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Farbfoto Ritterkreuzträger Ramcke Afrikakorps Nov. 1942 Auction number: 0006591842 
End of auction: 04/28/24  at  10:53 AM a o clock    1 d. 3 h. 58 min. 55 sec.  
Number of bids: 0 Bids

Article Place: 83454 Anger (Deutschland)
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Condition: New
Start of auction: 04/14/24  at  10:53 AM a o clock
Price: 49.95 €
Quantity: 1
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      City: 83454 Anger
      Country: Deutschland
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Ritterkreuzträger Hermann-Bernhard Ramcke.

 

Hermann-Bernhard Ramcke (* 24. Januar 1889 in Schleswig; † 5. Juli 1968 in Kappeln) war ein deutscher General der Fallschirmtruppe im Zweiten Weltkrieg. 1942 kommandierte er die italienische Fallschirmjägerdivision „Folgore“. Er wurde mit der Führung der Fallschirmjäger-Brigade 1 (Ramcke) in Afrika beauftragt. Im Oktober 1942 wurde seine Brigade vom Afrikakorps abgeschnitten. Ramcke marschierte mit seinen Männern 130 km zu den eigenen Linien und befreite nebenbei 100 Gefangene. Dafür wurde ihm am 13. November 1942 das Eichenlaub zum Ritterkreuz verliehen. Am 21. Dezember wurde er zum Generalleutnant befördert.

 

Großformatiger echter Farbfotoabzug.

 

Neuanfertigung nach einer originalen Agfacolor-Aufnahme anläßlich der Verleihung des Eichenlaubs zum Ritterkreuz am 13. November 1942.

 

Großformatiger echter Fotoabzug auf professionellem Fotopapier.

Größe 130 x 200 mm.

 

Zustand: NEU.

 

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Siehe auch: 1933 – 1945, 1942, 2. Weltkrieg, 2.WK, 20. Jahrhundert, 3. Reich, 30er – Jahre, Afrika, Afrikafeldzug, Afrikakorps, Agfacolor, Armee, Bildnis, Bildniskunst, Biografie, Biographie, Deutsche Geschichte, Deutsches Reich, Deutschland, Dreißiger Jahre, Drittes Reich, Ehrenzeichen, Eichenlaub, Elite, Elitetruppe, Fallschirmjäger, Farbfotografie, Fotografie, Freiheitskampf, Freiwillige, Front, General der Fallschirmtruppe Bernhard-Hermann Ramcke, Großdeutschland, Hakenkreuz, Heer, Heerführer, Historische Bilder, Hoheitszeichen, III. Reich, Kameraden, Kampf, Khaki, konservative Revolution, Kriegsauszeichnung, Kriegsgeschichte, Landser, Lichtbild, Luftwaffe                           , Militär, Militaria, Nationalsozialismus, Nordafrika, NS, NSDAP, Orden, Patriotismus, Persönlichkeiten, Photographie, Politik, Porträt, Porträtfotografie, Prominente, Reichsadler, Ritterkreuz, Ritterkreuzträger, Soldat, Swastika, Thirties, Tradition, Tropenuniform, Truppe, Uniform, Vaterland, Wehrmacht, Wüste, Zeitgeschehen, Zeitgeschichte

 

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Das Angebot wird als Sammlerstück verkauft  - Urheberrechte sind im Kauf ausdrücklich NICHT enthalten!!!

 

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Historische Informationen zum Artikel:

 

Hermann-Bernhard Ramcke (* 24. Januar 1889 in Schleswig; † 5. Juli 1968 in Kappeln) war ein deutscher Offizier, zuletzt General der Fallschirmtruppe im Zweiten Weltkrieg.

Leben

Hermann-Bernhard war eines von acht Kindern des Erblandwirts Hermann Ramcke und trat als Schiffsjunge 1905 in die Kaiserliche Marine ein. Als der Erste Weltkrieg begann, war er Bootsmannsmaat und tat Dienst auf dem Großen Kreuzer SMS Prinz Adalbert. 1915 erfolgt seine Kommandierung zur Marineinfanterie nach Flandern, wo er im 2. Matrosen-Regiment diente. 1916 erhielt der Offiziersstellvertreter Ramcke u. a. das Eiserne Kreuz I. Klasse und das Preußische Goldene Militärverdienstkreuz, die höchsten militärischen Auszeichnungen für Unteroffiziere und Mannschaften im Ersten Weltkrieg. 1918 wurde er zum Leutnant befördert.

Nach dem Krieg kämpfte er 1919 in Kurland u.a. in Bauska,Schaulen und Alt Rahden im Freikorps Cordt von Brandis, dem Erstürmer von Douaumont, wo er an einem Tag zweimal leicht und einmal schwer verwundet wurde. Sein Kampfgefährte war der damalige Unteroffizier und spätere Reichsstatthalter und SS-Obergruppenführer Friedrich Hildebrandt.

Am 10. März 1919 erfolgte sein Übertritt zum Heer und die Aufnahme in die vorläufige Reichswehr, wo er als Zugführer und später als Kompanieoffizier im 1. (Preußisches) Infanterie-Regiment diente. Nach dem Besuch von Nachrichtenkursen an der Artillerieschule Jüterbog diente er als Nachrichtenoffizier in seinem Regiment. Von 1923 bis 1925 war er Adjutant des Kommandanten des Truppenübungsplatzes Arys. Danach folgte sein Wechsel zum 2. (Preußisches) Infanterie-Regiment (Reichswehr), wo er im Stab des III. Bataillons und ab 1927 unter gleichzeitiger Beförderung zum Hauptmann als Kompaniechef tätig war. Kurz nach der Beförderung zum Major im September 1934 folgte die Ernennung zum Kommandeur des III. Bataillons. Von 1936 bis 1938 diente er im Stab des Kommandanten des Truppenübungsplatzes Groß Born, um anschließend, inzwischen Oberstleutnant, selbst Kommandant des Truppenübungsplatzes Zeithain zu werden. Während des Polenfeldzugs war er dem XXII. (motorisierten) Armeekorps unter Ewald von Kleist als Beobachter zugeteilt.

Vom 16. Januar bis 18. Juli 1940 war er Kommandeur des Infanterie-Ersatzregiments 69 und wurde am 1. März 1940 zum Oberst befördert. Am 1. August 1940 wechselte er zur Fallschirmtruppe der Luftwaffe und wurde nach der Absolvierung des Fallschirmspringerkurses in Broitzem dem Stab des Fallschirmjäger-Regiments 1 zugeteilt. Nach der Aufstellung des XI. Fliegerkorps unter Kurt Student am 1. Januar 1941 wurden ihm die diesem zugehörigen Ergänzungseinheiten und Schulen unterstellt. Er war in dieser Funktion auch an der Vorbereitung der Luftlandung auf Kreta (Operation Merkur) beteiligt.

Nach der Verwundung des Kommandeurs des Luftlande-Sturm-Regiments 1, Generalmajor Eugen Meindl, am ersten Tag der Schlacht um Kreta wurde er an dessen Stelle mit der Führung des Regiments sowie der Gruppe West beauftragt. Mit dieser gelang ihm in den nächsten Tagen die Sicherung des Flugplatzes und Umfelds von Maleme, woraufhin sich die Briten entschlossen, die Insel aufzugeben und abzuziehen. In den Tagen nach der Schlacht führten Truppen des Luftlande-Sturm-Regiments auf Befehl Students Vergeltungsmaßnahmen gegen kretische Zivilisten in Kandanos und Kondomari durch. Für die Verdienste bei der Eroberung Kretas wurde Ramcke am 1. August 1941 zum Generalmajor befördert und am 21. August 1941 mit dem Ritterkreuz des Eisernen Kreuzes ausgezeichnet.

Im März 1942 wurde Ramcke zum italienischen Commando Supremo abkommandiert, um die Vorbereitung der Fallschirmjägerdivision „Folgore“ auf das Unternehmen Herkules, die geplante Eroberung Maltas, zu unterstützen. Im April 1942 wurde er mit der Führung der Fallschirmjäger-Brigade 1 (Ramcke) beauftragt, die ebenfalls für das Unternehmen Herkules vorgesehen war. Nach der Streichung des Unternehmens wurde er mit seiner Brigade nach Nordafrika verlegt, um die deutsch-italienische Panzerarmee Afrika im Afrikafeldzug zu verstärken. Während der Zweiten Schlacht von El Alamein im November 1942 wurde seine Brigade vom Rest der Panzerarmee abgeschnitten. Ramcke marschierte mit seinen Männern 130 km zu den eigenen Linien und befreite auf dem Weg 100 Gefangene. Dafür wurde ihm am 13. November 1942 das Eichenlaub zum Ritterkreuz verliehen. Am 21. Dezember wurde er zum Generalleutnant befördert.

Am 12. Februar 1943 wurde er zum Kommandeur der neuaufgestellten 2. Fallschirmjägerdivision ernannt. Mit dieser wurde er nach dem Sturz Benito Mussolinis am 26. Juli 1943 in die Nähe von Rom geflogen, da man nun einen Abfall des italienischen Verbündeten befürchtete. Nach der Verkündung des Waffenstillstands von Cassibile und der Auslösung des Falls Achse am 8. September 1943 wurde die Division in Kämpfe mit dem italienischen Corpo d'armata motocorazzato verwickelt. Teile von Ramckes Division führten in dieser Zeit mehrere Kommandounternehmen durch, darunter die versuchte Gefangennahme des italienischen Generalstabs in Monterotondo und das Unternehmen Eiche, die Befreiung Mussolinis vom Gran Sasso. Ramcke selbst wurde im September bei einem Tieffliegerangriff verletzt und musste die Führung der Division abgeben.

Er übernahm die Division erneut im Mai 1944, als diese sich nach einem Einsatz an der Ostfront zur Auffrischung in Deutschland befand. Nach der Landung der Alliierten in der Normandie wurde die Division in die Bretagne verlegt und mit der Verteidigung der Festung Brest während der Schlacht um die Bretagne beauftragt. Am 11. August wurde Ramcke zum Festungskommandanten ernannt. In der Festung befanden sich außer der 2. Fallschirmjägerdivision noch die 266. und 343. Infanteriedivision und Truppen des Seekommandanten. 40.000 Deutsche verteidigten die französische Stadt Brest und den kriegswichtigen Hafen gegen eine amerikanische Panzerdivision, mehrere Artilleriebrigaden und eine Armada von Bombern und Jagdbombern. Für die Verteidigung Brests wurden Ramcke am 19. September 1944 sowohl die Schwerter, wie auch die Brillanten zum Ritterkreuz, letztere als einem von 27 Soldaten bis Kriegsende, verliehen. Diese außergewöhnliche „Doppelverleihung“ erfolgte, weil er die beiden ihm unterstehenden Offiziere Konteradmiral Otto Kähler und Generalmajor Hans von der Mosel zur Verleihung des Eichenlaubs eingereicht hatte. Außerdem erhielt er am 1. September 1944 die Beförderung zum General der Fallschirmtruppe. Sein Befehlsstand kapitulierte als letzter Bunker der Festung Brest am 19. September 1944. Die Stadt Brest und der Hafen wurden - bis auf wenige mittelalterliche Gebäude - völlig zerstört. Mehr als 1000 deutsche Soldaten fielen, 4000 wurden verwundet, 35.000 Soldaten der „Festung” Brest gerieten in Kriegsgefangenschaft.

Am 20. September 1944 geriet Ramcke in amerikanische Gefangenschaft und wurde – nach einer sechsmonatigen Zwischenstation in Trent Park/England – in die USA gebracht. Er brach dort zweimal aus streng gesicherten Lagern aus, um auf die schlechte Behandlung seiner Männer aufmerksam zu machen. Bei beiden Ausbrüchen schickte er einen Brief an den US-Senat ab und kehrte danach freiwillig zu dem Lager zurück.

Im Dezember 1946 wurde er an die Franzosen ausgeliefert und wegen Kriegsverbrechen im Kampf um Brest am 21. März 1951 zu einer Haftstrafe von fünfeinhalb Jahren verurteilt. U.a. verurteilte man ihn wegen der Geiselnahme und Ermordung französischer Zivilisten, Plünderung privaten Eigentums und der absichtlichen Zerstörung und Niederbrennung von zivilen Wohnhäusern. Bereits am 24. Juni wurde er – unter Anrechnung seiner Untersuchungshaft von 57 Monaten – aus Altersgründen entlassen. Nach seiner Entlassung war er als leitender Angestellter in einem Industrieunternehmen tätig und schrieb ein Buch über seine Kriegserlebnisse und die nachfolgende Kriegsgefangenschaft.

