.) Edelweiß-Division und die 22. (k.k.) Schützendivision zugeteilt.

Versuche der (d) Jägerdivision, den Fluss bei Braulins zu überqueren scheiterten am Feindwiderstand und der immer noch reißenden Strömung.

Den ganzen Tag über erfolgten Verschiebungen und Umgruppierungen, um die durcheinandergeratenen Truppenteile in ihre zugewiesenen Gefechtsabschnitte einzuweisen.

Nach hartnäckigem Widerstand im Häuserkampf erreichte die 10. (k.u.k.) InfTrpDiv in Latisana die (bereits gesprengten) Brücken.

2. November 1917

Auf dringliche Forderungen des AOK 14 begannen an diesem Tag die 50. (k.u.k.) InfTrpDiv und die 55. (k.u.k.) InfTrpDiv (General d. Inf. Krauß) mit Versuchen den Tagliamento zu überqueren.

Die 55. (k.u.k.) InfTrpDiv hatte hierzu bei Cornio, die 50. (k.u.k.) InfTrpDiv bei Pontaiba anzutreten. (Die hier stehende Holzbrücke war nur ungenügend zerstört und wieder begehbar zu machen.) Die 55. (k.u.k.) InfTrpDiv würde von den nachfolgenden 22. (k.k.) Schützendivision und der (k.u.k.) Edelweiß-Division unterstützt. Die (d) Jäger-Division sollte bei Braulins den Fluss überqueren und von dort aus die 55. (k.u.k.) InfTrpDiv unterstützen.

Nach mehreren missglückten Versuchen bei Codroipo und Madrisio gelang es dem IV. Bataillon des bosnisch-herzegowinischen Infanterieregiments Nr. 2 den Fluss gegen 18.00 Uhr auf einer wiederhergestellten Brücke zu überqueren und einen Brückenkopf zu bilden. Bis zum späten Abend hatte der Brückenkopf ausgeweitet werden können, musste sich aber die ganze Nacht über gegen starke italienische Gegenangriffe behaupten, die nur mit Mühe abgewiesen werden konnten.

Am oberen Tagliamento machte die 10. (k.u.k.) Armee erhebliche Fortschritte. Die 1. (k.u.k.) und die 2. (k.u.k.) Isonzo Armee waren den ganzen Tag mit dem Umgruppieren ihrer Verbände beschäftigt und traten dadurch zunächst auf der Stelle.

Der Versuch der 50. (k.u.k.) InfTrpDiv bei Pontaiba überzusetzen scheiterte an der Strömung, die den Bau von Schwimmbrücken nicht zuließ.

3. November 1917

Bis zum Abend waren die Umgruppierungen abgeschlossen. Neue Angriffe sollten jedoch erst nach dem Nachziehen der schweren Artillerie erfolgen. Desungeachtet brach am Morgen die 38. (k.u.k.) Infanteriebrigade unter ihrem Kommandanten Oberst Graf Zedtwitz aus dem Brückenkopf aus, drangen über den Torrento Pontaiba vor und besetzten den Monte Santos bei Manazzos. Die Übergangsstellen über den Tagliamento waren damit gesichert.

Die Feindaufklärung fing Telegramme von General Cadorna ab mit denen er, in völliger Unkenntnis der tatsächlichen Lage immer noch versuchte die Front am Tagliamento zu stabilisieren. An Truppen stand ihm im Zentrum lediglich noch das Korps des Generalleutnant di Giorgio, bestehend aus den Resten der 20. (it) InfDiv bei Ragogna und der 33. (it) InfDiv bei Pinzano zur Verfügung.

Der für diesen Zeitpunkt geplante Abzug von zunächst fünf deutschen Divisionen wurde zurückgestellt.

Die Versuche, den Tagaliamento bei Amaro, Venzone und Braulins zu überqueren, wurden von der Deutschen Jägerdivision ergebnislos abgebrochen. Sie erhielt nunmehr den Befehl, den Fluss bei Cornino zu passieren.

Die nach Norden zur Unterstützung der 10. (k.u.k.) Armee in Marsch gesetzte 22. (k.k.) Schützendivision wurde zurückgerufen um der 55. (k.u.k.) InfTrpDiv über den Tagliamento zu folgen.

4. November 1917

Im Laufe des Vormittags drangen die Verbündeten bis an den Torrente Arzino vor und besetzten die Brücken. Durch selbstständiges Vorgehen konnte auch der Torrente Pontaiba überschritten werden.

Der Kommandeur der 14. (d/ö) Armee, General d. Inf. von Below trug dem Oberbefehlshaber der k.u.k. Südwestfront, Erzherzog Eugen seine Absicht vor, das Operationsziel bis an die Etsch auszudehnen. Dieser hielt jedoch an der Piave als größtmöglicher Geländegewinn fest. Des weiteren wurde das Eingreifen der 11. (k.u.k.) Armee aus dem Trentino besprochen zu der von Below glaubte, größere Kräfte abgeben zu können. Von Below wollte möglichst bald von Belluno aus über das westliche Piaveufer vordringen um dann nach Süden abzudrehen, während gleichzeitig die 11. (k.u.k.) Armee Rückendeckung gewähren sollte. Gleichzeitig wurde eine eventuelle amphibische Landung hinter der Piavemündung besprochen. Nunmehriges Fernziel sollte die Etsch und Verona sein.

Der Versuch der 216. (d) InfBrig den Taglaimento bei Tolmezzo zu überschreiten scheiterte am Widerstand der auf dem Westufer stehenden 36. (it) InfDiv und 63. (it) InfDiv.

