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All categories > Militaria till 1914 > Military History: Modern Age Till 1914

Wilhelm II. Orient Leibgarde Tropenuniform Potsdam 1898 Auction number: 0006574529 
End of auction: 04/28/24  at  10:53 AM a o clock    3 d. 3 h. 49 min. 36 sec.  
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DESCRIPTION

Zur Orientreise des Deutschen Kaiserpaars.

Die Leibgarde des Kaisers in neuen Tropenuniformen in der Leibgarde-Husaren-Kaserne in der Schiffbauergasse in Potsdam 1898.

 

Neuanfertigung nach einer Originalaufnahme von Selle & Kuntze in Potsdam aus dem Jahre 1898.

 

Großformatiger echter Fotoabzug auf professionellem Fotopapier.

Größe 285 x 200 mm.

 

Neuwertiger Zustand.

 

Hervorragende Bildqualität – extrem seltenes Motiv!!!

Neuzeitlicher Abzug, kein Original / New print, not original!!!

Siehe auch: 1. Leibhusaren-Regiment Nr. 1, 1898, 19. Jahrhundert, Abzeichenfarben, Adel, Altdeutschland, Aristokratie, Armee, Außenpolitik, bodyguards, Brandenburg, D-14467 Potsdam, D-14469 Potsdam, Degen, Deutsche Geschichte, deutsche Militärmission im Osmanischen Reich, Deutsches Kaiserreich, Deutsches Orient-Korps, Deutsches Reich, Deutsch-orientalische Beziehungen, Diplomatie, entourage, Epauletten, Gala-Uniform, Garde-Infanterieregimenter, Garde-Kürassiere, Garnison, Gefolge, Heer, Heeresleitung, Heerführer, Heerwesen, Hofstaat, Hohenzollern, imperial bodyguard, Israel, Jerusalem, Kaiser Wilhelm II., kaiserliche Leibgarde, Kaiserzeit, Kaserne, Kavallerie, Kolonialpolitik, Krone, Leibgarde-Husaren-Kaserne, Leib-Gendarmerie, Leibkompagnie, Majestät, Militär, Militärgeschichte, Militaria, Monarchie, Naher Osten, Neunzehntes Jahrhundert, Offiziere, Ordonnanzoffiziere, Orient, Orientreise, Ortsansichten, Ortsgeschichte, Ortskunde, Osmanisches Reich, Ottomanisches Reich, Palästina, Palästinareise, Palästina-Reise, Palestine khaki tropical uniforms, Patriotismus, Pferd, Pferde, Pickelhaube, Pickelhauben, Portepee, Preußen, Preußenkorps, Preußisches Heer, Regimentsgeschichte, Reichshauptstadt Berlin, Reisekaiser, Reiten, Reiter , Säbel, Sattel, Schiffbauergasse, Schützenschnur, Soldat, Soldaten, Staatsbesuch, Stadtgeschichte, staff officers, Topographie, Tropen, Tropenhelm, Tropenuniform, tropical helmets, Truppe, Truppenformationen, Türkei, Uniform, Uniformen, Uniformkunde, Uniforms, Vaterland, Vorderasien, Vorderer Orient, wilhelminische Weltpolitik, Wilhelminisches Kaiserreich, Wilhelminisches Zeitalter, Zeitgeschehen, Zeitgeschichte

 

100% Abzug auf echtem Fotopapier – kein billiger Druck!!!

Besichtigung jederzeit möglich.

 

100% Exposure on real photo paper - not a cheap print!

Visit any time.

 

 

Sie bieten hier auf ein (teilweise restauriertes) Faksimile hergestellt in aufwendigem Fotoreproduktionsverfahren auf hochwertigem Profi – Fotopapier. Kein Qualitätsverlust zum Original!

 

Heute findet man dieses Motiv nur mehr ganz selten im Original!

 

Reproduktion, kein Original / reproduction, no original!!!

 

 

 

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Das Angebot wird als Sammlerstück verkauft  - Urheberrechte sind im Kauf ausdrücklich NICHT enthalten!!!

 

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Historische Informationen zum Artikel:

 

Wilhelm Niederastroth, deutscher Fotograf (Königlich preussischer Hofphotograph). Geboren 1874 in Potsdam, gestorben 1927.