Im Oktober 1952 nahm Ramcke an einem Treffen von Angehörigen der früheren Waffen-SS in Verden teil und führte in einer Rede aus, die Angehörigen der Waffen-SS könnten stolz darauf sein, auf „Schwarzen Listen" gestanden zu haben. Es sei nicht ausgeschlossen, dass diese „Schwarzen Listen“ wieder Ehrenlisten würden. Nach Angaben des britischen Geheimdienstes hatte er Kontakte zum Naumann-Kreis, einer Gruppierung ehemaliger Nationalsozialisten rund um den Ex-Staatssekretär Werner Naumann, die die FDP unterwandern wollte. Ramckes Beleidigungsklage 1959 gegen Erich Kuby wegen dessen Darstellung der Ereignisse in Brest (in einem Hörspiel) endete mit Kubys Freispruch. Kuby hatte die Vernichtung von Brest als Soldat selbst miterlebt.

Ramcke starb am 5. Juli 1968 in Kappeln. Dass bei der Beisetzung eine Kompanie der Bundeswehr zugegen war, wurde in der internationalen Presse kontrovers diskutiert.

Auszeichnungen

Eisernes Kreuz (1914) II. und I. Klasse

Goldenes Militär-Verdienst-Kreuz am 24. April 1918

Verwundetenabzeichen (1918) in Gold

Baltenkreuz II. und I. Klasse

Wehrmacht-Dienstauszeichnung IV. bis I. Klasse

Fallschirmschützenabzeichen der Luftwaffe

Spange zum Eisernen Kreuz II. und I. Klasse

Erdkampfabzeichen der Luftwaffe

Ärmelband Kreta

Ärmelband Afrika

Italienische Tapferkeitsmedaille in Silber

Ritterkreuz des Eisernen Kreuzes mit Eichenlaub, Schwertern und Brillanten

Ritterkreuz am 21. August 1941

Eichenlaub am 13. November 1942 (145. Verleihung)

Schwerter am 19. September 1944 (99. Verleihung)

Brillanten am 19. September 1944 (20. Verleihung)

Nennung im Wehrmachtbericht am 9. Juni 1941, 9. November 1942, 10. September 1942, 10. und 21. September 1944

(Aus wikipedia).

 

Das Deutsche Afrikakorps (DAK) war ein Expeditions-Korps der Wehrmacht im Zweiten Weltkrieg. Das Operationsgebiet befand sich von 1941 bis 1943 in Nordafrika und erstreckte sich im Verlaufe des Krieges von Tunesien über Libyen bis Ägypten. Wichtigster Kriegsgegner wurde der britische General Bernard Montgomery als Befehlshaber der 8. Britischen Armee.

Geschichte

Vorgeschichte

Der Afrikafeldzug begann am 13. September 1940 mit einem Angriff der zahlenmäßig weit überlegenen Italiener von Libyen auf die britische Armee in Ägypten. Die Briten konnten den Angriff nicht nur abwehren, sondern sogar in einem Gegenangriff, der Operation Compass, nach Libyen eindringen.

Um die Niederlage Italiens abzuwenden, schickte das Deutsche Reich in dem „Unternehmen Sonnenblume“ ein Vorauskommando des späteren DAK zur Verstärkung der italienischen Truppen. Die ersten deutschen Verbände trafen am 11. Februar 1941 in Tripolis ein. Aus der anfänglichen Unterstützungsrolle wurde bald die eines Hauptbeteiligten; die Deutschen trieben die Briten, die zu der Zeit ihre Hauptkräfte nach Griechenland verlegt hatten, überraschend nach Osten zurück.

Ziele

In den deutschen Kriegsplänen hatte die Kriegsfront in Nordafrika dagegen nur eine untergeordnete Bedeutung, der deutsche Schwerpunkt lag bei den kräfteverschlingenden Feldzügen in der Sowjetunion. Adolf Hitler hatte deswegen erst nach einigem Zögern der Entsendung deutscher Truppen nach Afrika zugestimmt.

Da für Großbritannien Afrika jedoch das einzige Kampfgebiet mit direktem Kontakt zu seinem Hauptgegner Deutschland war, unternahm Großbritannien große Anstrengungen auf diesem Kriegsschauplatz. Während Großbritannien durch seine Kolonien über sichere Versorgungswege verfügte, trotz weiter Entfernungen sowie stets latenter U-Bootgefahr, litt das Afrikakorps ständig unter dem Problem, seinen Nachschub über das Mittelmeer sichern zu müssen, wo es den Angriffen der Royal Navy und Royal Air Force ausgesetzt war. Mit den Militärstützpunkten auf Gibraltar und der Insel Malta verfügten die Briten über wichtige Schlüsselstellungen gegen die deutschen Nachschublinien.

Welches das strategische Fernziel des Afrikakorps war, ist in der Forschung umstritten. Der Historiker Christian Hartmann vertritt die These, dass das Afrikakorps in erster Linie defensive Aufgaben hatte und nur als Reaktion auf die drohende italienische Niederlage in Libyen aufgestellt wurde. Dietrich Eichholtz sieht das Afrikakorps dagegen im Zentrum von Hitlers Strategie. In seinem 2006 entstandenen Buch „Krieg um Öl“ beschreibt er eine angeblich geplante „Kaukasuszange“: Ziel sei der Suezkanal und damit die Ölversorgung Großbritanniens gewesen, die vom Afrikakorps einerseits und andererseits von Truppen aus dem Kaukasus oder aus dem Irak, der unter Ministerpräsident Raschid Ali al-Gailani zwischenzeitlich auf Seiten Deutschlands zu stehen schien, erobert werden sollte.

Schlachten

Wichtige Schlachten fanden bei Tobruk und El Alamein statt. Der Kommandierende General Erwin Rommel konnte bis zur Oase Siwa in Ägypten vordringen. Der Nil und der Suez-Kanal lagen in Reichweite. Die wichtigen Ölfelder Arabiens, des Irak, des Irans und sogar eine Verbindungsaufnahme mit der im Kaukasus vorrückenden deutschen Heeresgruppe stellten damit denkbare strategische Fernziele dar.

Niederlage

Nach wechselvollen Kämpfen wurde der Vormarsch der Afrika-Armee schließlich in El Alamein kurz vor Alexandria in Ägypten gestoppt. Die deutschen Truppen waren aufgrund der vorangegangenen schweren Schlachten weitgehend erschöpft, die Nachschubverbindungen waren trotz der Einnahme der Hafenstadt Tobruk überdehnt. Später wurden die deutschen Einheiten unter schweren Verlusten zum Rückzug gezwungen. Kurz darauf erfolgte die Landung anglo-amerikanischer Truppen (Operation Torch) in Marokko und Algerien, wodurch es Ende 1942 zu einem Zweifrontenkrieg in Afrika kam. Dadurch wurde ein Verbleib auf dem Kriegsschauplatz endgültig unmöglich.

Trotzdem verlegten Deutschland und Italien noch einmal starke Truppenverbände nach Tunesien, wohin sich die Panzerarmee Afrika zurückzog. Angesichts der aussichtslosen Lage mussten die deutschen und italienischen Truppen bis zum 13. Mai 1943 kapitulieren. Das Versäumnis, diese Streitkräfte rechtzeitig nach Italien zurückzunehmen, ließ nur wenige Monate nach der Schlacht von Stalingrad 120.000 Wehrmachtssoldaten und eine noch größere Zahl Italiener in Kriegsgefangenschaft geraten. Zwei Monate später, am 10. Juli 1943, landeten die Alliierten auf Sizilien. Dies bedeutete eine zweite Front auf dem europäischen Kontinent.

Organisation

Im Juli 1941 gehörten zwei deutsche Divisionen, die 21. Panzer-Division (umbenannt und umgegliedert aus der 5. leichten Division) und die 15. Panzer-Division, die Mitte Mai 1941 eingetroffen war, zum DAK unter Generalleutnant Ludwig Crüwell. Das DAK war dem Kommando der Panzergruppe Afrika (später umbenannt in Panzerarmee) unterstellt, das seit dem 1. Juni 1941 von Rommel geführt wurde und unter italienischem Oberbefehl stand. Zur Panzergruppe Afrika gehörten auch italienische Kräfte, das italienische XXI. Armeekorps unter General Navarini mit den drei teilmotorisierten Divisionen Bologna, Pavia und Brescia sowie ein weiteres motorisiertes Korps, das Corpo ’d’armata di manovra unter General Bastico, gebildet aus der Panzerdivision Ariete und den motorisierten Divisionen Trento und Trieste.

Anfang 1943 schließlich wurden die aus Libyen zurückflutenden Einheiten mit den aus Italien nach Tunesien verlegten Kräften zur Heeresgruppe Afrika zusammengefasst.

Strukturelle Entwicklung

A. 21. Panzer-Division (vorher 5. leichte Division), Februar 1941

Panzer-Regiment 5

Stabs-Regiment 200 zbV (mot.), bestehend aus MG Bataillon 2 und MG Bataillon 8

Panzeraufklärungs-Abteilung 3 (mot.)

I. Abteilung Artillerie-Regiment 75 (mot.)

Panzerjäger-Abteilung 39 (mot.)

Panzerjäger-Abteilung 605 (sfl.)

Flak-Bataillon 606 (mot.)

I. Abteilung Flak-Regiment 33 (mot.)

B. 15. Panzer-Division, Mai 1941

Panzer-Regiment 8

15. Schützen-Brigade (mot.), bestehend aus 104. Schützen-Regiment, 115. Schützen-Regiment und Kradschützen-Bataillon 15

Artillerie-Regiment 33 (mot.)

Panzeraufklärungs-Abteilung 33 (mot.)

Panzerjäger-Abteilung 33 (mot.)

Panzerpionier-bataillon 33 (mot.)

Panzernachrichten-Abteilung 78 (mot.)

Divisions-Nachschubführer 33 (mot.)

C. 90. leichte Afrika-Division (vorher Afrika-Division zbV), November 1941

Schützenregiment 155

Afrika-Regiment 361, inklusive Artillerie-Abteilung 361 und Flak-Kompanie I./613

III./Infanterie-Regiment 255

III./Infanterie-Regiment 347

Panzerjäger-Abteilung 605 (sfl.) von 21. Panzer-Division

Pionier-Bataillon 900 (mot.)

Oasen-Bataillon 300 zbV

D. 164. leichte Afrika-Division (vorher Festungs-Division „Kreta“), September 1942

Panzergrenadier-Regiment 125 (mit drei Bataillonen)

Panzergrenadier-Regiment 382 (mit drei Bataillonen)

Panzergrenadier-Regiment 433 (mit drei Bataillonen)

Artillerie-Regiment 220 (mot.)

Aufklärungs-Abteilung 220 (mot.), zu diesem Zeitpunkt noch nicht vollständig

Pionier-Bataillon 220 (mot.)

Divisions-Nachschubführer 220 (mot.)

Der Monat und das Jahr geben den Zeitpunkt des ersten Einsatzes in Afrika an.

Abkürzungen:

sfl. = Selbstfahrlafette

mot. = motorisiert

zbV = zur besonderen Verwendung

Kommandierende Generale

Generalleutnant Erwin Rommel --- 14. Februar bis 14. August 1941

Generalleutnant Ferdinand Schaal --- 15. bis 31. August 1941

General der Panzertruppe Philipp Müller-Gebhard --- 1. bis 14. September 1941

General der Panzertruppe Ludwig Crüwell --- 15. September 1941 bis 8. März 1942

General der Panzertruppe Walther Nehring --- 9. bis 18. März 1942

General der Panzertruppe Ludwig Crüwell --- 19. März bis 28. Mai 1942

General der Panzertruppe Walther Nehring --- 29. Mai bis 31. August 1942

General der Panzertruppe Gustav von Vaerst --- 1. September 1942

General der Panzertruppe Wilhelm Ritter von Thoma --- 2. September bis 3. November 1942

Oberst Fritz Bayerlein --- 4. bis 15. November 1942 (mit der Führung beauftragt)

General der Panzertruppe Gustav Fehn --- 16. November 1942 bis 27. Februar 1943

General der Panzertruppe Hans Cramer --- 28. Februar bis 30. Juni 1943

(Aus wikipedia).

 

Das Ritterkreuz des Eisernen Kreuzes ist eine Stufe des Eisernen Kreuzes, das am 1. September 1939, anlässlich des Polenfeldzuges, von Adolf Hitler neu gestiftet wurde. Das Ritterkreuz wurde über 7000 Mal verliehen, darüber hinaus wurden im Laufe des Krieges zusätzliche Stufen eingeführt. Während der Zeit des Nationalsozialismus galten die Inhaber des Ritterkreuzes, so genannte „Ritterkreuzträger“, als große Helden und genossen ein durch die NS-Propaganda erzeugtes Höchstmaß an Ansehen und Popularität, nicht selten besaßen sie eigene Autogrammkarten. Sie besuchten Schulen und hielten Vorträge auf Veranstaltungen der Hitlerjugend, ihre öffentlichen Auftritte waren stets von großen Ehrungen begleitet. Neben Fliegerassen und U-Boot-Fahrern diente die Propaganda Heranwachsenden vor allem „Ritterkreuzträger“ als heroische Vorbilder an.