Abgefangene Funknachrichten des italienischen Oberkommandos sagten aus, dass die 4. (it) Armee den rechten Flügel der 14. (d) Armee aus Norden her anzugreifen habe.

Die 55. (k.u.k.) InfTrpDiv überquert den Taglaimento bei Cornino. Hinter ihr folgten Teile der (d) Jägerdivision mit dem Garde-Reserve-Jäger-Bataillon und dem Garde-Reserve-Schützen-Bataillon.

5. November 1917

Wohl auch durch den ständigen Rückgang des Hochwassers gelang es der 9. (k.u.k.) InfTrpDiv gegen 21:00 Uhr bei schwacher Abwehr den Tagliamento bei Cordroipo zu überqueren. Ab etwa 03:00 Uhr konnte dieser Brückenkopf ausgebaut und Verstärkungen nachgeführt werden. Ein großer Teil der hier das Westufer verteidigenden italienischen Soldaten wurde gefangengenommen.

Die 22. (k.k.) Schützendivision überquerte am Morgen bei Cornino den Tagliamento. In Treviso wurde das Haupquartier der „Gruppe Krauß“ eingerichtet.

Der bei Pinzano geschaffene Brückenkopf konnte durch die 12. (d) InfDiv und Teile der 50. (k.u.k.) InfTrpDiv nach Westen und Süden ausgweitet werden.

Von der 11. (k.u.k.) Armee wurde gemeldet, dass die Italiener das Gebiet der Drei Zinnen, der Tofana Gruppe mit Cortina d'Ampezzo sowie südlich von Arabba bis zum Rolle-Pass räumen würden.

Ein Befehl des Oberkommandos der Südwestfront verlangte die unausgesetzte Verfolgung über den Piave hinaus, sowie inzwischen die Brenta als operatives Ziel.

Von der Einkesselung bedrohte Teile der 4. (it) Armee setzten sich nach Südwesten in Bewegung und versuchten Anschluss an die zurückgehenden Verbände der 2. (it) Armee zu gewinnen. Die Deutsche Jägerdivision brachte diese Bewegung nach schweren Kämpfen bei Gerchia zum stehen.

Bis zum Abend befanden sich die italienischen Truppen der Dolomitenfront bis zum Colbricon auf dem völligen Rückzug. Österreich-Ungarische Truppen besetzten Cortina d'Ampezzo und Tredolo.

Die 1. (k.u.k.) und 2. (k.u.k.) Isonzo Armee überquerten den nur noch schwach verteidigten Tagliamento und erreichten die Linie Azzano Decimo - Villotta - Pramaggiore - Belflore - Lison.

6. November 1917

Der linke Flügel der 10. (k.u.k.) Armee setze die Verfolgung im Gebirge fort. Die 59. (k.u.k.) GebBrig und die 216. (k.u.k.) InfBrig erreichten Tramonti.

Die Deutsche Jägerdivision wehrte starke italienische Gegenagriffe im Raum Gerchia ab und griff dann ihrerseits die hier kämpfende 36. (it) InfDiv an. Bis zum Abend konnte bis in den Raum Pielungo - Palamagior und mit einzelnen Abteilungen bis Palazzo Ceonis vorgestoßen werden. An diesem Tag wurden etwa 4.000 Gefangene gemacht und eine große Menge an Material erbeutet.

Bei der „Gruppe Krauß“ erreichten die 55. (k.u.k.) und die 50. (k.u.k.) InfTrpDiv ihre Marschziele in Malnisio, bzw. Montereale ohne auf größeren Widerstand zu stoßen. Die 22. (k.k.) SchützenDiv erreichte Meduno und erhielt dort den Befehl über das Gebirge auf Belluno vorzugehen. Die 55. (k.u.k.) und die 50. (k.u.k.) InfTrpDiv erhielten den Auftrag entlang des Torrente Cellina den Vormarsch auf Vittorio fortzusetzen.

Die 12. (d) InfDiv setzte die Verfolgung fort und erreichte, in drei Kolonnen marschierend die Livenza-Übergänge bei Fiaschetti, Sacile und Carolana. Alle Brücken waren jedoch zerstört worden.

Die 13. (k.k.) SchützenDiv überschritt den Tagliamento und drang bis Vivaro vor.

Inzwischen waren die Truppen der italienischen Tirolfront bereits bis zum Valsugana zurückgewichen.

Das AOK 14 hatte jetzt vor, die sich vom Valsugana über das Grappa-Massiv zum Piave langsam bildende feindliche Front an der schwächsten Stelle zwischen Brenta und Piave anzugreifen und hier durchzustoßen.

Die 10. (k.u.k.) Armee rückte im Gebirge weiter vor, die 1. (k.u.k.) und 2. (k.u.k.) Isonzo-Armee erreichten in der Ebene die Livenza.

7. November 1917

Erste Meldungen über das Auftauchen von englischen und französischen Divisionen bei Conegliano und Treviso erreichten das AOK 14.

Die „Gruppe Krauß“ erhielt den Befehl noch vor der 10. (k.u.k) Armee bis Longarone und Belluno vorzudringen und den Angriff der 14 (d/ö) Armee auf den Piave durch einen Angriff auf Feltre zu unterstützen.

Die „Gruppe Scotti“ sollte am Gebirgsfuß gegen den Piave vorrücken.

Die italienische Tirolfront wich vor der nachdrängenden 11. (k.u.k.) Armee weiter zurück. Primör, das Cordevole- und Boite-Tal sowie Auronzo wurden eingenommen.

Das Panzerwerk „Monte Festa“ ergab sich, nachdem ein Ausbruchversuch der Besatzung gescheitert war.