Selle & Kuntze, später Selle-Kuntze-Niederastroth war ein Fotografen-Atelier in Potsdam.

Gustav Adolf Selle (27. Februar 1854 - 2. Januar 1902) und Julius Adolph Paul Kuntze (27. April 1848 - 25. Oktober 1905) gründeten im Jahr 1870 gemeinsam das Fotostudio Selle & Kuntze in Potsdam. Nach dem Tod von Adolph Paul Kuntze heiratete seine Tochter den Fotografen Wilhelm Niederastroth (1874-1927). Dieser übernahm die Leitung des Fotoateliers. Sie betrieben das Atelier weiter als  Portraitstudio bis zu Wilhelm Niederastroths frühen Tod im Jahre 1927. Wilhelm Niederastroth hat Kaiser Wilhelm II. und dessen Familie porträtiert. Neben der Hohenzollern und ihrem höfischen Gepränge hinaus dokumentierte er  historische und alltägliche Ereignisse fotografisch. In den besten Jahren beschäftige Niederastroth in seinem Fotoatelier bis zu sieben Mitarbeiter. Nach dem 1. Weltkrieg als Wilhelm II. ins Exil in die Niederlande ging, gingen die Geschäfte zurück. Im Alter von nur 52 Jahren starb Wilhelm Niederastroth im Jahre 1927. Wilhelm II. schickte sogar aus dem Exil der Witwe Margarethe Niederastroths ein Beileidstelegramm.

 

Palästinareise Kaiser Wilhelms II.

Die Palästinareise des Deutschen Kaisers Wilhelm II. dauerte vom 11. Oktober bis 26. November 1898, Höhepunkt war die Einweihung der deutschen Erlöserkirche.

Im Rahmen seiner Fahrt nach Palästina wurden unter anderem die damals noch zum Osmanischen Reich gehörenden Städte Konstantinopel, Haifa, Jaffa, Jerusalem und Beirut besucht. Der Kaiser stützte die Macht des Sultans im labilen Osmanischen Reich seit der Balkankrise, bemühte sich um eine politische Stärkung des Christentums, vor allem der evangelischen Kirche und ermutigte die deutschen christlichen und jüdischen Siedler, ohne sich politisch für sie einsetzen zu wollen.

Historischer Kontext

Am Ende des 19. Jahrhunderts, als Wilhelm II. die Kaiserwürde übernahm, befand sich das Deutsche Reich im Umbruch. Es vollzog einen Wandel vom Agrar- zum Industriestaat. Dieser ökonomische Strukturwandel brachte soziale Veränderungen mit sich. So verdrängten beispielsweise die neuen Großunternehmer den alten Mittelstand mit seinen kleinen Einzelhandelsgeschäften und gewannen durch ihre große Finanzkraft an politischer Relevanz. Ein weiteres Indiz für den Wandel ist der Anstieg der Erwerbstätigkeit in der Industrie. Die Zahl der Industriearbeiter stieg auf das Niveau der Arbeiterzahl in der Land- und Forstwirtschaft.

In dieser Zeit avancierte das Deutsche Reich zu einer der drei großen Industrienationen (neben den USA und Großbritannien), was ein Bevölkerungswachstum nach sich zog, das wiederum die Urbanisierung förderte und die Zahl der Großstädte wachsen ließ (von 1871 bis 1910 um 58 Prozent). Die unter anderem dadurch ausgelösten sozialen Gegensätze, besonders zwischen der Arbeiterschaft und dem Bürgertum, vermochte der Staat nicht ausreichend zu balancieren und orientierte sich, um die innenpolitischen Spannungen zu kompensieren, nach außen (Imperialismus).

Nicht zu unterschätzen für den wirtschaftlichen Aufstieg des Deutschen Reiches ist der zu dieser Zeit stattfindende Ausbau des Verkehrswesens und in diesem Zusammenhang vor allem die Erweiterung des staatlichen Eisenbahnnetzes. Damals wurde der wirtschaftliche Aufschwung vom Export getragen. 1891 erreichte der Export von Gütern den Wert von 7,3 Mrd. Goldmark und stieg bis 1911 auf 17,8 Mrd. Mark. Es könnte vom Betrachter angenommen werden, dass die damaligen Kolonien dabei eine Rolle spielten, doch lagen die überseeischen Absatzmärkte vor allem in angelsächsischen Gebieten.