Das Bild der „Ritterkreuzträger“ wurde bis in die 1990er Jahre hinein durch die einschlägigen Publikationen aus dem Umfeld der Ordensgemeinschaft der Ritterkreuzträger (OdR) bestimmt, die zudem über gute Kontakte zu Bundeswehr und Politik verfügte.

Allgemein

Das Ritterkreuz des Eisernen Kreuzes ist der wohl populärste nationalsozialistische Kriegsorden. Seine Inhaber, die so genannten „Ritterkreuzträger“, genossen innerhalb und außerhalb der Wehrmacht hohes Ansehen, was in erster Linie auf die NS-Propaganda zurückzuführen ist. Besonders männlichen, pubertierenden Jugendlichen wurden die Ritterkreuzträger als Vorbilder und Leitfiguren dargestellt. Während des Krieges erschienen zahlreiche Ritterkreuzträger-Listen und Biographien, Ansichtskarten und weitere Devotionalien. Ritterkreuzträger wurden angehimmelt wie Stars, Autogrammkarten und Ritterkreuzträger-Postkarten waren begehrte Sammlerobjekte.

Ziel dieses Heldenkultes war die geistige Mobilmachung der Nation, insbesondere der männlichen Jugend. Die Trivialschriftstellerin Ursula Colell beschrieb diese Erwartungen folgendermaßen: „Die Jugend des Dritten Reiches sieht in Euch [Anm.: den Helden] ihr Vorbild und bemüht sich, Eurem Leben und Sterben gerecht zu werden, um später als ganze deutsche Männer das Vaterland zu verteidigen.“ Das Oberkommando der Wehrmacht schickte Ritterkreuzträger in Schulen und auf HJ-Veranstaltungen, um dort über ihre Fronterlebnisse zu berichten, so hielt beispielsweise Wolfgang Lüth am 10. April 1941 in Herford einen Vortrag, der mit den Worten schloss: „Ran an den Feind – so lange bis England am Boden liegt, das ist auch für uns U-Boot-Fahrer die Losung.“ Zum einen pflegten sie damit eine kriegswillige Stimmung an der „Heimatfront“, zum anderen sollten sie Vorbild für die in den letzten Tagen des verlorenen Krieges rekrutierten Jugendlichen sein. Der Historiker Reinhart Koselleck attestierte seiner Generation, dass sie „sicherlich einen gewissen Ehrgeiz hatte, sich als Held vielleicht bewähren zu können“. Noch im letzten Kriegsjahr fuhren Schüler „an die Front mit der Vorstellung, ich werde jetzt den Heldentod sterben“; selbst in den letzten Kriegstagen vertraute man noch auf die Aura der „Helden“.

Das Heldenimage der Ritterkreuzträger barg jedoch auch Nachteile. So wiesen Ritterkreuzträger niederer Dienstgrade eine überdurchschnittliche Sterblichkeitsrate auf, sahen sie sich doch durch die an sie geknüpfte Erwartungshaltung zu besonderer Tapferkeit und Draufgängertum verpflichtet. Der Stalingradveteran Günter K. Koschorrek schilderte das Schicksal seines Kameraden Gustav, der aufgrund seines Ritterkreuzes zum Unteroffizier befördert und fortan zu jedem Himmelfahrtskommando abkommandiert wurde, bis er wenige Monate später fiel:

„Einfache Landser haben es mit dieser Auszeichnung besonders schwer. Jeder sieht in ihnen nicht den zufälligen Helden, sondern den schneidigen Draufgänger, der in jeder Kampfsituation ohne Angst ist und mutig voranstürmt. Armer Gustav! Wenn sie dich als Vorbild eines heldenhaften Landsers herumgereicht haben, wirst du knallhart wieder an die Front geschickt. Aber deine Chancen zu überleben werden diesmal weit geringer sein als vorher. Denn alle deine Vorgesetzten werden Dich als besonders kühnen Helden überall dort einsetzen, wo es besonders brenzlig ist und wo sie sich von einem Helden den größten Nutzen versprechen. Wahrscheinlich ist das der Grund, warum nur wenige einfache Landser ihr Ritterkreuz überlebten.“

In der Erinnerungsliteratur wird oft darauf hingewiesen, dass riskante Unternehmungen zur Erringung von Orden viele Soldaten das Leben kostete. Ein Offizier, der seinen nackten Hals auf Kosten der von ihm geführten Truppe mit einem Ritterkreuz schmücken wollte, litt im Soldatenjargon unter „Halsschmerzen“.

Aussehen und Trageweise

Die Ausgestaltung des Ritterkreuzes orientierte sich, ebenso wie die vorangegangenen Eisernen Kreuze anderer Stiftungsjahre (vgl. Eisernes Kreuz) am Balkenkreuz – ein schwarzes Tatzenkreuz mit typischen, sich verbreiternden Balkenenden auf einem weißen Mantel, wie ihn die Deutschritter schon seit dem 14. Jahrhundert trugen. Der ursprüngliche Entwurf stammte von Karl Friedrich Schinkel. Das Ritterkreuz des Eisernen Kreuzes entspricht im Aussehen dem Eisernen Kreuz I. Klasse (1939). Die Breite lag etwa bei 48–49 mm und die Höhe mit der kleinen Öse bei 54–55 mm. Es hatte ein Gewicht (ohne Sprungring) von etwa 27,8–34,5 Gramm, wobei Gewichte und Maße aufgrund der Vielzahl von Herstellern variierten. Auf seiner Vorderseite war mittig ein auf der Spitze stehendes Hakenkreuz erhaben auf schwarzem Hintergrund geprägt. An dem unteren Balken befindet sich das Stiftungsdatum 1939. Die Rückseite des Kreuzes ist schwarz gehalten und leer. Lediglich auf dem unteren Balken ist die Jahreszahl 1813 erhaben eingeprägt, die das erste Stiftungsjahr des Eisernen Kreuzes im Jahr 1813 symbolisiert. Umgeben ist der schwarze (meist magnetische) Eisenkern von einem gezinkten silbernen Rahmen. Auf einen goldenen Rand wurde verzichtet, da Hitler Bedenken gegen ein goldgefasstes Kreuz hatte, das ein Verlassen der preußischen Tradition bedeutet hätte. Zwar waren aus den vorangegangenen Jahren Großkreuze mit goldenem Rand bekannt (Hersteller Juncker Berlin), sie wurden aber wieder durch silberne ersetzt.

Das Ritterkreuz wird wegen der Ähnlichkeit häufig mit dem Eisernen Kreuz zweiter Klasse verwechselt. Man kann neben der Größe aber beide Orden einfach unterscheiden. Beim Ritterkreuz wurde oben an der kleinen runden Öse ein ovaler Sprungring befestigt, während beim EK II an der kleinen anders angeordneten Öse ein großer runder Ring angebracht ist.

Getragen wurde das Ritterkreuz des Eisernen Kreuzes als Halsbandorden an einem schwarz-weiß-roten Bande und, falls bereits verliehen, über dem Pour le Mérite und über den sonstigen verliehenen Halsbandorden.

Träger des Ritterkreuzes mussten unabhängig vom Dienstgrad immer zuerst gegrüßt werden – entgegen der sonstigen Regel „niederer Dienstgrad grüßt höheren Dienstgrad zuerst“.

Stufeneinteilung des Ritterkreuzes

Das Ritterkreuz des Eisernen Kreuzes war bis zum Juni 1940 die zweithöchste militärische Auszeichnung des „Dritten Reiches“. Darüber stand nur das Großkreuz des Eisernen Kreuzes, das jedoch während des Zweiten Weltkrieges nur einmal an Hermann Göring am 19. Juli 1940 verliehen und ihm noch kurz vor Kriegsende im April 1945 wieder aberkannt wurde. Das Ritterkreuz des Eisernen Kreuzes rangierte so zwischen dem Eisernen Kreuz I. Klasse und dem Großkreuz. Die Stufeneinteilung des Ritterkreuzes des Eisernen Kreuzes waren von links nach rechts aufsteigend:

Die Stufen des Ritterkreuzes des Eisernen Kreuzes

Ritterkreuz des Eisernen Kreuzes (ab 1. September 1939)

Eichenlaub zum Ritterkreuz des Eisernen Kreuzes (ab 3. Juni 1940)

Eichenlaub mit Schwertern zum Ritterkreuz des Eisernen Kreuzes (ab 28. September 1941) Eichenlaub mit Schwertern und Brillanten zum Ritterkreuz des Eisernen Kreuzes (ab 28. September 1941)

 Goldenes Eichenlaub mit Schwertern und Brillanten zum Ritterkreuz des Eisernen Kreuzes (ab 29. Dezember 1944) 

Verleihungsurkunden

Allen Verleihungsurkunden bzw. Verleihungsbüchern ist gemein, dass im Innenteil der Name und der zum Zeitpunkt der Verleihung aktuelle Dienstgrad des Beliehenen genannt wurden. Die Verleihungsurkunden bzw. Verleihungsbücher zeichneten sich wie folgt aus:

Ritterkreuz: roter Einband mit goldgeprägtem Reichsadler auf der Außenseite

Ritterkreuz mit Eichenlaub: weißer Einband mit goldgeprägtem Reichsadler auf der Außenseite

Ritterkreuz mit Eichenlaub und Schwertern: weißer Einband mit umlaufender breiter goldener Verzierungsleiste und einem goldgeprägten Reichsadler auf der Außenseite

Ritterkreuz mit Eichenlaub, Schwertern und Brillanten: dunkelblauer bzw. schwarzer Einband mit umlaufender breiter goldener Verzierungsleiste und einem goldgeprägten Reichsadler auf der Außenseite

Ritterkreuz mit goldenem Eichenlaub, Schwertern und Brillanten: wie vorige Stufe, jedoch mit goldenem statt silbernem (bzw. eisenfarbigem) Eichenlaub.

Verleihungsbefugnis

1. September 1939 bis 20. April 1945

Sachbearbeiter/Berlin (vorentscheidend) → Chef Heerespersonalamt/Berlin (vorentscheidend) → OKW-Adjutantur/Berlin (vorlegend) → Hitler (entscheidend)

(vom 21. bis 24. April 1945 wurde die Außenstelle Heerespersonalamt kriegsbedingt abgespalten und nach Marktschellenberg verlegt.)

25. April 1945 bis 30. April 1945 (Hitlers Tod)

Sachbearbeiter/Marktschellenberg (vorentscheidend) → stv. Chef Heerespersonalamt/Marktschellenberg (vorentscheidend) → Chef HPA/Berlin (vorentscheidend) → OKW-Adjutantur/Berlin (vorlegend) → Hitler (entscheidend)

30. April 1945

Nach Hitlers Tod am 30. April 1945 werden die Verleihungsbefugnisse zur Verleihung des Ritterkreuzes des Eisernen Kreuzes verwirrend. General Ernst Maisel (1896–1978), stellvertretender Heerespersonalamtschef, war mit Wirkung vom 28. April 1945 von der Präsidialkanzlei autorisiert worden, Ritterkreuze zu verleihen. Dies tat Maisel auch, indem er am 30. April 1945 rechtswirksam 33 Ritterkreuze verlieh, 29 Vorschläge lehnte er ab, 4 wurden zurückgestellt. Danach enden die Verleihungen. Hintergrund dafür war, dass Maisel nach dem Bekanntwerden von Hitlers Tod am 1. Mai 1945 der Möglichkeit einer späteren Unterzeichnung beraubt worden war. Zudem ging das Verleihungsrecht für das Ritterkreuz mit dem 1. Mai 1945 auf das neue Staatsoberhaupt Karl Dönitz über.