Die Radfahr-Kompanie des (d) Reserve-Jäger-Bataillons Nr. 8 konnte bei einer eigenen Stärke von 60 Mann bei Tramonti ein 3.000 Mann starkes italienisches Infanterieregiment mit 22 Maschinengewehren und zwei Revolverkanonen gefangennehmen.

Die 117. (d) InfDiv erkämpfte sich gegen hinhaltenden Widerstand bei Brugnera den Übergang über die Livenza. Am Abend konnte auf dem westlichen Ufer ein Brückenkopf gebildet werden.

Die 1. (k.u.k.) und 2. (k.u.k.) Isonzo Armee überquerten die Livenza.

8. November 1917

Wegen des erwarteten heftigen Widerstandes hinter Vittorio wurden hier die Truppen durch das Nachziehen schwerer Artillerie, der 1. (k.u.k.) InfTrp Div und der 5. (d) InfDiv verstärkt.

Das I. (k.u.k.) Korps erhielt den Befehl, über Longarone - Belluno auf Feltre vorzugehen.

Die 15. (k.u.k.) GebBrig erreichte Vittorio und drang weiter nach Westen vor um möglichst eine oder mehrer Piavebrücken in die Hand zu bekommen. Der Vormarsch blieb jedoch bei Revine Lago stecken.

Südlich der (d/ö) 14 Armee erreichten die 1. (k.u.k.) und 2. (k.u.k.) Isonzo Armee den Monticano-Abschnitt

9. November 1917

Eine Kompanie des Württembergischen Gebirgsbataillons unter Oberleutnant Erwin Rommel und eine Kompanie des (k.k.) slowenischen Schützeregiments „Marburg“ Nr. 26 überquerten südlich Langarone den Piave auf einem Wehr und errichteten einen Brückenkopf auf dem westlichen Ufer. Der Kommandant der 22. (k.k.) Schützdivision, Generalmajor Müller, schob sofort Verstärkungen nach, sodass dieser Brückenkopf gegen italienische Angriffe gehalten werden konnte.

Die Spitzen der 10. (k.u.k.) Armee hatten inzwischen das östlich Piaveufer bei Codissaga (nördlich von Langarone) erreicht und schossen von dort auf die zusammengedrängten italienischen Truppen in der Stadt.

Die 55. (k.u.k.) InfTrpDiv trat um 07:00 Uhr von Vittorio aus den Vormarsch gegen Belluno an. Bei Fadalto blieb dieser jedoch zunächst vor einer italienischen Riegelstellung liegen und konnte auch bis zum Abend nicht fortgesetzt werden.

Die 117. (d) InfDiv erreichte mit Teilen gegen 15:00 Uhr den Piave und wurden vom gegenüberliegenden Ufer mit Artillerie beschossen. Die 200. (d) InfDiv überschritt als Armeereserve den Tagliamento bei Bonzicco und hielt zunächst im Raum Pordenone - Pozzo an. Die 1. (k.u.k.) InfTrpDiv verlegte in den Raum Flaibano - Plasencis, die 5. (d) InfDiv, sowie die 4. (k.u.k) und die 33. (k.u.k.) InfTrpDiv verblieben in ihren Verfügungsräumen westlich und östlich von Udine.

Im Bereich der „Heeresgruppe Conrad“ (11. (k.u.k.) Armee) räumten die Italiener ihre Stellungen im Raum Asiago. Nördlich des Valsugana zogen sie sich in den Bereich östlich Castello Tesino zurück.

Die 1. (k.u.k.) und 2. (k.u.k.) Isonzo Armee erreichte nach Kämpfen mit italienischen Nachhuten den Piave.

10. November 1917

Das Württembergische Gebirgsbataillon als Vorhut der 22. (k.k.) Schützendivision erreichte Belluno. Die Division selbst traf am Abend ebenfalls dort ein. Die Edelweiß-Division wurde nach Longarone beordert um dort den Rücken der 22. (k.k.) Schützedivision gegen aus dem Norden anrückende italienische Verbände zu decken.

Die 55. (k.u.k.) InfTrpDiv marschierte bis Castione gegenüber Belluno. Die Piavebrücken waren jedoch hier, bei Ponte nelle alpi und Cesana bereits gesprengt.Die 50. (k.u.k) InfTrpDiv gelangte bei Bas und San Vito an den Piave. Wegen der gesprengten Brücken und des heftigen Artillerifeuers unterblieb der Versuch den Fluss zu überqueren.

Bei Vidor versuchte die 12. (d) InfDiv den hier vorhandenen italienischen Brückenkopf einzudrücken und gleichzeitig mit Masse über die Brücke vorzudringen. Starke italienische Gegenwehr, unterstützt von massivem Artilleriefeuer verhinderte dieses Vorhaben. In der Nacht wurde der Brückenkopf jedoch aufgegeben und die Brücke gesprengt.