1914 lebten in Palästina 5000 (europäische) Christen wovon die Hälfte aus Deutschland stammte. Die deutschen Siedler waren aus religiösen oder national-jüdischen Motiven dort hingezogen und standen unter dem Protektorat des Deutschen Reiches. Neben den aus Europa eingewanderten Christen bestand unter den Pälästinensern eine lange christliche Tradition, noch 1848 waren 80 % der Einwohner Bethlehems Christen.

Vorgeschichte

In der Geschichte der Hohenzollern war es nicht das erste Mal, dass ein Mitglied der Familie sich nach Palästina begab. Aus religiösen Motiven interessierte sich bereits König Friedrich Wilhelm IV. (1795-1861) für das Heilige Land und gründete dort 1841 ein protestantisches Bistum, das ungewollt zu Rivalitäten der ansässigen Religionen führte. Kronprinz Friedrich Wilhelm (1831-1888) bereiste 1869 Jerusalem zur Eröffnungsfeier des Sueskanals. Kaiser Wilhelm I. ließ für den Bau einer Kirche in Jerusalem Gelder sammeln.

1889 bestätigt Kaiser Wilhelm II. die Gründung des deutschen Jerusalem-Stifts. Der Zweck dieser Stiftung war der Erhalt sowie die Schaffung evangelisch kirchlicher Einrichtungen und Anstalten in Jerusalem. Die Tatsache der deutschen Besiedlung und die traditionelle Beziehung der Hohenzollern zum Heiligen Land wird den Ausschlag zu seiner Reise gegeben haben. Das erklärte Ziel war die Einweihung der Erlöserkirche in Jerusalem. Auch wollte er als Pilger ins Heilige Land reisen wie einst sein Vater und dem Wunsch seines von ihm sehr verehrten Großvaters nachkommen, eine evangelische Kirche in Jerusalem einzurichten.

Anlässlich der Reise wurde von türkischer Seite erwogen, einen Teil der Stadtmauer Jerusalems abzureißen, da man mit einem erhöhten Verkehrsaufkommen rechnete, wozu der Kaiser sagte: „Das soll inhibiert werden; ich hoffe nicht, daß eine solche Barbarei wirklich gemacht wird“ (zit. nach Carmel, Alex/Eisler, Ejal-Jakob, 1999, S. 51) Die Mauer wurde für seinen Einmarsch durchbrochen. Allgemein wurde behauptet, der Kaiser habe den Abriss angeordnet.

Politische Relevanz erhielt die Palästinareise durch den Besuch des Kaisers beim „Roten Sultan“ Abdülhamid II. (so genannt wegen des Massakers an den Armeniern in Konstantinopel), um die guten Beziehungen der beiden Länder zu bestätigen. Die französische Presse behauptete, der Kaiser wolle mit seinem Protektorat die französische Tradition des Schutzes der Katholiken sowie deren Institutionen im Orient ohne Unterscheidung der Nationalitäten beseitigen. Die damalige Unterstellung der Entente-Mächte, der Kaiser habe die Absicht verfolgt, sich Palästina anzueignen, ist deshalb wohl gegenstandslos, weil Berlin später auf Palästina zugunsten Frankreichs verzichtete.

Am 17. Oktober 1898 behauptete die Zeitung Le Matin, dass der Kaiser in Haifa eine Flottenbasis errichten wolle und dies der hauptsächliche Zweck der Reise sei. Doch wie Bemerkungen des Kaisers zu entnehmen ist, wusste dieser erst kurze Zeit vor seiner Ankunft, wo Haifa überhaupt lag. „Haifa, wo ist denn das?“ (zit. nach ebd. S. 58) Ursprünglich sollte der Kaiser nämlich in Jaffa anlegen, doch aufgrund der fortgeschrittenen Jahreszeit wurde empfohlen, in Haifa zu landen, womit der Kaiser auch einverstanden war. Hintergrund dieser Empfehlung ist die Einschiffung von Kaiser Franz Joseph anlässlich seiner Nahostreise von 1869, bei der das Schiff fast gekentert wäre.