3. Mai 1945

Mit einem Fernschreiben vom 3. Mai 1945 wurde eine erweiterte „Übertragungsbefugnis zur Verleihung des Ritterkreuzes des Eisernen Kreuzes“ an die zuständigen Oberbefehlshaber der noch kämpfenden Einheiten übersandt. Demnach waren zu diesem Zeitpunkt folgende Entscheiderketten möglich:

Nordraum

(Sachbearbeiter) → Chef Heerespersonalamt/Flensburg → Chef OKW/Flensburg → Dönitz/Flensburg

Oberbefehlshaber Nord: Ernst Busch

Oberbefehlshaber Heeresgruppe Kurland: Carl Hilpert

Oberbefehlshaber Ostpreußen: Dietrich von Saucken

Oberbefehlshaber Norwegen: Franz Böhme

Oberbefehlshaber Dänemark: Georg Lindemann

(Oberbefehlshaber Heeresgruppe Weichsel): Kurt von Tippelskirch (bereits am 3. Mai 1945 zerschlagen und aus Verteilerliste gestrichen)

Südraum

Oberbefehlshaber Heeresgruppe G: Albert Kesselring

Oberbefehlshaber Heeresgruppe E: Alexander Löhr

Oberbefehlshaber Ostmark: Lothar Rendulic

Oberbefehlshaber Heeresgruppe Mitte: Ferdinand Schörner

Oberbefehlshaber Heeresgruppe C: Heinrich von Vietinghoff (bereits am 2. Mai 1945 zerschlagen und aus Verteilerliste gestrichen)

7. Mai 1945

Nordraum

(Sachbearbeiter) → Chef Heerespersonalamt/Flensburg → Chef OKW/Flensburg → Dönitz/Flensburg

Oberbefehlshaber Heeresgruppe Kurland: Carl Hilpert

Oberbefehlshaber Ostpreußen: Dietrich von Saucken

Südraum

Oberbefehlshaber Heeresgruppe G: Albert Kesselring (theoretisch, da diese Heeresgruppe bereits am 5. Mai kapitulierte)

Oberbefehlshaber Heeresgruppe E: Alexander Löhr

Oberbefehlshaber Heeresgruppe Mitte: Ferdinand Schörner

Oberbefehlshaber Ostmark: Lothar Rendulic

Ab 9. Mai 1945

Mit der bedingungslosen Kapitulation am 8. Mai 1945 endeten sämtliche hoheitlichen Funktionen innerhalb der Wehrmacht, daher sind sämtliche Verleihungen und Beförderungen nach diesem Datum (also Verwaltungsakte) rechtsunwirksam.

Das Gesetz über Titel, Orden und Ehrenzeichen vom 26. Juli 1956 behandelt folgerichtig im Abschnitt Besondere Vorschriften für früher verliehene Orden und Ehrenzeichen ausschließlich solche Auszeichnungen, die bis einschließlich 8. Mai 1945 verliehen wurden.

Verleihungsbestimmungen

Der zu Beleihende musste vor der Verleihung des RK beide Klassen des Eisernen Kreuzes besitzen. Ein bereits verliehenes EK aus dem Ersten Weltkrieg wurde dabei nicht angerechnet. Gemäß der „nationalsozialistischen Grundhaltung der neuen Wehrmacht“ geschah die Verleihung aller Stufen ohne Rücksicht auf den Dienstgrad.  In einigen Fällen wurde das Ritterkreuz gleichzeitig mit dem EK II und I verliehen. Jeder Verleihung ging nicht nur die Tat, beziehungsweise die Taten, sondern auch ein Verleihungsvorschlag (VV) voraus. Vorgeschlagen werden durfte ab Kompanieebene, bei der Artillerie ab Batterie- und bei der Luftwaffe ab Staffelebene. Kommandeure durften sich jedoch nicht selbst vorschlagen, sondern mussten von Vorgesetzten vorgeschlagen werden. Soldaten, die bereits Inhaber eines Ritterkreuzes waren und aufgrund einer weiteren Tat erneut vorgeschlagen wurden, erhielten nicht etwa weitere Ritterkreuze, sondern stattdessen die jeweils höhere Stufe, also zum Beispiel nur das „Eichenlaub zum Ritterkreuz“, „Schwerter zum Eichenlaub“ usw. Ab der Stufe „mit Eichenlaub“ wurde die Verleihung nummeriert. So war beispielsweise Generalfeldmarschall Erwin Rommel der 6. Träger der Brillanten. Die Klassen „mit Brillanten“ und „mit goldenem Eichenlaub“ wurden dem Beliehenen in zweifacher Ausführung überreicht. Sogenannte A- und B-Stücke, wobei die A-Klasse mit „Echt-Brillanten“ besetzt war und die B-Version (das Tragestück) mit Similisteinen besetzt war. Vorgenannte A- und B-Stücke unterschieden sich nicht nur in den verwendeten Materialien, sondern auch in Form und Größe (siehe Detailabbildungen oben, die ausnahmslos A-Stücke zeigen. Entsprechende B-Stücke sind in der Fotogalerie ersichtlich). In der Verordnung über die Erneuerung des Eisernen Kreuzes vom 1. September 1939 (RGBl. 1939 I. S. 1573) hieß es:

Artikel 1

Das Eiserne Kreuz wird in folgender Abstufung und Reihenfolge verliehen:

Eisernes Kreuz 2. Klasse,

Eisernes Kreuz 1. Klasse,

Ritterkreuz des Eisernen Kreuzes,

Großkreuz des Eisernen Kreuzes.

Artikel 2

Das Eiserne Kreuz wird ausschließlich für besondere Tapferkeit vor dem Feind und für hervorragende Verdienste in der Truppenführung verliehen. Die Verleihung einer höheren Klasse setzt den Besitz der vorangehenden Klasse voraus.

Artikel 3

Die Verleihung des Großkreuzes behalte ich [Anm.: Adolf Hitler] mir vor für überragende Taten, die den Verlauf der Kampfhandlungen entscheidend beeinflussen.

Artikel 1 erfuhr mehrere Erweiterungen in Form einer Verordnung über die Änderung der Verordnung über die Erneuerung des Eisernen Kreuzes, in denen weitere Klassen des Ritterkreuzes eingeführt wurden.

3. Juni 1940:

Ritterkreuz des Eisernen Kreuzes mit Eichenlaub

28. September 1941:

Ritterkreuz des Eisernen Kreuzes mit Eichenlaub und Schwertern

Ritterkreuz des Eisernen Kreuzes mit Eichenlaub, Schwertern und Brillanten

29. Dezember 1944:

Ritterkreuz des Eisernen Kreuzes mit goldenem Eichenlaub, Schwertern und Brillanten. Die Auszeichnung sollte nur zwölfmal an „höchstbewährte Einzelkämpfer“ verliehen werden.

Verleihungspraxis

Insbesondere in den Anfangsjahren des Zweiten Weltkrieges, später aber nur noch bei den höheren Klassen, wurde die Auszeichnung persönlich durch Adolf Hitler verliehen. Gemeinsam mit der Ordensübergabe erhielt der jeweils Ausgezeichnete auch eine Verleihungsurkunde in Buchform. In den späteren Jahren des Krieges wurden die Verleihungsurkunden nicht mehr ausgegeben, sondern im Führerhauptquartier zurückgehalten. Sie sollten erst nach dem „Endsieg“ verteilt werden. Mit der Verleihung war auch das staatliche Vorhaben verknüpft, die Träger nach dem Krieg von sämtlichen Steuern zu entbinden. Da der Krieg länger dauerte als erwartet, wurde das Ritterkreuz schrittweise um drei Stufen erweitert. Zum Ende des Krieges wurde noch eine fünfte Stufe hinzugefügt, die jedoch nur einmal verliehen wurde.

Verleihungspraxis der Kriegsmarine

Bei der Verleihung des Ritterkreuzes des Eisernen Kreuzes, insbesondere bei den U-Boot-Kommandanten, galt folgende Bestimmung:

Ritterkreuz des Eisernen Kreuzes nach 100.000 BRT versenktem Schiffsraum

Ritterkreuz des Eisernen Kreuzes mit Eichenlaub nach 200.000 BRT versenktem Schiffsraum

Ritterkreuz des Eisernen Kreuzes mit Eichenlaub und Schwertern nach 300.000 BRT versenktem Schiffsraum

Ritterkreuz des Eisernen Kreuzes mit Eichenlaub, Schwertern und Brillanten nach 400.000 BRT versenktem Schiffsraum

Ritterkreuz des Eisernen Kreuzes mit goldenem Eichenlaub, Schwertern und Brillanten nach 500.000 BRT versenktem Schiffsraum (nicht erreicht)

Um der Öffentlichkeit aber mehr erfolgreiche Ritterkreuzträger präsentieren zu können, wurden im Verlauf des Krieges diese Kriterien „ständig unterlaufen“. Insbesondere gegen Kriegsende kam es zu „immer mysteriöser werdenden Ordensdekorationen“. Nachprüfungen des Zahlenmaterials der U-Boot-Sondermeldungen aus dem Zweiten Weltkrieg ergaben, dass von den 122 U-Boot-Kommandanten, die mit dem Ritterkreuz ausgezeichnet wurden, nur 31 über 100.000 BRT Schiffsraum versenkt hatten. („Es gab sogar mit dem Ritterkreuz dekorierte Offiziere ohne Versenkungsergebnisse“.) Es entsprach ferner der damaligen Marinepraxis, dass die Kommandanten ihre Versenkungszahlen durch Schätzungen hochrechneten.

Bereits während des Krieges war die Zuverlässigkeit der Erfolgsmeldungen von der Marineführung in Frage gestellt worden. So hielt die 3. (Nachrichtenauswertungs)-Abteilung der Seekriegsleitung (Fremde Marinen) ihren eigenen Auswertungen zufolge die „unsinnig hohen“ Meldungen über versenkte Tonnage für „grotesk übertrieben“. Karl Dönitz gestand in der Nachkriegszeit ein, dass die Versenkungsmeldungen über den wirklichen Ziffern lagen, allerdings seiner Meinung nach „nur wenig“. Auch nach dem Krieg wurden die den Verleihungen zugrundeliegenden Tonnagezahlen kritisch hinterfragt.

Verleihungspraxis bei den Jagdfliegern der Luftwaffe

Das Ritterkreuz wurde Jagdfliegern zunächst für den Abschuss von mindestens 20 gegnerischen Flugzeugen vergeben, die Stufe „Eichenlaub“ für 40 Abschüsse. Es entsprach aber der damaligen Luftwaffenpraxis, dass die Jagdflieger ihre Abschusszahlen manipulierten. Das war in der Wehrmachtführung bekannt. Der Chef der Abteilung Wehrmachtpropaganda (WPr) des OKW, die den Wehrmachtbericht erstellte, beklagte „eine ‚Zahlenakrobatik‘ der Luftwaffe in bezug auf den Abschuß feindlicher Flieger“. Auch von Adolf Hitler und von Heeresseite wurden die Zahlen bezweifelt. Der Historiker Karl-Heinz Frieser sieht die Kriterien für die Bestätigung eines Abschusses bei der Luftwaffe dagegen als streng an, die Anzahl der von den Alliierten als verloren gemeldeten Maschinen liege oft weit über den von der Luftwaffe gemeldeten Abschüssen.

Verleihungspraxis gegen Kriegsende

Wurde das Ritterkreuz noch zu Beginn des Krieges überwiegend für Führungsaufgaben verliehen, so änderten sich die Anforderungen während des Verlaufs, was einen Anstieg der Verleihungszahlen und vermehrte Verleihungen an untere Dienstgrade zur Folge hatte. Speziell gegen Ende des Krieges wurden vermehrt Ritterkreuze verliehen, um die Motivation und den Durchhaltewillen der Soldaten zu stärken. In Hitlers Vorstellung hatte der deutsche Soldat zu siegen oder zu sterben. Gefangenschaft war keine Option. Entsprechend verfügte er am 27. November 1944, „… dass an vermisste, kriegsgefangene und internierte Wehrmachtsangehörige Kriegsauszeichnungen nicht mehr verliehen werden dürfen“. Dabei spielt die Tatsache keine Rolle, dass eine Gefangennahme bzw. Internierung ohne eigenes Verschulden vorlag. Verleihungen nach dem Tode hingegen kamen vor. Bis Anfang 1945 wurden von Hitler in der Regel keine Verleihungsvorschläge (VV) für das Ritterkreuz abgelehnt. Erst in den letzten fünf Kriegsmonaten änderte sich dessen Einstellung. Von Dezember 1944 bis Ende April 1945 wurden (für das Heer) insgesamt 30 Verleihungen abgelehnt, was einer Quote von 3 % entsprach.

Kurz vor dem Kriegsende befahl Hitler am 7. März 1945 dann mit Verfügung an den Oberbefehlshaber des Ersatzheeres, Stab IIa, Nr. 5773/45 (voller Wortlaut): „Der Führer hat heute befohlen, dass jeder Soldat, der mit Panzerfaust oder mit behelfsmäßigen Nahkampfmitteln 6 feindliche Panzer vernichtet, das Ritterkreuz des Eisernen Kreuzes erhält. Abschüsse mit Ofenrohr (Raketenpanzerbüchse 54) unterliegen einer besonderen Bewertung. Diese Bestimmung ist auf dem schnellsten Weg allen Soldaten bekanntzugeben. Sie hat keine rückwirkende Kraft. Die Ritterkreuzvorschläge sind mit kürzester Begründung unter Angabe des Vernichtungsmittels und unter Aufführung der erforderlichen Personalangaben auf dem Fernschreibewege von der eingebenden Stelle unmittelbar an den Chef des Heerespersonalamtes (HPA) im Führerhauptquartier zu richten. Den Vorgesetzten Dienststellen ist gleichzeitig Meldung zu erstatten.“

Mit Beginn des Aprils 1945 wurden die Verleihungsbedingungen des Ritterkreuzes zunehmend verwirrender. Viele Ritterkreuze wurden von Kommandeuren einzelner Bataillone eigenmächtig ausgesprochen, ohne dass diese Personen autorisiert gewesen wären bzw. der ordnungsgemäße Antrag an die Präsidialkanzlei der Ordenskanzlei gar nicht erst eingereicht wurde. Diese Verleihungen sind allesamt rechtsungültig. Ebenfalls unwirksam sind alle Verleihungen nach der Kapitulation am 8. Mai 1945, da jeglichem hoheitlichen Akt (darunter Beförderungen und Auszeichnungen) die Rechtsgrundlage entzogen war. Die Masse der heute bekannten Ritterkreuzverleihungen ist zweifelsfrei belegbar.