Die 13. (k.k.) Schützendivision erreichte bei Nervesa den Fluss und entwickelte sich in ganzer Breite auf dem östlichen Ufer. Dabei wurden auf der gegenüberliegenden Seite starke feindliche Kräfte und Feldbefestigungen erkannt. Auf Grund einlaufender Meldungen und sonstiger Informationen musste das Oberkommando zur Kenntnis nehmen, dass am Piave nun doch mit erheblichem Widerstand zu rechnen sein würde. Des weiteren drohte eine Überdehnung der Nachschublinien, da sich der letzte nutzbare Bahnhof in San Lucia bei Tolmein befand. Nichstdestoweniger stand die „Gruppe Krauß“ (noch vor den Einheiten der 10. (k.u.k.) Armee) auf beiden Seiten des Flusses und war bereit, flussabwärts die italienischen Stellungen flankierend aufzurollen. Allerdings befand sich südlich von Feltre das Grappa Massiv, was sich dann als unüberwindbares Hinernis herausstellen sollte. Die italienischen Einheiten hatten das Becken von Feltre bereits unter Zurücklassung nahezu der gesamten Ausrüstung geräumt und sich so der Umklammerung entzogen. Die nachdrängende (k.u.k.) 10. Armee unter Generaloberst von Krobatin und (k.u.k.) 11. Armee unter Feldmarschall Conrad von Hötzendorf durchbrachen die italienischen Sperrriegel bei Pieve di Cadore und im Val Sugana, kamen jedoch über die Linie Asiago - Monte Baldo nicht hinaus.

Der Mangel an Artilleriemunition bewog die Führung, von einem gewaltsamen Vordringen über den Piave auf breiter Front zunächst abzusehen.

11. November 1917

Am 11. November wurde an mehreren Stellen der Piave überschritten und auf dem westlichen Ufer Brückenköpfe eingerichtet. ein weiters vordringen war jedoch nicht mehr möglich.

Ausklingen der Offensive vom 12. November - 3. Dezember 1917

Insbesondere durch den Mangel an Artilleriemunition zur Unterstützung eines weiteren Angriffs über den Piave hinaus, kam die Offensive hier zum Stillstand. Es folgten bis Ende des Monats noch weitere verlustreiche Versuche das Grappa Massiv zu erobern, diese hatten jedoch gegen die stark ausgebauten Gebirgsstellungen keinen Erfolg. Auch die 11. (k.u.k.) Armee kam nicht weiter vorwärts. Beides wäre jedoch nötig gewesen, um die italienische Verteidigungsstellung am Piave vom Norden her zum Einsturz zu bringen und so Vicenza, Padua und letztendlich Venedig zu bedrohen. Es rächte sich jetzt, dass man nicht dem Vorschlag von Generalfeldmarschall von Hindenburg gefolgt war, der angeregt hatte durch Judikarien und am Gardasee entlang einen Stoß auf Brescia und Mailand zu führen.

Am 29. November 1917 entschloss sich das Oberkommando der Südwestfront zum Einstellen der Offensivbewegungen. Dieser Befehl wurde am 3. Dezember 1917 erlassen.Die Umstände sind bis heute nicht gänzlich geklärt, eine nicht unwesentliche Rolle dürfte jedoch die schlechte allgemeine Versorgungslage gespielt haben.

Die Brückenköpfe auf dem Westufer wurden aufgegeben, die k.u.k. Truppen zogen sich auf das Ostufer zurück und gingen in den Stellungskrieg über.

Der größte Teil der italienische Armee war zu diesem Zeitpunkt völlig demoralisiert und am Ende. Man hatte jedoch begonnen, am Piave frische Truppen eingesetzt die an dem vorhergegangenen Desaster nicht beteiligt waren und deren Widerstnd sich zusehends versteifte, je mehr sich die Front dem italienischen Kernland näherte.

Die sofort einsetzenden alliierten Verstärkungen und der Materialnachschub kamen zu diesem Zeitpunkt noch nicht zur Entfaltung. Mit Hilfe der USA konnten dann aber die existenzbedrohenden italienischen Materialverluste schnell wieder ausgeglichen werden. Am Korsett der englischen und französischen Unterstützungsdivisionen richtete man die Armee wieder auf.

Italienische Verluste

Die Angaben über die italienischen Verluste während der Zwölften Isonzoschlacht und den unmittelbar darauffolgenden Kämpfen differenzieren stark. Das ist hauptsächlich auf die massive Geschichtsklitterung der faschistischen Ära Mussolini zurückzuführen, als man aus Gründen des Nationalstolzes solche Ereignisse schönredete und eigene Erfolge wie die sog. Schlacht von Vittorio Veneto über Gebühr aufbauschte. Diese verfälschten Angaben findet man heute noch in diverser italienischer Literatur ebenso wie auf der it.wp. Auch gibt es manchmal Zahlen, die sich nur auf die 2. (it) Armee beziehen und die daher ebenfalls irreführend sind.

Die tatsächlichen italienischen Verluste von Menschen und Material wurden 1918 von einer Kommission des k.u.k. Evidenzbureaus unter der Leitung von Oberst Ritter von Pohl für den Zeitraum 20. Oktober 1917 bis 20. November 1917 wie folgt eruiert:

Personalverluste:

ca. 13.000 Gefallene

ca. 30.000 Verwundete

ca. 300.000 Versprengte

ca. 66.000 Deserteure

298.745 Gefangene + 6220 Überläufer

Gesamtverluste (wenn auch nur temporär)ca: 714.000 Mann. Das entsprach bei einer Truppenstärke von ca. 667.000 Mann bei der 2. (it) Armee und ca. 207.000 Mann bei der 3. (it) Armee einem Prozentsatz von 84 %

Materialverluste:

3152 Geschütze aller Kaliber

1732 Minenwerfer aller Kaliber

2899 Maschinengewehre

ca. 300.000 Gewehre

eine nicht mehr feststellbare Menge an Pionier, - und Traingerät, Kleidung und Ausrüstung, Munition, Verpflegung und Schlachtvieh

Politische Folgen

Die italienische Regierung überlegte im November bereits eine Umsiedlung nach Neapel, da sich westlich des Piave zunächst ein militärisches Vakuum aufgetan hatte und man das schlimmste befürchtete.