Verlauf

Bereits im Frühjahr wurde die Reise des Kaiserpaares vorbereitet. Unter anderem reiste eine Delegation nach Palästina, um die geplante Route zu kontrollieren. Am 11. Oktober begann die Reise. Kaiser und Kaiserin mit Gefolge machten sich zunächst auf den Weg nach Konstantinopel. Viele Pilger sowie zweihundert offizielle Gäste schlossen sich ihnen an. Während das offizielle Gefolge zusammen mit dem Kaiserpaar den Weg über Konstantinopel nahmen, reisten die Pilger direkt nach Palästina.

Begrüßungen

Der Empfang, der dem Kaiser und der Kaiserin in Konstantinopel, Palästina sowie Syrien bereitet wurde, war von einer sehr positiven Haltung geprägt. Nach einem kurzen Aufenthalt in Konstantinopel reisten sie mit dem Gefolge weiter nach Palästina.

Am 25. Oktober kamen sie mit der Jacht Hohenzollern in Haifa an. Es war das erste Mal seit 670 Jahren, dass ein Kaiser deutscher Nation das Heilige Land betrat. Der Staufer Friedrich II. (1194-1250), der einen Kreuzzug ins Heilige Land unternommen hatte, war der Letzte, der 1228 in Akko landete. Vom Berg Karmel schaute Wilhelm II. samt seinem Gefolge auf Haifa mit seiner dort ansässigen deutschen Kolonie hinab. An dieser Stelle wurde später ein Kaiser-Wilhelm-Denkmal erbaut und der Platz davor Kaiser-Wilhelm-Platz genannt. Englische Soldaten demontierten 1918 das Denkmal, jedoch wurde es 1982 im Beisein von Prinz Louis Ferdinand von Preußen wieder errichtet.

Am 26. Oktober traf der Kaiser feierlich im deutschen Konsulat ein. Das Oberhaupt der deutschen Kolonie, der Lehrer Friedrich Lange (1840-1923), und der Vizekonsul Fritz Keller (1833-1913) begrüßten ihn und die Kaiserin im Namen der Templer. Lange drückte seinen Dank dafür aus, dass die Kolonie unter dem deutschen Protektorat stehe und finanzielle Unterstützung erhielt, und sprach die Hoffnung aus, auch in Zukunft unterstützt zu werden, was der Kaiser freudig bejahte.

Als Vertreter der in Tabgha am Tiberias-See ansässigen Katholiken und Protestanten sprach der Pastor Herman Baumeister (1867-1898) ein paar Worte. Daraufhin gab der Kaiser dem Pastor zu verstehen, dass er den „Katholischen Unterthanen“ überall Schutz gewähre (zit. nach ebd. S. 72). Im Anschluss an die Begrüßungsfeier im Garten des deutschen Konsulats besuchte man das katholische Hospiz der barmherzigen Schwestern vom heiligen Borromäus sowie die evangelische Schule, die sich ebenfalls in Haifa befand. Nach den Besuchen in Haifa, ging die Reise weiter nach Jaffa. Unterwegs wurden Atlit und Tantura besichtigt, und man übernachtete kurz vor Caesarea Maritima in einem Zeltlager bei Burdsch-el-Khail (heute Burdsch Binjamina).

Am Morgen des 27. Oktobers wurde die Reise fortgesetzt. Der zur Tempelgesellschaft gehörige Georg Sus (1853-1932) führte den kaiserlichen Hofzug auf der neu errichteten Straße nach Jaffa. Der Kaiser passierte Kakun und Kafr Saba (das heutige Kfar Saba) sowie die landwirtschaftliche Templerkolonie Sarona, die nördlich von Jaffa lag, im heutigen Regierungsviertel von Tel-Aviv. In Sarona wurde der Kaiser herzlich empfangen. Der deutsche Konsul in Jaffa Edmund Schmidt (1855-1916) empfing den Kaiser und begrüßte ihn freundlich im Auftrag der gesamten Kolonie. Der Kaiser wies auf die Hoffnung hin, dass seine freundschaftliche Politik gegenüber dem Osmanischen Reich dazu dienen werde, dass die deutschen Kolonien (ehemals vier an der Zahl) sich in der dortigen Region gut entwickeln könnten.