Aberkannte Verleihungen

Auszeichnungen konnten nicht nur verliehen, sondern unter bestimmten Umständen auch wieder aberkannt werden.

20. Juli 1944

Im Zusammenhang mit dem Attentat vom 20. Juli 1944 wurde unter anderem auch mehreren Ritterkreuzträgern die Wehrwürdigkeit abgesprochen, was den Verlust aller Orden und Ehrenzeichen zur Folge hatte. Es entsprach Hitlers ausdrücklichem Wunsch, die beteiligten Offiziere nicht von der für Militärpersonen zuständigen Militärjustiz verurteilen zu lassen, sondern sie in einem Schauprozess vor Freislers Volksgerichtshof zu stellen. Da der Volksgerichtshof für Militärangehörige nicht zuständig war, schuf Hitler ein „neues militärisches Gremium“, den sogenannten Ehrenhof, dessen Aufgabe einzig darin bestand, zu prüfen, „wer an dem Anschlag irgendwie beteiligt ist und aus dem Heer ausgestoßen werden soll“ und „wer als verdächtig zunächst zu entlassen sein wird.“ Die vom Ehrenhof vorgeschlagenen Offiziere wurden am 4. August 1944 vom Oberbefehlshaber des Heeres, Adolf Hitler, persönlich aus der Armee ausgestoßen oder entlassen und konnten so, da nun Zivilisten, dem Volksgerichtshof überstellt werden, wo sie zum Tode verurteilt wurden. Gleichzeitig wurde ihnen die Wehrwürdigkeit aberkannt, das schrieb das damalige Gesetz zwingend vor. Das war eine sogenannte „Ehrenstrafe“ nach § 30 des Militärstrafgesetzbuches und hatte „den Verlust der Dienststelle und der damit verbundenen Auszeichnungen, den dauernden Verlust der Orden und Ehrenzeichen“ sowie „die Unfähigkeit zum Wiedereintritt in die Wehrmacht“ zur Folge. Aus dem Heer ausgeschlossen und vom Volksgerichtshof verurteilt wurden:

Friedrich Fromm

Otto Herfurth

Roland von Hößlin

Friedrich Gustav Jaeger

Carl-Heinrich von Stülpnagel

Karl Freiherr von Thüngen

Erwin von Witzleben

Fritz Lindemann

Friedrich Olbricht

Erich Hoepner

Gustav Heisterman von Ziehlberg

Sonstige aberkannte Verleihungen

Hans Graf von Sponeck

Walther von Seydlitz-Kurzbach (mit Urteil vom 18. Februar 1956 des Landgerichts Verden wurde die Aberkennung wieder aufgehoben)

Edgar Feuchtinger

Hermann Fegelein

Verleihungszahlen

Abstufung Anzahl Träger

Ritterkreuz 7.313 → Hauptartikel: Liste der Träger des Ritterkreuzes des Eisernen Kreuzes der U-Boot-Waffe

→ Hauptartikel: Liste der Träger des Ritterkreuzes des Eisernen Kreuzes der Jagdflieger

→ Hauptartikel: Liste der Träger des Ritterkreuzes des Eisernen Kreuzes des Sanitätsdienstes

Ritterkreuz mit Eichenlaub 863 → Hauptartikel: Liste der Träger des Eichenlaubs zum Ritterkreuz des Eisernen Kreuzes

Ritterkreuz mit Eichenlaub und Schwertern 148 → Hauptartikel: Liste der Träger des Eichenlaubs mit Schwertern zum Ritterkreuz des Eisernen Kreuzes

Ritterkreuz mit Eichenlaub, Schwertern und Brillanten 27 → Hauptartikel: Liste der Träger des Eichenlaubs mit Schwertern und Brillanten zum Ritterkreuz des Eisernen Kreuzes

Ritterkreuz mit goldenem Eichenlaub, Schwertern und Brillanten 1 Hans-Ulrich Rudel

An Angehörige ausländischer Streitkräfte wurde das Ritterkreuz des Eisernen Kreuzes 43-mal verliehen, und zwar an 18 Rumänen, neun Italiener, acht Ungarn, zwei Slowaken, zwei Finnen, zwei Spanier und zwei Japaner.

Das Ritterkreuz im Sprachgebrauch

Im damaligen Soldatenjargon wurde die Auszeichnung auch als „Blechkrawatte“ oder „Halseisen“ bezeichnet; Soldaten, die mit großem Ehrgeiz nach dem Ritterkreuz strebten, galten in der Truppe als „halskrank“ bzw. hatten „Halsschmerzen“.

Als „Ritterkreuzauftrag“ wird in der heutigen Soldatensprache oftmals ein Auftrag oder Befehl bezeichnet, der den Soldaten vor eine besondere Herausforderung stellt. Dies ist nicht immer ganz ernst gemeint. Als typische „Ritterkreuzaufträge“ gelten beispielsweise, als Offiziersanwärter die Tochter des Kommandeurs zum Standortball auszuführen oder als Grundwehrdienstleistender mit dem inspizierenden General zu Mittag zu essen. Günter Grass verwendet das Ritterkreuz in seiner Novelle Katz und Maus als Beispiel, wie Menschen versuchen, durch Medaillen ihre eigenen Schwächen oder körperlichen Gebrechen (hier: ein überdimensionierter Adamsapfel) zu überspielen.

Sonstiges

Laut Gesetz über Titel, Orden und Ehrenzeichen vom 26. Juli 1957 ist das Tragen des Ritterkreuzes des Eisernen Kreuzes (mit all seinen Stufen) in der Bundesrepublik Deutschland nur ohne nationalsozialistische Embleme gestattet. Einzig bekannter Ritterkreuzhersteller der Bundesrepublik ist die Firma Steinhauer & Lück in Lüdenscheid. Das Ritterkreuz des Eisernen Kreuzes mit all seinen Stufen sowie alle weiteren Orden und Ehrenzeichen der Zeit von 1933 bis 1945 durften in der Deutschen Demokratischen Republik weder getragen noch hergestellt werden. Für Ritterkreuzträger, die in den Reihen der NVA dienten, galt diese Regelung ebenfalls.

Die Ordensgemeinschaft der Ritterkreuzträger (OdR)

Die OdR gilt als Elite-Organisation unter den Traditionsverbänden, ihre Mitglieder genossen hohes Ansehen bei konservativen Politikern und Angehörigen der Bundeswehr. In der Bundeswehr dienten 674 Ritterkreuzträger der Wehrmacht, von denen 117 in Generalsränge aufstiegen. Vertreter der Bundeswehr waren häufig auf Bundestreffen der OdR vertreten. Kennzeichnend für die OdR ist die unkritische Verherrlichung soldatischer Tugenden sowie die Leugnung bzw. Relativierung deutscher Kriegsschuld. Die OdR gibt die Zeitschrift „Das Ritterkreuz“ heraus, deren langjähriger Redakteur Kurt-Gerhard Klietmann war. Am 4. März 1999 untersagte der Bundesminister der Verteidigung, Rudolf Scharping, alle Kontakte zwischen Bundeswehr und der als revanchistisch eingestuften „Ordensgemeinschaft“, da die Gemeinschaft dem Rechtsradikalismus nahestehe. Die Ordensgemeinschaft werde von Leuten geführt, „die sehr nahe am Rechtsradikalismus sind, zum Teil direkt drin“, so Scharping.

Unabhängige Forschung zur Verleihung von Ritterkreuzen existiert erst seit wenigen Jahren. Zuvor schrieben die „Ritterkreuzträger“ ihre Geschichte in weiten Teilen selbst. Wer „Ritterkreuzträger“ ist oder war, legte die so genannte Ordenskommission der Ordensgemeinschaft der Ritterkreuzträger häufig anhand der Vereinspolitik oder persönlicher Präferenzen der jeweiligen Vorsitzenden fest. In den Publikationen aus ihrem Umfeld werden eine Reihe Verleihungen beschrieben, über die entweder keine Nachweise existieren, die rechtsunwirksam sind oder so unmöglich stattgefunden haben können.

1952 gründete der ehemalige Jagdflieger und Eichenlaubträger Adolf Dickfeld die „Gemeinschaft der Ritterkreuzträger“ (GdR), in der sich viele der überlebenden Ritterkreuzträger organisierten. Die „Gemeinschaft“ wurde 1955 aufgelöst und am 24. November desselben Jahres unter Generaloberst a. D. Alfred Keller in Wahn am Rhein neu gegründet, um sich „dem Ansehen und der Ehre deutschen Soldatentums, in dessen unwandelbaren Tugenden das Pflichtbewusstsein, die Opferbereitschaft und die Kameradschaft gewahrt sind“, zu widmen. 1958 übernahm Gerhard von Seemen die Geschäftsführung des Vereins, der sich 1960 in „Ordensgemeinschaft der Ritterkreuzträger e. V.“ (OdR) umbenannte.

Gerhard von Seemen war es auch, der 1955 mit seinem Buch Die Ritterkreuzträger 1939–1945 den Grundstein für alle heute bekannten Publikationen über Ritterkreuzträger legte. Zuvor hatte er über Aufrufe in Zeitungen, Befragung anderer Traditionsverbände, Auswertung von Tageszeitungen etc. eine Liste der Ritterkreuzträger erstellt. Zugriff auf die Unterlagen der ehemaligen deutschen Wehrmacht war zu diesem Zeitpunkt noch nicht möglich, weil diese sich noch im Gewahrsam der Siegermächte befanden. Nach der Rückgabe der erbeuteten Unterlagen an die Bundesrepublik wertete v. Seemen diese aus, überarbeitete sein Manuskript und veröffentlichte 1976 eine zweite Auflage.

Bereits seit Gründung der GdR gab es Probleme mit fehlenden Nachweisen, insbesondere für Verleihungen gegen Kriegsende. Zu Beginn der 1980er Jahre machte sich der langjährige 2. Vorsitzende der OdR und Vorsitzender der vereinsinternen „Ordenskommission“, Walther-Peer Fellgiebel, daran, das Werk des 1980 verstorbenen v. Seemen erneut zu überarbeiten und darin enthaltene Fehler zu korrigieren. 1986 erschien unter dem Titel Die Träger des Ritterkreuzes des Eisernen Kreuzes: 1939–1945 eine überarbeitete Neuauflage, in der zwar über hundert Namen nicht mehr genannt wurden, dafür war aber eine größere Anzahl nicht oder nicht hinreichend belegter Verleihungen hinzugekommen. Der 1988 erschienene Ergänzungsband enthält weitere 1160 Korrekturen. Trotz seiner zahlreichen Fehler und unbelegten Verleihungen galt Die Ritterkreuzträger 1939–1945 lange Zeit als Standardwerk:

Tonangebend in der Beantwortung der Frage „Wer ist Ritterkreuzträger und wer nicht?“ war stets die OdR. Das Standardwerk hierzu und das Vorgängerwerk wurden von OdR-Mitgliedern verfasst und gilt unter Sammlern und Interessierten als hochheilig. Wer darin genannt wird, ist Ritterkreuzträger. Aus Sicht der aktuellen Forschung waren von Seemen und Fellgiebel als Vereinsmitglieder befangen und räumten Vereinsinteressen Vorrang vor der historischen Wahrheit ein. Über die Anerkennung als „Ritterkreuzträger“ konnte zudem auch persönliche Sympathie oder Antipathie entscheiden.

Näherte man sich dem Vorsitzenden in geziemender Form, so war offenbar so manches möglich. Ein von v. Seemen wegen Mangels an Beweisen nicht anerkannter SS-Obersturmbannführer a. D. probierte es bei Fellgiebel erneut. Er schrieb im Sommer 1974: „… möchte ich mich beim Ritterkreuz allein Ihrer Entscheidung als dem Herrn Vorsitzenden der Ordenskommission und deren Mitgliedern einfach fügen. Daß ich im positiven Falle sofort meine Mitgliedschaft in der Ordensgemeinschaft beantragen würde, bedarf keiner Erörterung“. Kurze Zeit später hatte die OdR ein neues Mitglied.