Erst die Niederlage von Caporetto bewog die italienische Politik von den Forderungen des Londoner Vertrags etwas abzugehen und eine Verständigung mit Serbien und dem Südslawischen Komitee unter Ante Trumbić zu suchen.

Die, im Abschnitt „Lageentwicklung bis zum 24. Oktober 1917“ erwähnte Untersuchungskommission, deckte schonungslos die Mängel auf die zu dieser Katastrophe geführt hatten und brachte teilweise erschreckendes Versagen in Organisation und Führung zum Vorschein.

Dem vormaligen Generalstabschef Luigi Cadorna wurde im Jahre 1919 vom Parlament sein Rang kassiert und die Bezüge gestrichen.

Sonstiges

Der Roman von Ernest Hemingway A Farewell to Arms (deutsch In einem andern Land), in dem er seine persönlichen Erlebnisse mit verarbeitet, spielt vor dem Hintergrund der Schlacht von Karfreit.

Erwin Rommel nahm als Oberleutnant im württembergischen Gebirgsbataillon an der Schlacht teil und spielte eine wichtige Rolle durch die Eroberung des Monte Matajur. Für seine Leistungen erhielt er den Orden Pour le Mérite verliehen.

Fazit

Die Zwölfte Isonzoschlacht war keinesfalls als Durchbruchschlacht geplant, sondern sollte lediglich der Entlastung der äußerst bedrängten Isonzofront dienen. Bei anderer Vorbereitung und mehr Ressourcen wäre es vielleicht möglich gewesen, die Zangenbewegung aus dem Trentino nach Süden zu vollenden um damit auch die 4. italienische Armee zu vernichten, was für Italien die endgültige Niederlage bedeutet hätte. Die österreichisch-ungarische Führung war von dem anfänglichen Erfolg völlig überrascht worden. Im großen und Ganzen gesehen hat man strategisch versagt (wie bereits 1916 bei der Südtiroloffensive), als man in Deutschland die ungeheuere Tragweite eines Durchbruchs nach Venetien nicht sehen wollte und statt dessen seine Kräfte bei Verdun vergeudete. Man war wieder einmal nicht Willens oder in der Lage gewesen, so etwas als möglich vorherzusehen und es dann vollständig auszunutzen.

Zur Unterstützung der italienischen Seite mussten mehrere britische und französische Divisionen nach Italien verlegt werden. So wurde ein Auseinanderfallen des italienischen Heeres und ein Ausscheiden Italiens aus dem Krieg verhindert. (hierzu vgl. „Erste Piaveschlacht“). In diesem Falle hätte die Entente nicht nur Russland, das in Folge der nach westlichem gregorianischem Kalender im November 1917 stattfindenden Oktoberrevolution aus dem Weltkrieg ausschied, sondern auch noch Italien verloren. „Caporetto“ wurde in Italien zum Synonym für eine „schwere Niederlage“. Benito Mussolini bezeichnete den gescheiterten Generalstreik in Italien 1922 als das „Caporetto des italienischen Sozialismus“.

Die Gebietsgewinne für die Mittelmächte gingen bis zum Kriegsende auf Grund der sich rapide verschlechternden militärischen Stärke wieder verloren.

Aufstellung 14. Armee und 2. (it) Armee

Deutschland/Österreich-Ungarn

14. Armee

Armeeoberkommando: General der Infanterie Otto von Below
Chef des Stabes: Generalleutnant Konrad Krafft von Dellmensingen
Höherer Artilleriekommandeur: Generalmajor Richard von Berendt
Stabssitz: Gorenji Log

I. k.u.k. Korps (Gruppe Krauß - General der Infanterie Alfred Krauß)

Stabssitz: Am Monte Nero (Krn)

33. k.u.k. Infanterie-Truppendivision (Edelweiß-Division)

22. k.u.k. Schützendivision

55. k.u.k. Infanterie-Truppendivision

Deutsche Jägerdivision

Kgl. Bay. III. Armeekorps (Gruppe Stein - Generalleutnant Hermann von Stein)

Stabssitz: Mengore

50. Infanterie-Truppendivision

12. (d) Infanteriedivision

117. (d) Infanteriedivisison

Deutsches Alpenkorps

LI. (d) Armeekorps (Gruppe Berrer - Generalleutnant Albert von Berrer)

Stabssitz: Santa Lucia d'Isonzo

26. (d) Infanteriedivision

200. (d) Infanteriedivision

XV. k.u.k. Korps (Gruppe Scotti - Feldmarschalleutnant Karl Scotti

Stabssitz: Santa Lucia d'Isonzo

1. k.u.k. Infanterie-Truppendivision

5. (d) Infanteriedivision

Armeereserve

4. k.u.k. Infanterie-Truppendivision (Feldmarschalleutnant Alfred Pfeffer von Ehrenstein)

13. k.u.k. Infanterie-Truppendivision (Feldmarschalleutnant von Kalser)

33. k.u.k. Infanterie-Truppendivision (Generalmajor Arthur Iwansky von Iwanina)

Der 14. Armee in der Folgezeit noch zugewiesene Großverbände

35. k.u.k. Infanterie-Truppendivision (Feldmarschalleutnant von Podhoransky)

94. k.u.k. Infanterie-Truppendivision (Feldmarschalleutnant Lawrowski)

Stärke:

98.400 Soldaten (nur Infanterie)

164 Bataillone (einschl. 65 deutsche)

1.759 Geschütze aller Kaliber

Italien

2ª ARMATA (2. Armee)

Comandante in capo: (Oberbefehlshaber) Generalleutnant Luigi Capello
Stabschef: Oberst Silvio Egidi
Stabssitz: Am Monte Rombon in Vipacco