Von der Kolonie in Sarona ging die Reise weiter nach Jaffa, wo die Reisenden im deutschen Hotel du Parc gastierten. Vier Kolonialisten (mit Christian Hoffmann II. als Anführer), je einer aus jeder Kolonie, besuchten am nächste Tag den Kaiser. Man überbrachte ein Memorandum, in dem die Ansiedlung der Templer in Palästina beschrieben wurde, sowie ein mit Zeichnungen versehenes Album des deutschen Orientmalers Gustav Bauernfeind (1848-1904). Der Kaiser drückte den Kolonialisten gegenüber seinen Wunsch aus, sie sollten „zum Wohle der Bewohner dieses Landes mit Ausdauer und Erfolg mit ihrer wichtigen Aufgabe fortfahren“ (zit. nach ebd. S. 81). Nun verließ der kaiserliche Hofzug Jaffa in Richtung Jerusalem. Auf dem Weg, bei der jüdischen Ackerbauschule Mikwe-Israel, traf der Kaiser mit Theodor Herzl zusammen. Über die Zukunft der Juden in Palästina sagte er zu diesem Zeitpunkt noch nichts.

Strafpredigt vor Geistlichen

Der Kaiser reiste nun zu Pferd und gelangte über Ramle und Latrun nach Bab el-Wad. Am Morgen des 29. Oktobers verlief die Reiseroute über Abu-Ghosh nach Jerusalem. Das Kaiserpaar ritt auf Schimmeln in weißen Sonnenmänteln dem Tross vorweg in die Stadt ein. Der Aufenthalt in Jerusalem dauerte eine Woche. Dass der Kaiser über die Stadt enttäuscht war, wurde aus einer Rede deutlich, die er in Betlehem auf einer Terrasse vor der 1883 eingeweihten evangelischen Weihnachtskirche hielt. Das Publikum der Rede bestand aus christlichen Geistlichen aus Palästina, Kleinasien und Ägypten. Der Kaiser kritisierte die Verstimmungen, die zwischen den Christen herrschten und so weit führten, dass türkische Soldaten sogar in den Kirchen intervenieren müssten, um Ausschreitungen zwischen den Christen zu verhindern.

Des Weiteren bemängelte er die Uneinigkeit der Protestanten. Dies sei ein schlechtes Auftreten vor der moslemischen Bevölkerung und gebe ein unwürdiges Bild des Christentums wieder. Die Absicht Deutschlands müsse darin liegen, den Mohammedanern zu zeigen, wie die christliche Religion und Liebe sei. Dies solle durch Erziehungs- und Wohlfahrtseinrichtungen sowie durch die Kultur des Christentums bewirkt werden und nicht durch erlahmende Reden. Der verarmten regionalen Bevölkerung fehle es an diesen genannten Dingen, und darüber führe der Weg, „ihre Achtung und Liebe zum Christentum zu wecken“ (zit. nach ebd. S.120).

Rhetorische Ermutigung der Templer

Als er aus Betlehem wieder nach Jerusalem zurückkehrte, ging der Kaiser zur dortigen Templerkolonie und fand für sie bestärkendere Worte als zuvor für die geistliche Hörerschaft vor der Weihnachtskirche in Betlehem. Er sagte, dass es ihn freue,

daß Ihr verstanden habt, durch euer persönliches Leben Eueren Nachbarn ein gutes Beispiel zu geben, und daß Ihr gezeigt habt, wie man es machen muß, um in diesen Ländern den deutschen Namen Achtung zu verschaffen. Ihr habt… Euch einen guten Ruf erworben hier und auch im Auslande und habt gezeigt, wie man es angreifen muß, öde Felder wieder fruchtbar zu machen… Ich hoffe, daß, wie augenblicklich, so auch in Zukunft die freundschaftlichen Beziehungen zum osmanischen Reiche, und insbesondere die Freundschaft zu Seiner Majestät dem Sultan und Mir, dazu dienen werden, Eure Aufgaben zu erleichtern. Wenn irgendeiner von Euch Meines Schutzes bedarf, so bin Ich da… und erfreulicher Weise ist das Deutsche Reich ja imstande, seinen Angehörigen im Auslande nachhaltigen Schutz zu gewähren.