Seine Entscheidungen begründete Fellgiebel in einem Brief an den Sachbuchautor Manfred Dörr: „… können wir als OdR genau wie jeder Karnickel-Verein sagen, den erkennen wir an und den nicht.“ Auf Dörrs Vorwurf, das Buch sei kein offizielles Nachschlagewerk, sondern nur ein erweitertes Mitgliederverzeichnis der OdR, entgegnete Fellgiebel: „Ich – oder die OdR – haben nie behauptet, daß dieses Buch ein ‚amtliches oder offizielles‘ Nachschlagewerk ist. Es ist natürlich ein Nachschlagewerk, aber wie gesagt ohne ‚amtlich u. offiziell‘“Bekanntestes Beispiel für die Vereinspolitik des Vereins ist der Fall des Rechtsextremisten und ehemaligen OdR-Mitgliedes Otto Riehs. Nachdem er Adressen von OdR-Mitgliedern an die Stasi weitergegeben haben soll und sich daraufhin mit der „Ordensgemeinschaft“ überwarf, verschwand sein Name Anfang der 1990er-Jahre aus zahlreichen Verzeichnissen mit Ritterkreuzträgern.

Der „Dönitz-Erlass“

Der sogenannte „Dönitz-Erlass“ bezeichnet eine in der einschlägigen Literatur kolportierte mündliche Anweisung, die der ehemalige Großadmiral Karl Dönitz getätigt haben will und der die Welt eine ganze Reihe vermeintlicher „Ritterkreuzträger“ verdankt. Ihr zufolge seien alle bei Kriegsende in den Personalämtern liegenden Verleihungsvorschläge pauschal genehmigt worden, wenn sie bestimmte Bedingungen erfüllten. Der einzige Hinweis darauf, dass eine solche Anordnung tatsächlich ergangen sein könnte, ist ein Schreiben des Ehrenmitglieds der OdR Dönitz an die Ordensgemeinschaft der Ritterkreuzträger vom 20. September 1970.

Erstmals publiziert wurde dieser Brief 1976 in der zweiten Auflage von v. Seemens Die Ritterkreuzträger 1939–1945. Im Vorwort erwähnt v. Seemen die „Stellungsnahme des letzten Reichspräsidenten, Großadmiral Karl Dönitz“, und bezeichnet sie dort als „Dönitz-Erklärung“.

Die „Dönitz-Erklärung“

„Kurz vor Inkrafttreten der Kapitulation, wahrscheinlich am 7. Mai 1945, habe ich mündlich die folgende Anordnung gegeben:

Alle bis zum Inkrafttreten der Kapitulation beim Oberkommando der Wehrmacht/Wehrmachtführungsstab – eingegangenen Vorschläge zur Verleihung des Ritterkreuzes des Eisernen Kreuzes und seiner höheren Stufen sind von mir genehmigt unter der Voraussetzung, daß die Vorschläge ordnungsgemäß von den Vorschlagsberechtigten der Wehrmachtteile, Heer einschließlich Waffen-SS, Kriegsmarine und Luftwaffe bis zur Ebene der Armee- und Heeresgruppenführer aufwärts befürwortet waren.

Mit kameradschaftlichem Gruß

Dönitz“

Weder ist klar, wem gegenüber Dönitz diese Äußerung getan haben will, noch wurde eine derartige Anordnung zum Beispiel über das Mitteilungsblatt des Heeres verkündet. Für eine solche „Anordnung“ existiert keinerlei Hinweis oder Beleg, außer dem genannten Brief von Dönitz selbst. Trotzdem wird diese häufig als „Dönitz-Erlass“ bezeichnete mündliche Anweisung in der einschlägigen Literatur immer wieder herangezogen, wenn eine Verleihung nicht nachzuweisen ist, der Brief findet sich als Kopie oder Abschrift in den Publikationen beispielsweise von Fellgiebel, v. Seemen und Krätschmer.
Der irreführende und juristisch falsche Terminus „Erlass“ tauchte erstmals 1986 in Fellgiebels „Die Träger des Ritterkreuzes des Eisernen Kreuzes: 1939–1945“ auf.

Selbst dann, wenn man annimmt, die „Anordnung“ sei tatsächlich ergangen, wirft sie eine Reihe Probleme auf, die Verleihungen über den „Dönitz-Erlass“ fraglich erscheinen lassen. Da wäre zunächst der Gültigkeitsbereich, den Dönitz als „Wehrmacht-Wehrmachtsausführungsstab“ angibt.

Aus den zusammengelegten Teilen des Wehrmachtführungsstabes und des Generalstabes des Heeres wurden die Führungsstäbe „A“ und „B“ gebildet. Der Führungsstab „A“ wurde am 22. April mit dem gesamten Stab OKW zusammengelegt und führte fortan als einziger Stab die Bezeichnung „Wehrmacht/Wehrmachtsausführungsstab“. Der größte Teil des Führungsstabes „B“ wurde am 3. Mai 1945 zwischen Berchtesgaden und Reichenhall von den US-Amerikanern überrollt; bis zum 7. Mai geriet auch der Rest in Gefangenschaft.

„Wehrmacht/Wehrmachtsausführungsstab“ bezeichnete also ausschließlich die Kommandobehörde in Flensburg, das heißt, dass sämtliche beim Heerespersonalamt (HPA) im Südraum eingegangenen Verleihungsvorschläge (VV) ohnehin nicht von dem zweifelhaften „Dönitz-Erlass“ betroffen wären. Dönitz' Anordnung, so sie denn tatsächlich erging, deckte allenfalls jene Vorschläge ab, die bereits alle Dienststellen und Personalämter passiert hatten, von allen befürwortet wurden und bis zum Inkrafttreten der Kapitulation am 8. Mai 1945 unterschriftsreif vorlagen. Insgesamt wären durch die Anordnung lediglich elf Ritterkreuze und zwei Mal Eichenlaub verliehen worden. Nur diese wären durch den vermeintlichen „Dönitz-Erlass“ genehmigt.

Gravierender als der eingeschränkte Gültigkeitsbereich ist der Umstand, dass eine derartige Anordnung nach Ansicht einer Reihe Experten rechtsunwirksam wäre. Manfred Dörr gab 1988 bei der Wehrmachtauskunftstelle (WASt) ein Gutachten in Auftrag, das die Rechtswirksamkeit von Verleihungen nach dem 8. Mai 1945 zum Gegenstand hatte. Darin kommt die WASt zu dem Schluss, dass eine „Dönitz-Anordnung“ keine Rechtsgrundlage besitze, weil die Auszeichnung durch eine Verordnung gestiftet worden war. Eine nur mündlich gegebene Anordnung sei allenfalls ein Befehl und als solcher an damals geltendes Recht, also die Stiftungsverordnung gebunden:

„Bei einer Anordnung in solcher Form, kann es sich nur um einen militärischen Befehl handeln. Ein militärischer Befehl unterliegt aber geltenden Rechtsnormen, er kann kein bestehendes Recht ändern. […] Die bestehende Verordnung hätte auch nach damaligem Recht nur durch eine gleichrangige (Verordnung) oder höherrangige (Gesetz) Rechtsnorm geändert werden dürfen.“

Die Stiftungsverordnung sah jedoch keinen Pauschalentscheid, sondern eine Einzelfallprüfung vor. Nach Ansicht des Gutachters hätte Dönitz also entweder jeden Verleihungsvorschlag (VV) einzeln prüfen bzw. unterschreiben oder eine Änderungsverordnung erlassen müssen. Da dies nicht geschah, sind selbst die oben genannten dreizehn Verleihungen unwirksam.

Fellgiebel, der damalige Geschäftsführer der OdR, protestierte gegen das Gutachten und schrieb am 22. Dezember 1989 einen Brief an die WASt, in dem er die Kompetenz des Gutachters in Frage stellte:

„… Mit welchem Recht gibt Ihre Dienststelle ein derartiges Gutachten vorbehaltlos ab? […] … Ist Herr Gericke wirklich authorisiert eine wirklich derart historisch bedeutende Beurteilung allein unterschrieben „Im Auftrag“ d. h. für Ihre Dienststelle außer Haus zu geben und damit einiges ‚auf den Kopf zu stellen‘?“

Am 25. Januar 1990 beantwortete der damalige Leiter der WASt, Urs Veit, die Anfrage:

„… möchte ich bemerken, daß Herr Gericke als Leiter des Marinereferats der Deutschen Dienststelle (WASt) kompetent und zuständig für die Erteilung solcher gutachterlicher Stellungnahmen ist.“

Der „Dönitz-Erlass“ wurde von der OdR immer dann zur Anwendung gebracht, wenn eine Verleihung zwar nicht nachzuweisen war (in etlichen Fällen wurde sie sogar rechtskräftig abgelehnt!), die betreffende Person aber dennoch untergebracht werden sollte. Einem OdR-Mitglied beispielsweise, das 1985 vier Fälle zur Neuaufnahme vorschlug, obwohl deren Verleihungen amtlich nicht nachzuweisen waren, schrieb der Vorsitzende der „Ordenskommission“ der OdR, Walter-Peer Fellgiebel: „Zweifellos könnte man einige Herren ‚unter den Dönitz-Erlaß fallend‘ unterbringen“.

Fellgiebel wusste genau, was er tat; basierend auf dem „Dönitz-Erlass“ bestimmte er:

„Wenn Unterlagen im OKW/OKH PA oder gleichrangigen Dienststellen vorhanden und von allen Stellen befürwortet, aber keine echte Verleihung ausgesprochen – also Dönitz-Erlaß zur Anwendung kommen kann – führen wir den Betreffenden unter 8.5.1945. Wenn keine amtl. Vorschlagsunterlagen vorhanden, aber dennoch Einreichung durch andere Beweise bekannt oder ähnliche Umstände, dann Datum 9.5.1945, damit zumindest wir [Anm. Die OdR] unterscheiden können, was ist so gut wie echt und bei welchen Namen sind zumindest Zweifel erlaubt! […] denn am 8.5. oder auch 9.5. hat es keine echte Verleihung mehr gegeben […]“

(Aus wikipedia).

 

Unter dem Begriff Afrikafeldzug sind im deutschsprachigen Raum die militärischen Operationen der Achsenmächte gegen die Alliierten in Libyen, Ägypten und Tunesien während des Zweiten Weltkrieges im Zeitraum vom 9. September 1940 bis zum 13. Mai 1943 bekannt. Ziel des Feldzugs war die Erlangung der Vorherrschaft in Nordafrika.

Ausgangslage

Italien war nach Kriegsbeginn 1939 zunächst „nichtkriegführendes“ Land geblieben. Angesichts des sich rasch abzeichnenden deutschen Sieges im Westfeldzug wollte sich Mussolini seinen Anteil an der zu erwartenden Beute sichern. Am 10. Juni 1940 erklärte er dem nahezu besiegten Frankreich den Krieg. Die italienischen Truppen griffen am 20. Juni an der Alpengrenze an, wurden aber von den erbitterten Franzosen trotz unterlegener Kräfte zurückgeschlagen. Hitler zwang Frankreich jedoch, auch Italien in den Waffenstillstand mit einzubeziehen. Italien befand sich fortan an der Seite Deutschlands im Krieg mit Großbritannien, was sich bald auch auf die italienischen Kolonien in Libyen und Ostafrika auswirkte.

Nach dem Fall Frankreichs war nahezu ganz Europa von der Achse besetzt, mit dieser verbündet oder zumindest neutral. Französisch-Nordafrika stand wie die französische Flotte unter der Kontrolle der Vichy-Regierung, die von guten Beziehungen zu Deutschland abhängig war. Zwar hatte General Charles de Gaulle angekündigt, im Namen des „Freien Frankreich“ den Kampf gegen die Achsenmächte fortzusetzen, doch blieben die meisten französischen Kolonien loyal zu Vichy.

Afrika, das Mittelmeer und der Nahe Osten waren für die Briten von fundamentaler Wichtigkeit. Der Suezkanal und die Straße von Gibraltar bildeten wichtige Lebensadern des Empire. Da nach dem Fall Frankreichs und dem Beginn der Luftschlacht um England jederzeit mit einer deutschen Invasion der britischen Inseln (die deutscherseits unter dem Namen Unternehmen Seelöwe vorbereitet wurde) gerechnet werden musste und die Hauptkräfte der britischen Armee somit im Mutterland gebunden waren, waren die Briten zur Verteidigung ihrer Nahost-Position auf Unterstützung durch die Staaten des Commonwealth angewiesen. In erster Linie waren dies die Truppen Australiens, Neuseelands, Südafrikas und Britisch-Indiens, die sich nach und nach im Nahen Osten sammelten und dort auf ihren Einsatz vorbereitet wurden. Über den See- und Landweg – von Nigeria quer durch die Sahara – gelangten später auch belgisch-kongolesische Truppen nach Ägypten.