Erste Linie:

IV Corpo d'armata (IV. Armeekorps) Generalleutnant Alberto Cavaciocchi

Stabssitz: Am Monte Rombon in Dolje

50ª Divisione (50. Infanteriedivision) Generalmajor Giovanni Arrighi

Brigata (Brigade) "Friuli" - 87. und 88. Infanterieregiment

Brigata "Foggia" - 280. Infanterieregiment

Battaglioni alpini (Alpinibataillone) "Borgo S. Dalmazio", "Dronero" und "Saluzzo"

2º Gruppo alpini - (2. Alpinigruppe) mit den Alpinibatillonen "Ceva", "Mondovì" und "Monviso"

43ª Divisione Generalleutnant Angelo Farisoglio

Brigata "Genova" und "Etna" - 223. Infanterieregiment

V raggruppamento alpini: 5º gruppo (5. Alpinigruppe) mit den Bataillonen "Albergian", "Chisone" und "Belluno")

9º reggimento bersaglieri (9. Bersaglieriregiment)

46ª Divisione Generalleutnant Giulio Amadei

Brigata "Caltanissetta" - 147. und 148. Infanterieregiment

Brigata "Alessandria" - 155. und 156. Infanterieregiment

Brigata "Etna" - 224. Infanterieregiment

2º reggimento bersaglieri (2. Bersaglieriregiment)

34ª Divisione, riserva di corpo d'armata (Korpsreserve)

Brigata "Foggia" (ohne 280. Infanterieregiment)

Battaglione alpini (Alpinibataillon) "Argentera".

XXVII Corpo d'armata (XXVII. Armeekorps) Generalleutnant Pietro Badoglio

Stabssitz: Breg

19ª Divisione - Generalmajor Giovanni Villani

Brigate "Napoli", "Taro" und "Spezia"

65ª Divisione - 274. Infanterieregiment, I. und II. Bataillon /275. Infanterieregiment

22ª Divisione - brigata (Brigade) "Pescara"

64ª Divisione - 276. Infanterieregiment, III. Btl /275. Infanterieregiment und II. Btl/208. Infanterieregiment

Riserva di corpo d'armata: (Korpsreserve)

X Gruppo Alpini: (X. Alpinigruppe) Bataillone "Vicenza", "Monte Berico", "Morbegno" und "Adige"

Brigata "Puglie" und brigata "Roma" (bereits in die Front eingeschoben)

XXIV Corpo d'armata (XXIV. Armeekorps) Generalleutnant Enrico Caviglia

Stabssitz: Breg al monte Zgorevnice

49ª Divisione - brigata "Lambro", "Sele" und "Ravenna" (am Morgen des 24. Oktober wurde die „brigata Lambro“ dem XIV Corpo d'armata zugewiesen und ersetzte dort die Brigade "Palermo")

68ª Divisione - brigata "Grosseto"

10ª Divisione - brigate "Verona" und "Campobasso"

II Corpo d'armata (II. Armeekorps) Generalmajor Alberico Albricci

Stabssitz: Zgorevnice al monte Sella di Dol

67ª Divisione - brigate "Cremona" und "Tortona"

44ª Divisione - brigate "Re" und "Brescia"

8ª Divisione - brigate "Udine" und "Forlì"

Riserva di corpo d'armata: (Korpsreserve) brigata "Aquila"

VI Corpo d'armata (VI. Armeekorps) Generalleutnant Giacomo Lombardi

Stabssitz: Sella di Dol a Borgo Carinzia (Gorizia)

66ª Divisione - brigate "Cuneo" ed "Abruzzi" (die brigata "Milano" war aus taktischen Gründen dem AOK direkt unterstellt)

24ª Divisione - brigate "Gaeta" ed "Emilia"

VIII Corpo d'armata (VIII. Armeekorps) Generalamajor Francesco Grazioli

Stabssitz: Borgo Carinzia (Gorizia) al Vipacco

48ª Divisione - brigate "Piemonte" und "Borgo Maurizio"

59ª Divisione - brigate "Pesaro" und "Modena"

7ª Divisione - brigate "Lucca" und "Bergamo"

Brigata "Sesia" in Görz (aus taktischen Gründen dem AOK direkt unterstellt)

Zweite Linie:

VII Corpo d'armata (VII. Armeekorps) Generalmajor Luigi Bongiovanni

Stabssitz: Zwischen dem Monte Matajur und dem Globočak

3ª Divisione - brigate "Elba" und "Arno"

62ª Divisione - brigata "Salerno" und IV brigata bersaglieri (IV. Bersaglieri Brigade)

Riserva di Corpo d'armata: (Korpsreserve) brigata "Firenze"

XIV Corpo d'armata (VII. Armeekorps) Generalleutnant Sagramoso - (Armeereserve)

Stabssitz: zwischen der Quelle des Judrio und demIsonzo

20ª Divisione brigate "Palermo" und "Livorno"

30ª Divisione brigate "Treviso" und "Girgenti"

XXVIII Corpo d'armata (XXVII. Armeekorps) Generalmajor Saporiti - (Armeereserve)

Stabssitz: Im Judrio-Tal nördlich von Cormons

23ª Divisione - brigate "Messina", "Sassari", "Venezia" und "Avellino"

47ª Divisione I. und V. brigate bersaglieri

Brigata "Milano"

Riserve del Comando Supremo (Reserve des Oberkommandos)

60ª Divisione - brigate "Taranto" und "Ferrara" (bei VIII Corpo d'armata)

53ª Divisione - brigate "Vicenza" und "Potenza" (bei XIV Corpo d'armata)

13ª Divisione - brigate "Massa Carrara" und "Jonio" (bei XXVIII Corpo d'armata ausgenommen brigata "Teramo" )

Stärke der 2. Armee:

20.222 Offiziere

646.795 Unteroffiziere und Mannschaften

353 Infanteriebataillone (davon 17. Alpinibataillone und 24 Bersaglieribataillone

2430 Geschütze aller Kaliber.

 

Der Gebirgskrieg 1915–1918 im Ersten Weltkrieg war ein großangelegter Stellungskrieg in gebirgigem Gelände an der Grenze zwischen Österreich-Ungarn und Italien, und war als Gebirgskrieg in den Alpen in seiner Art einmalig.