(zit. nach ebd. S.120)

Diese positiven Worte des Kaisers zeigen, dass er großes Interesse am guten Gedeihen der Kolonien in Palästina hatte. Die Anrede der Siedler in der zweiten Person erweckt den Eindruck der besonderen Nähe. Auch lobt er ihre Arbeit, weil „…Ihr gezeigt habt, wie man es machen muß, um in diesen Ländern den deutschen Namen Achtung zu verschaffen“ (zit. nach ebd. S. 120). Dieser Satz könnte eine Anspielung auf die zuvor gehaltene Rede in Betlehem sein. Freudig gestärkt durch des Kaisers Worte wurde am darauffolgenden Tage die Nachtruhe durch den Gesang deutscher Siedler gestört. Sie sangen die deutsche Nationalhymne. Doch Robert Bosse (preußischer Kultusminister sowie Mitglied des kaiserlichen Gefolges) meinte, man solle den Siedlern nicht zu viele Hoffnungen machen. Bosse war es bewusst, dass Wilhelm II. keine „konkrete Schritte“ (zit. nach ebd. S.120) einleiten würde, die die Beziehungen zum Sultan Abdülhamid II. gefährdeten, auch wenn der Kaiser versuchte, die Stellung der deutschen Siedler in Palästina zu stärken.

Einweihung der Erlöserkirche

Die Leitung des Baus der Erlöserkirche von 1893-1898 hatte Paul Roth (1859-1955) inne. Der Wunsch des Kaisers war es, dass eine Urkunde zusammen mit drei Fünfmarkstücken, die Bildnisse vom Kaiser Wilhelm I., Friedrich III. und Wilhelm II. zeigten, sowie den 95 Thesen Luthers in ein kupfernes Kästchen gelegt und mit einer Steinplatte verschlossen werden sollten. Das Gebiet, auf dem die Kirche errichtet wurde, hatte der Kaiser dem katholischen „Deutschen Verein vom Heiligen Lande“ übergeben, der selbst schon längere Zeit versucht hatte, es zu kaufen. Doch war das Terrain auch den Moslems heilig, und so bemühte sich der Verein vergeblich. Erst als der Kaiser persönlich intervenierte, kaufte der Sultan selbst das Gebiet für 100.000 Mark, die Wilhelm II. aufbrachte.

Am 31. Oktober geschah als Hauptziel der Reise die Einweihung der Erlöserkirche vor Besuchern aus der ganzen Welt. Die Besuche, die der Kaiser im Jordanland geplant hatte, sagte er aufgrund der Hitze sowie der staubigen Straßen ab; außerdem auch wegen Nachrichten, die ihn aus Berlin erreichten, wie es in der öffentlichen Bekanntmachung hieß. In seinen letzten Tagen in Jerusalem traf er die wichtigsten Vertreter aller dort ansässigen Religionen wie auch der staatlichen Einrichtungen. Des Weiteren besuchte er Pastor Johann Ludwig Schnellers Syrisches Waisenhaus, die Kaiserswerther Mädchenschule „Talitha Kumi“ sowie das deutsche Diakonissen-Krankenhaus und die katholische Hospiz.

Absage an den Zionismus

Eine zionistische Gesandtschaft traf am 2. November unter der Leitung Theodor Herzls im Zeltlager des Kaisers ein. Wilhelm II. teilte ihnen mit, dass alle diejenigen Bestrebungen auf sein wohlwollendes Interesse zählen könnten, welche auf eine Hebung der Landwirtschaft in Palästina zur Förderung der Wohlfahrt des türkischen Reiches unter voller Beachtung der Landeshoheit des Sultans abzielten.

Theodor Herzl muss sehr enttäuscht über die klare Ablehnung des Kaisers gewesen sein, wenn er gehofft hatte, mit dessen Hilfe den Weg zum Judenstaat in Palästina bahnen zu können. Sogar der Onkel des Kaisers, Friedrich I. von Baden, hatte Herzl telegrafisch zum Erfolg beglückwünscht. Die letzte Zeile, in der Wilhelm II. die Landeshoheit des Sultans herausstellt, dürften die Hoffnungen Theodor Herzls samt seiner Begleiter auf deutsche Unterstützung begraben haben. Dem Kaiser waren die guten Beziehungen zum türkischen Sultan also wichtiger als die deutschen Siedler und möglicherweise die Hoffnung, die linksorientierten Juden in Deutschland loszuwerden. Mochte der Kaiser anfangs mit dem Gedanken gespielt haben, in Palästina den Zionisten zu helfen, hat er ihn während der Orientfahrt wieder abgelegt, vielleicht beim Besuch des Sultans.