Geographische Lage

Das Schlachtfeld war ein ungefähr tausend Kilometer langer Streifen am Mittelmeer. Die Kämpfe fanden vor allem in der Kyrenaika statt, im Westen begrenzt in Libyen durch die Befestigung El Agheila am Südufer der Großen Syrte, im Osten durch die Grenz- und Hafenstadt Sallum in Ägypten. Die Breite des Streifens betrug lediglich hundert Kilometer; im Norden war das Mittelmeer und im Süden lagen die Weiten der Wüste. Viele Besonderheiten des Wüstenkrieges erklären sich durch diese geographische Lage im Allgemeinen und durch topografische Gegebenheiten im Speziellen. Das Gelände war zumeist dürr und geröllhaltig. Dörfer und Städte gab es nur wenige, weswegen die traditionelle Kriegsführung hier keine Gültigkeit besaß: Geländegewinne waren deutlich weniger wichtig, zum Teil sogar durch Überdehnung der Versorgungswege immens gefährlich. Von Bedeutung war vielmehr die Entfernung zum Aufmarschgebiet. Das Klima forderte seinen Tribut und Auffrischungen von Material und Personal waren ständig nötig, während die wenigen parallel zur Küste führenden Nachschubwege sehr beschwerlich waren, weswegen das Operieren in Entfernung zur Basis noch schwieriger war als z. B. in Russland.

Verlauf

Italienische Invasion Ägyptens

Der Nordafrikafeldzug begann nach kleineren Gefechten an der libysch-ägyptischen Grenze am 9. September 1940 mit einer Serie von Luftangriffen auf britische Grenzposten, gefolgt am 13. September von der Invasion der zahlenmäßig weit überlegenen italienischen 10. Armee unter Führung von General Mario Berti von Libyen aus nach Ägypten. Benito Mussolini hatte vom italienischen Oberbefehlshaber in Libyen, Rodolfo Graziani, diesen Vorstoß gefordert, um den Briten den Sueskanal zu entreißen und die italienischen Besitzungen in Nord- und Ostafrika zu verbinden. Die vorsichtig vorrückenden Italiener drangen binnen weniger Tage bis Sidi Barrani, etwa 100 Kilometer von der Grenze entfernt, vor, wo sie aufgrund der Zerstörung ihrer Nachschubwege durch britische Flugzeuge und Kriegsschiffe haltmachten und befestigte Lager errichteten. Da diese zu weit voneinander entfernt waren, als dass sie sich gegenseitig hätten unterstützen können, konnten sie mehrmals erfolgreich von mobilen Einheiten der britischen Western Desert Force unter General Richard O’Connor angegriffen werden. Die Hauptkräfte der Western Desert Force blieben unterdessen in ihren Stellungen bei Marsa Matruh. In der Folgezeit widmeten sich die Italiener dem Ausbau der Via Balbia nach Ägypten und der Anlage von Nachschubdepots.

Am 28. Oktober eröffneten die Italiener einen neuen Kriegsschauplatz durch ihren Angriff auf Griechenland, der aufgrund starker griechischer Gegenwehr bald ihre volle Aufmerksamkeit beanspruchte. Zudem wurden ihre Nachschubkonvois über das Mittelmeer immer erfolgreicher von britischen Schiffen und Flugzeugen angegriffen. Der geplante Weitermarsch Grazianis nach Marsa Matruh wurde daher bis auf weiteres abgesagt. In der Nacht zum 12. November erlitt zudem die italienische Flotte durch den britischen Angriff auf Tarent schwere Verluste und war in ihrer Einsatzfähigkeit bis auf weiteres stark eingeschränkt. Die Briten übernahmen die Verteidigung Kretas und unterstützten die Griechen zudem durch die Entsendung von Lufteinheiten aus Ägypten.

Die deutsche Führung reagierte auf diese italienischen Rückschläge und auf das britische Vordringen auf die griechischen Inseln mit dem Angebot der Unterstützung, die zunächst aus Einheiten der Luftwaffe bestehen sollte. Erst im Frühjahr 1941 wollte man mit Bodentruppen in den Krieg in Griechenland eingreifen. Zudem übte man Druck auf die spanische Regierung unter Francisco Franco aus, an der Seite der Achse in den Krieg einzutreten, um im Unternehmen Felix gemeinsam den britischen Stützpunkt Gibraltar einnehmen und so die westliche Einfahrt ins Mittelmeer kontrollieren zu können. Diese Bemühungen, die in der „Weisung Nr. 18“ des OKW vom 12. November 1940 niedergelegt waren, blieben jedoch erfolglos.

Britischer Gegenangriff

Die Inaktivität der Italiener bei Sidi Barrani bestärkte das britische Nahostkommando unter Archibald Wavell in ihren Plänen zu einem Gegenschlag. Unter größtmöglicher Geheimhaltung wurde die Western Desert Force, bestehend aus der 4. indischen Infanteriedivision und der britischen 7. Panzerdivision, Anfang Dezember in ihre Angriffspositionen vorgeschoben. Teile der italienischen Armee wurden geschickt umgangen, vom Nachschub abgeschnitten und somit zur Aufgabe gezwungen. Die restlichen italienischen Verbände flüchteten daraufhin nach Libyen. Sollum und das Fort Capuzzo fielen unverteidigt in britische Hände und Anfang Januar konnte der Hafen Bardia jenseits der libyschen Grenze eingenommen werden, wobei knapp 40.000 Italiener in Gefangenschaft gerieten. In rascher Folge fielen danach Tobruk und Derna. Am 7. Februar gelang es den Alliierten den Großteil der sich zurückziehenden italienischen Truppen abzuschneiden und in der Schlacht bei Beda Fomm südlich von Bengasi zu schlagen. Die italienischen Truppen in der Kyrenaika waren damit überwiegend zerschlagen, nur etwa 30.000 Mann gelang der weitere Rückzug nach Westen. Insgesamt gingen etwa 130.000 italienische Soldaten in alliierte Kriegsgefangenschaft. Nach der Einnahme von El Agheila wurde der britische Vormarsch eingestellt, da die britische Regierung für den erwarteten Angriff der Achsenmächte auf Griechenland eine Truppenreserve zurückhalten wollte.

Entschluss zum deutschen Eingreifen

Das deutsche Oberkommando des Heeres hatte schon früh auf die Notwendigkeit einer Unterstützung der Italiener auch in Nordafrika hingewiesen und den General Wilhelm von Thoma in die Kyrenaika entsandt, um die Möglichkeit eines Einsatzes gepanzerter Truppen zu untersuchen. In seinem Bericht hatte Thoma der Überzeugung Ausdruck gegeben, dass man aufgrund der schlechten Nachschubmöglichkeiten über Land erst die Eroberung des Hafens Marsa Matruh (Ägypten) durch die Italiener abwarten sollte. Durch den Erfolg der Operation Compass wurden diese Überlegungen schon bald hinfällig.

Im Dezember befahl Hitler die Verlegung des X. Fliegerkorps nach Sizilien, mit dessen Hilfe die Achsenmächte die Luftüberlegenheit über dem Mittelmeer zurückerringen und den britischen Schiffsverkehr durch die Straße von Sizilien zum Erliegen bringen sollten. Dessen Einheiten erzielten Anfang Januar ihre ersten Erfolge, als sie den Flugzeugträger Illustrious durch Luftangriffe schwer beschädigten und den Kreuzer Southampton versenkten. In der Folge wichen britische Nachschubschiffe zunehmend auf die längere Route um das Kap der Guten Hoffnung aus. Ende Januar begannen deutsche Flugzeuge zudem, den Sueskanal aus der Luft zu verminen, wobei sie italienische Basen im Dodekanes zum Auftanken benutzten.

Hitler, der lange gezögert hatte, weil es ihm um „seinen“ Feldzug, den Krieg gegen die Sowjetunion, ging, stimmte schließlich der Aufstellung eines „Sperrverbands“ für Afrika zu. Am 11. Januar erließ er die „Weisung Nr. 22“, in der neben dem Unternehmen Sonnenblume zunächst noch eine gleichzeitige Verstärkung der italienischen Truppen in Albanien (Unternehmen Alpenveilchen) vorgesehen war. Letzteres wurde nach Rücksprache mit Mussolini schließlich fallengelassen, auch da die Entwicklung in der Kyrenaika schnelles Handeln zu erfordern schien. General Erwin Rommel wurde mit der Führung dieser deutschen Unterstützungstruppen für die bedrängten Italiener beauftragt. Neben der Entsendung kostbarer Einheiten aus der kriegsentscheidenden Panzertruppe ins ferne Afrika hatte Hitler schließlich im Frühjahr 1941 auch noch auf dem Balkan einen Feldzug zu führen, um seinen Verbündeten vor einem weiteren Debakel zu bewahren sowie um die „weiche“ Flanke der Achse im Süden Europas zu sichern.

Ursprünglich war das Deutsche Afrikakorps als reiner Sperrverband konzipiert, dem die Aufgabe zugedacht war, die italienischen Gebiete in Nordafrika zu halten. Hitler befürchtete zu Recht, dass es den Briten gegebenenfalls gelingen könnte, die italienischen Truppen ganz aus Afrika zu vertreiben. Dies hätte nicht zuletzt ungute politische Folgen für Mussolini gehabt. Bereits hier zeigt sich, dass der Afrikakrieg seitens Hitlers grundsätzlich als Prestigekrieg gesehen wurde, eine größere strategische Bedeutung wurde dem Schauplatz Afrika nicht beigemessen, die Entscheidung suchte Hitler im Osten. Das Afrikakorps stellte die ersten deutschen Bodentruppen in Afrika dar, die formal noch unter dem Kommando der Italiener standen. Dabei wurden anfangs ausschließlich motorisierte und gepanzerte Verbände der Wehrmacht für den Wüstenkrieg ausgewählt. Dies waren die 5. leichte Division (die spätere 21. Panzer-Division), die 90. leichte Afrika-Division, sowie die 15. Panzer-Division.

Gegenangriff des Afrikakorps

Am 11. Februar 1941 landeten die ersten deutschen Truppen in Tripolis. Die italienischen Truppen waren aufgrund ihrer Niederlagen bereits moralisch angeschlagen und ihre Verteidigungsstellungen waren nur lückenhaft ausgebaut.

Im Gegensatz zur geplanten, defensiven Haltung des Afrikakorps hielt Rommel ein offensives Vorgehen gegen die britischen Truppen für unbedingt notwendig. Diese Meinung stand im krassen Gegensatz zur Meinung des italienischen Generals Gariboldi, welcher den Erfolg im defensiven Vorgehen sah. Am 31. März begann auf Rommels eigenmächtigen Befehl der Vormarsch. Sein Hauptvorstoß richtete sich auf Marsa el Brega, um einen Brückenkopf zur Einnahme der Kyrenaika errichten zu können.

Durch Rommels erfolgreiche Taktik des mobilen Wüstenkriegs wurden britischen Truppen unter General Archibald Wavell über Benghasi und Derna 800 Kilometer zurückgeworfen. (Allerdings hatte der Abzug von Einheiten von Afrika zur Front in Griechenland die ursprünglich überlegenen britischen Verbände reduziert.) Kurz darauf konnte Benghasi besetzt werden. Diese schnellen Erfolge führten in der italienischen Generalität zu Erstaunen und auf britischer Seite zu einem tiefen Schock.

Der deutsche Vormarsch stoppte Mitte April bei der ägyptischen Grenzstadt und Festung Sollum östlich von Tobruk. Diese war kurz zuvor von den italienischen Truppen ausgebaut und danach beinahe kampflos geräumt worden. Bis zum 13. April unternahm die deutsche Wehrmacht drei erfolglose Angriffe auf das von ihnen umzingelte Tobruk. Nach schweren Verlusten musste auf Rommels Befehl vorerst die Eroberung dieser wichtigen Hafenstadt zurückgestellt werden. Die deutschen Kräfte waren zu schwach, um den Ring von Minenfeldern und Stellungen rings um Tobruk aufzusprengen. Rommel musste seine Panzer für die bewegliche Kriegsführung in der Wüste zurückhalten. Weitere Vorstöße in Richtung Osten konnten nicht durchgeführt werden, da das Afrikakorps bereits hier mit bedrohlichen Versorgungsengpässen zu kämpfen hatte, die schlussendlich zu einem Stellungskrieg bei und um Sollum/Tobruk führten.

Operation Crusader

Im November begannen britische Truppen mit Gegenangriffen im Rahmen der „Operation Crusader“, deren Ziel die Entlastung der Festung Tobruk durch die Ablenkung deutscher Truppen war. Nachdem diese misslungen waren, setzten britische Truppen am 18. November 1941 zu einem zweiten Stoß an, der die Pattsituation beendete. Der britische Großangriff ermöglichte einen Ausbruch der Besatzung von Tobruk aus dem die Stadt umgebenden Belagerungsring und warf das deutsche Afrikakorps bis Ende des Jahres 1941 auf seine Ausgangsstellung am Westrand der Cyrenaika zurück.