Vorgeschichte: Italien war vor Ausbruch des Ersten Weltkrieges im sogenannten Dreibund mit Österreich-Ungarn und Deutschland verbündet. 1914 weigerte sich Italien, auf der Seite der Mittelmächte in den Krieg einzutreten. Als Grund führte Italien an, dass der Dreibund ein Defensivpakt sei. Es bestehe nur eine Bündnispflicht, wenn einer der Bündnispartner angegriffen würde, laut italienischer Ansicht hätten jedoch Deutschland und Österreich-Ungarn den Krieg begonnen und somit bestehe keine Bündnispflicht. Der eigentliche Grund war, dass die Entente von Beginn an Italien Versprechungen machte. In Friaul und Südtirol, sowie im Trentino und in Triest lebten unterschiedlich starke italienische Minderheiten und die Entente versprach diese österreichischen Gebiete Italien im Falle eines Kriegseintrittes auf ihrer Seite. Österreich wies zwar darauf hin, dass mehr Italiener als Minderheit in Frankreich und in der Schweiz lebten, fand damit aber kein Gehör. Ein weiterer Grund dafür war wohl auch, dass Italien Österreich als den vermeintlich schwächeren Gegner betrachtete. So gab es Pläne im italienischen Generalstab, binnen vier Wochen bis nach Wien vorzurücken. Auch die italienische Wirtschaft hatte kein Interesse daran, an der Seite der Mittelmächte zu kämpfen. Die italienische Wirtschaft war sehr abhängig von Rohstoffimporten auf dem Seeweg, diese wären im Falle eines Krieges gegen die Entente blockiert worden. Die italienische Bevölkerung war allerdings keineswegs kriegsbegeistert und musste mittels Propaganda erst motiviert werden. Hier tat sich vor allem der italienische Dichter Gabriele d'Annunzio hervor, der es verstand, antiösterreichische Stimmung zu erzeugen. Auch General Luigi Cadorna gelang es, mit optimistischen Versprechungen und Prognosen das italienische Parlament auf seine Seite zu ziehen. Am 23. Mai 1915 trat Italien trotz des Bündnisses auf Seiten der Entente gegen Österreich-Ungarn in den Ersten Weltkrieg ein. Italien verfügte bei Kriegsbeginn über ein Heer von 900.000 Mann, das sich in vier Armeen sowie die Karnische Gruppe gliederte. Oberbefehlshaber war General Luigi Cadorna. Der festgelegte Operationsplan sah vor, mit der 2. und 3. Armee über den Fluss Isonzo in Richtung Laibach vorzustoßen, um ein strategisches Zusammenwirken mit dem russischen und serbischen Heer zu ermöglichen. Die Karnische Gruppe sollte Richtung Villach in Kärnten vorstoßen, die 4. Armee Toblach angreifen. Die gegen Südtirol eingesetzte 1. Armee sollte sich defensiv verhalten. Bereits in den ersten Wochen zeigte sich, dass die geplanten Operationsziele völlig unrealistisch waren. General Cadorna war zwar ein gewandter Redner, sein militärisches Geschick stand jedoch in keiner Relation dazu. Die österreichische Grenze war zwar in Erwartung eines italienischen Kriegseintrittes gut befestigt worden, allerdings nur mit schwachen Landsturmeinheiten besetzt. Für manche Frontabschnitte waren zu Beginn überhaupt keine k.u.k. Truppen verfügbar. Hier marschierten Freiwillige nachts von Gipfel zu Gipfel und täuschten durch viele Fackeln eine stärkere Besetzung vor. General Cadorna scheute jedes Risiko wie auch eine rasche Offensive. Die Österreicher brachten ihrerseits schließlich Verstärkung von der serbischen und russischen Front an die italienische Grenze und schafften es so, bereits nach zwei Wochen eine geschlossene Verteidigung zu organisieren. Der deutsche Verbündete griff der Donaumonarchie unter die Arme: das neuaufgestellte Alpenkorps wurde noch im Mai 1915 nach Südtirol verlegt und blieb dort bis in den Herbst. Deutschland war allerdings erst seit August 1916 formell mit Italien im Kriegszustand. Das gebirgige Gelände stand einem schnellen italienischen Vormarsch entgegen und begünstigte die Verteidiger zusätzlich. Der Kriegsschauplatz: Die Front befand sich zum größten Teil in gebirgigem Gelände und stellte somit besondere Anforderungen an die Kriegsführung (vgl. Gebirgskrieg). So musste buchstäblich jede Wasserflasche und jedes Stück Feuerholz von Maultieren in die Stellungen transportiert werden. Da ab dem Winter 1916/17 die Pferde und Maultiere auf Grund von Futtermangel kaum noch leistungsfähig waren, wurden diese mehr und mehr durch elektrisch betriebene Seilbahnen bzw. Zugverbindungen ersetzt. Die kürzeste Verbindung nach Kärnten bzw. ins nördliche Slowenien wurden außerdem durch noch in der napoleonischen Zeit errichtete Forts (z.B. Fort Herrmann oder Herrmannswerk) versperrt. Der österreichisch-ungarischen Armeeführung war jedoch bewusst, dass diese Sperranlagen einem Beschuss mit modernen