1942

Massive Angriffe der deutschen Luftflotte 2 unter Albert Kesselring auf wichtige Knotenpunkte wie Malta, von wo aus britische U-Boote und Flieger die deutschen und italienischen Nachschublieferungen attackierten, sorgten um die Jahreswende dafür, dass diese Störungen zeitweilig unterblieben. Unter diesen Umständen gelang es Rommel im Januar 1942, die Initiative zurückzugewinnen. Er nutzte den durch die Luftunterstützung entstandenen operativen Vorteil sowie insbesondere frisch herangeführte Verstärkungen für einen überraschenden Gegenangriff, der die Panzerarmee Afrika bis Ende Juni bis nach El Alamein, nur 100 Kilometer vor Alexandria, führte.

Die neu aufgestellte Fallschirmjägerbrigade 1 unter Hermann-Bernhard Ramcke war, mit weiteren deutschen und italienischen Fallschirmjägergroßverbänden, 1942 für das kurzfristig abgesagte Unternehmen Herkules, zur Einnahme der Insel Malta auf dem Kriegsschauplatz Mittelmeerraum vorgesehen, und wurde daraufhin als reguläre Infanterie in Afrika eingesetzt. Sie war jedoch durch die schnelle Verlegung durch mangelnde Motorisierung nur für bedingt für den Wüstenkrieg geeignet. Durch die wechselnden Offensiven beider Seiten hatte sich der Afrikafeldzug 1942 zu einem sehr schnellen Bewegungskrieg gewandelt. Die Wüstenebenen eigneten sich für weiträumige Panzeroperationen über Hunderte von Kilometern.

Am 26. Mai startete das Afrikakorps das Unternehmen Theseus, mit dem Ziel Tobruk zu erobern. Nach schweren Panzergefechten gelang es den Achsenmächten am 11. Juni Bir Hacheim einzunehmen, um den Vormarsch auf Tobruk einzuleiten.

Rommel umging die britischen Stellungen südlich der Festung und griff mit einer Überraschungsoffensive an. Begleitet wurde der Vorstoß von Ju 87 Sturzkampfbombern, welche die feindlichen Linien beschossen und bombardierten und dabei britische Kommunikationswege unterbrachen. In der nachfolgenden Verwirrung konnten Rommels Panzerkräfte in die Stadt eindringen und sie am 20. Juni innerhalb weniger Stunden besetzen. In Folge dieses von der NS-Propaganda gefeierten Handstreichs wurde Rommel zum Generalfeldmarschall befördert.

Der weitere Vormarsch sollte nun durch Ägypten erfolgen. Ziel war es, die Stadt Alexandria zu nehmen und den Suezkanal zu besetzen. Hitler plante bereits, von dort weiter nach Vorderasien und Indien vorzustoßen, um so die britischen Kolonien zu bedrohen. Kurz vor El Alamein hatten die Briten aber einen 65 Kilometer langen Verteidigungsgürtel aufgebaut. Auf Grund der südlich gelegenen sumpfigen Qattara-Senke in der Libyschen Wüste war es nicht möglich, diesen Gürtel zu umgehen; das sumpfige Gelände deckte die Flanke. Zusätzlich erschwerten weitere Versorgungsengpässe ein langfristig geplantes Vorgehen; die Offensive blieb stecken.

Am 20. Juli 1942 gab Rommels Stab Instruktionen an eine Einsatzgruppe, die unter dem Kommando von SS-Obergruppenführer Walther Rauff stand. Diese gestatteten ihr, nach einer etwaigen Eroberung Palästinas außerhalb der Jurisdiktion der Wehrmacht alle dort ansässigen Juden zu töten. Ähnliche Instruktionen hatten im Jahr zuvor vor dem Unternehmen Barbarossa die Einsatzgruppen erhalten, die die sowjetischen Juden ermorden sollten.

Nach der gescheiterten Offensive in der ersten Schlacht von El Alamein wollte Rommel noch im August die Entscheidung zugunsten der Achsenmächte herbeiführen. Entgegen den Erwartungen verbesserte sich die Nachschublage im August jedoch keineswegs, da die von britischen U-Booten versenkte Tonnage massiv angestiegen war. Nun rächte sich, dass man auf die Einnahme Maltas verzichtet hatte. Der deutsche Offensivplan in der Schlacht von Alam Halfa ähnelte der erfolgreichen Konzeption von Gazala. Vorgesehen war ein schneller Stoß einer deutsch-italienischen schnellen Offensivgruppe durch die britischen Minenfelder im Süden, um anschließend nach Norden einzudrehen und die alliierten Truppen so einzukesseln und aus dem rückwärtigen Raum zu vernichten. Der Angriff wurde erst nach Treibstoffzusicherungen von Albert Kesselring gestartet. Nachdem die Offensive in der Nacht vom 30. auf den 31. August gestartet worden war, präsentierte sich der alliierte Widerstand als wesentlich stärker, da die 8. Armee durch Ultra bereits vor dem Angriff die Schwerpunkte gekannt hatte. Die Angriffe der Achsenmächte erreichten nicht die erwünschten Ziele und der gewonnene Boden wurde aufgrund eines alliierten Gegenangriffs mit starker Luftunterstützung weitgehend aufgegeben. Ausnahme blieben dabei die ehemaligen britischen Minengürtel, welche die Achsenmächte bei ihrem Rückzug bis zum 6. September auf die Ausgangsstellung in ihrer Hand behielten.

Die Situation für die Achsenmächte verschlechterte sich weiter, als der neue britische Befehlshaber Bernard Montgomery am 23. Oktober mit der zweiten Schlacht von El Alamein zum Gegenangriff ansetzte. Das kräftemäßig unterlegene Afrikakorps unterlag der aufgezwungenen Materialschlacht und musste den Rückzug nach Libyen antreten. Am 8. November landeten über 100.000 frische amerikanische und britische Soldaten in Marokko und Algerien (Operation Torch). Der nun eröffnete Zweifrontenkrieg überforderte das geschwächte Afrikakorps, so dass Tobruk am 13. November wieder in britische Hände fiel.

Aufgrund der kritischen Situation an der Ostfront – die Wehrmacht musste sich aus dem Kaukasus zurückziehen und es bahnte sich das Stalingrad-Desaster an – konnte das Oberkommando der Wehrmacht nur unzureichende Verstärkung über Südfrankreich entsenden. Im südlichen Tunesien vereinigten sich die frischen Einheiten mit der zurückweichenden Panzerarmee Afrika.

1943

Ende Januar 1943 musste Libyen aufgegeben werden. Inzwischen standen die Truppen der Achsenmächte einer halben Million Mann alliierter Soldaten und damit einer doppelten Übermacht gegenüber. Auch verfügten die Alliierten über die vierfache Anzahl von Panzern und über die uneingeschränkte Luftüberlegenheit.

Am 23. Januar besetzten die Briten Tripolis. Im März und April wurden die Soldaten der Achsenmächte schließlich eingeschlossen. Lediglich an der Mareth-Linie wurde noch erbitterter Widerstand geleistet. Am 23. Februar 1943 wurde Rommel Oberbefehlshaber der Heeresgruppe Afrika. Am 4. März schlug Rommel in einem ausführlichen Funkspruch an Hitler vor, die Frontlinie drastisch zu verkürzen und sich auf einen kleinen Brückenkopf um Tunis zurückzuziehen. Am 7. März erhielt Rommel vom Führerhauptquartier die kategorische Ablehnung dieses Vorschlags; Hitler äußerte sich wütend. Darauf entschloss sich Rommel, nunmehr seine Kur anzutreten. Am 9. März flog Rommel von Sfax aus nach Deutschland. Er sprach mit Hitler über ein Ende der Kampfhandlungen. Hitler blieb aber starrköpfig und verweigerte dem Afrika-Korps den Rückzug auf das europäische Festland.

Rommel blieb in Deutschland (u. a. wollte die NS-Propaganda vermeiden, dass er mit der absehbaren Niederlage in Verbindung gebracht würde). Am 11. März verlieh Hitler Rommel für seinen Einsatz in Afrika die Brillanten zum Ritterkreuz mit Eichenlaub und Schwertern. Rommel war der erste Soldat des Heeres, der diese exklusive Auszeichnung erhielt. Erst nachdem am 12. und 13. Mai 1943 Rommels Nachfolger Generaloberst Hans-Jürgen von Arnim bei Tunis kapituliert hatte, erfuhr die Öffentlichkeit, dass Rommel Afrika bereits im März verlassen und eine weitere Auszeichnung erhalten hatte. Zuvor war es wegen der Befehlsmissachtungen Rommels erstmals zu Spannungen zwischen Hitler und seinem „Lieblingsgeneral“ gekommen. Die Spannungen ließen nach, als sich Rommels Einschätzung der nicht mehr abzuwendenden Niederlage in Nordafrika schließlich bestätigte (Näheres im Artikel Rommel).

Erschwerende Umstände während des Afrikafeldzuges

Die Versorgung der Truppen mit Nahrungsmitteln, Treibstoff, Munition und Ausrüstung war auf Grund der Distanzen in Nordafrika nur schwer sicherzustellen. Außerdem fielen im Sommer 1942 66 % der deutsch-italienischen Nachschublieferungen den von Malta aus operierenden U-Booten und Flugzeugen der Briten zum Opfer. Operative Erfolge auf dem Schlachtfeld waren für beide Seiten mit wachsenden Distanzen zu ihren jeweiligen Versorgungsbasen verbunden. Somit war der Erfolg einer jeden militärischen Operation stärker als auf jedem anderen Schlachtfeld vom funktionierenden Nachschub abhängig. Das Afrikakorps hatte leistungsfähige technische Versorgungsdienste (die deutschen Einheiten zur Instandhaltung, Bergung und Reparatur ausgefallener, beschädigter oder erbeuteter Fahrzeuge und Waffen waren gut ausgestattet und motorisiert); die Logistik auf der Seite der Achsentruppen hatte sich mit einem vielfältigen Gemisch an aus Italien, Deutschland, Großbritannien, den USA und sogar Frankreich und Russland stammenden Materials und Waffen (zum Beispiel Beutepanzer) auseinanderzusetzen, wofür Spezialwerkzeug, Ersatzteile und Munition herbeizuschaffen und zu bevorraten waren. Erschwerend kamen Rivalitäten zwischen der deutschen Wehrmacht und den italienischen Streitkräften sowie Konflikte zwischen den deutschen Teilstreitkräften (Heer, Marine und Luftwaffe) hinzu.

Das Gelände mit seinen weiten offenen Flächen erforderte andere taktische Vorgehensweisen als in Mitteleuropa (dichter besiedelt und von Deckung bietenden Wäldern durchzogen). Nur sehr wenige Gebiete boten natürliche, durch Flankenmanöver nicht umgehbare Engpässe, in denen eine statische Verteidigung aufgebaut werden konnte. Die theoretisch überlegenen taktischen Fähigkeiten der Wehrmacht zum Gefecht der verbundenen Waffen sowie zum Bewegungskrieg wurden bedeutungslos, als die methodisch vorgehende erfahrene britische 8. Armee unter Montgomery im Osten sowie die frischen amerikanischen Truppen im Westen die deutsch-italienischen Truppen kräftemäßig deutlich übertrafen.

Das Wüstenklima (am Tag bis zu 50 Grad Celsius Hitze, nachts sehr kalt) und der Sand stellen hohe Anforderungen an Mensch und Material. Es sind vier bis fünf Liter Wasser am Tag nötig, um den Wasserverlust des Körpers auszugleichen. Der feine Sand der Wüste setzte den Fahrzeugen und Technik zu und erforderte eine erhöhte Wartung.

Verluste

Tote, Vermisste, Gefangene:

Italiener: 362.341

Deutsche: 151.994

Franzosen (Vichy): 3.343

Briten: 220.000

US-Amerikaner: 18.221

Freie Franzosen: 16.000

Folgen

Fast 250.000 deutsche und italienische Soldaten gerieten in Kriegsgefangenschaft, da Hitler keine Rückverschiffung nach Europa erlaubte.

Seit seinen spektakulären Erfolgen stand Generalfeldmarschall Rommel im Rampenlicht der Öffentlichkeit. Das Afrikakorps war durch die unmenschliche Umgebung, die Erfolge und Medien geradezu zum Sinnbild deutschen Kampfeswillens geformt worden. Die Deutschen reagierten daher entsetzt auf die Niederlage und die hohen Verluste in Nordafrika. Das Schlagwort vom „zweiten Stalingrad“ fand im Deutschen Reich rasche Verbreitung.

Die alliierten Streitkräfte verfügten nun die Kontrolle über den Mittelmeerraum und gute Voraussetzungen für eine alliierte Landung auf Sizilien. Mit dieser wurde am 10. Juli 1943 die von Hitler so gefürchtete neue Front im Süden Europas eröffnet, die innerhalb weniger Tage zum Sturz Mussolinis und dem Seitenwechsel Italiens führte.

(Aus wikipedia).

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