Artilleriegeschützen nicht standhalten würden. Die Geschütze und Besatzungen dieser Forts waren deshalb noch vor Kriegsausbruch, bis auf eine minimale Restmannschaft, die eine Vollbesetzung vortäuschte, abgezogen worden. Die italienischen Truppen wurden vor diesen Forts gestoppt und die italienische Artillerie schoss die Forts nieder, was der österreichischen Armee die Zeit verschaffte, die sie zum Aufbau ihrer Verteidigungslinien benötigte. Am Isonzo und in Richtung Triest war das Gelände eher hügelig und verkarstet und somit offen für Großangriffe. Demzufolge konzentrierten sich die italienischen Angriffe immer wieder in diesem Abschnitt. Vor allem die einzigen zwei österreichischen Brückenköpfe westlich des Isonzo, bei Tolmein und bei Görz, wurden immer wieder angegriffen. Hier zeigte sich jedoch das mangelnde militärische Geschick Cadornas. General Cadorna hatte zu Beginn eine konservative, veraltete Kriegsführung bei Angriffen seiner Soldaten. So gingen seine Soldaten dicht gedrängt und gestaffelt vor, was alle anderen kriegsführenden Länder wegen der außerordentlich hohen Verluste, die diese Taktik durch gegnerische Maschinengewehre forderte, längst vermieden. Die österreichischen Verteidiger fügten so einzelnen italienischen Kompanien in den Anfangstagen hohe Verluste (bis 90 %) zu. Außerdem war Cadorna zu zögerlich und verschenkte so des Öfteren bereits erkämpfte Anfangserfolge. Die Österreicher ihrerseits hatten mit Generaloberst Svetozar Boroevic von Bojna einen ihrer fähigsten Kommandanten an die italienische Front entsandt. Vor allem die Defensive war eine Spezialität General Boroevics und so schaffte er es immer wieder, trotz deutlicher Unterlegenheit gegen einen bis zu dreimal stärkeren Gegner, einen italienischen Durchbruch zu verhindern. Sein Geschick trug ihm bald den Beinamen „der Löwe vom Isonzo“ ein. Am 1. Februar 1918 wurde er von Kaiser Karl I. zum Feldmarschall befördert. Beide Seiten hatten aufgrund der ungeheuren Strapazen und Entbehrungen mit Disziplinproblemen bis hin zur Desertion zu kämpfen. In der k.u.k. Armee waren italienische und tschechische Einheiten stark betroffen. Der Nationalismus und die Propagierung eines eigenen tschechischen Nationalstaats durch die Entente begann Wirkung zu zeigen. Die schlechte Versorgungslage der k.u.k. Einheiten tat ein Übriges, um die Moral zu senken. Bei den italienischen Einheiten war oft der noch heute existierende Unterschied zwischen den Nord- und Süditalienern Grund für das Überlaufen zum Feind. Süditaliener betrachteten den Krieg häufig als einen sie nichts angehenden Krieg „Roms und des Nordens“. Besondere Gefahren drohten den Soldaten beider Seiten nicht nur vom Feind, sondern auch aus der Natur. Teilweise kamen mehr Soldaten durch Lawinen, Felsstürze und sonstige Unfälle ums Leben als durch feindlichen Beschuss. Aufgrund des schwierigen Geländes wurde auch wieder auf den Minenkrieg zurückgegriffen, wobei feindliche Stellungen, zum Teil sogar ganze Berggipfel, untergraben und in die Luft gesprengt wurden. Das bekannteste Beispiel hierfür ist der Col di Lana. Schlachten: Während in den Dolomiten eher Halteschlachten geschlagen wurden, fanden die wesentlichen Ereignisse in den Karnischen und Julischen Alpen statt. Hierbei ragten besonders die Isonzo- und Piaveschlachten heraus. Erst nach dem erfolgreichen Feldzug gegen Serbien im Herbst 1915 ergab sich für Österreich eine Möglichkeit, gegen Italien offensiv zu werden. Geplant war eine Offensive von zwei österreichischen Armeen, ausgehend von der Hochfläche von Lavarone in Richtung Venedig. Durch ungünstige Witterungsverhältnisse konnte der Angriff jedoch erst am 15. Mai 1916 beginnen, wodurch der Überraschungseffekt verloren ging. Trotz des schwierigen Geländes erzielte die Offensive Anfangserfolge, lief sich jedoch bald fest. Die Anfang Juni 1916 einsetzende russische Brussilow-Offensive zwang die Österreicher endgültig zum Einstellen des Angriffes. Die österreichische Frühjahrsoffensive 1916 auf dem Gebiet der Sieben Gemeinden blieb erfolglos. Lediglich an der Kärntner und Isonzo-Front gelang es, den Stellungskrieg in den Bewegungskrieg zu überführen. Die 12. Isonzo-Schlacht im Herbst 1917 führte zum Zusammenbruch der italienischen Dolomitenfront im Hochgebirge, ein Erfolg, der nicht ausgenutzt werden konnte. Die Gebirgsfront bestand zwischen dem Stilfser Joch und dem Piave bis 1918 weiter. Der südliche Abschnitt der österreichischen Gebirgsfront brach Ende Oktober 1918 nach der Schlacht von Vittorio Veneto zusammen.

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