Theatralische Rückkehr

Ein Abschiedsgottesdienst für den Kaiser fand am 3. November in der Erlöserkirche statt. Mit der Eisenbahn gelangte der Hof am nächsten Tag zurück nach Jaffa, wo es mit dem Schiff weiter nach Beirut ging. Im Libanon und in Syrien schaute sich der Kaiser geschichtsträchtige Orte an und kehrte schließlich am 26. November nach Berlin zurück.

Doch noch politisch wurde es allerdings bei der triumphalen Heimkehr:

Seine Schwester Charlotte konnte ihren Augen und Ohren nicht trauen, als sie von seiner Absicht erfuhr, festlich in Berlin Einzug zu halten, als hätte er einen Krieg gewonnen.

(zit. nach Röhl, John C. G., 2001, S. 1059)

Volkstümliche Werke, Kinderbücher sowie eine Prachtausgabe verbreiteten den Mythos der kaiserlichen Wallfahrt als wahr gewordenes Märchen. Auch in seiner darauffolgenden Rede versuchte er die Orientreise zu nutzen, indem er vor dem Brandenburgischen Provinziallandtag sein erhebendes Gefühl schilderte, welches ihn auf dem Ölberg ergriffen habe, wo der Erlöser den Kampf aller Kämpfe für die Menschheit focht. Schließlich merkte Wilhelm noch an, wie schön es doch in der deutschen Heimat sei und dass es die Aufgabe aller sein müsse, die Einheit zu bewahren.

Deswegen wollen wir trachten, dass wir Germanen wenigstens zusammenhalten, wie ein fester Block.

(zit. nach ebd., S. 1060)

Fazit

Der Geschäftsträger der Botschaft in Konstantinopel überprüfte die Ergebnisse der Reise. Kopien dieses Berichts wurden auf Anweisung des Kaisers an alle ausländischen Botschaften versandt, was Alex Carmel als Zustimmung des Kaisers auffasst. Als Begünstigte der Reise wurden die deutschen Siedler herausgestellt, die vor allem von den extra für den Besuch des Kaisers ausgebauten Straßen und Brücken etc. profitierten. Das Leitmotiv, das für die Reise angegeben wurde, war ihre Religiosität, und ihr größter Erfolg sei die Begeisterung für die Deutschen, die sie ausgelöst habe. Robert Bosse bemerkte, dass einige Mitreisende meinten, das Deutsche Reich werde nun auch in Palästina „festen Fuß fassen“. Allerdings zeigte die Reise,

wie vorsichtig unser Kaiser in dieser Beziehung alles vermieden habe, was übertriebenen politischen Hoffnungen oder auch dem Misstrauen anderer Nationen zum Anhalt hätte dienen können. Die auswärtige Politik des Deutschen Reiches bewegt sich auch heute noch – Gott sei Dank – auf dem von den Fürsten Bismarck vorgezeichneten Bahnen. Sie ist namentlich in der orientalischen Frage ausgesprochene Friedenspolitik.

(zit. nach Carmel, Alex/Eisler, Ejal-Jakob, 1999, S. 169)

Deutsche Territorien oder Zentren zu gewinnen, wie in China, habe das Deutsche Reich in Palästina nicht vor, sondern erfreue sich über die friedliche Arbeit der dortigen deutschen Siedler. Man kann also sagen, das Verhältnis des Kaisers zu den deutschen Siedlern in Palästina war ihnen gegenüber wohlwollend, jedoch seine Unterstützung war in Anbetracht der Beziehungen zum Osmanischen Reich nicht uneingeschränkt. Die Hoffnung der Templer, dass der Kaiser sich vor allem politisch für die Kolonien einsetze, wurde also nicht erfüllt. Die Träume der deutschen Kolonialisten in Palästina zerplatzten wohl endgültig, als ihnen der Kaiser im Fall Fritz Unger (1876-1910) nicht zur Hilfe eilte, obwohl er ihnen auf seiner Orientreise mehrmals seinen Schutz zugesichert hatte. Der Siedler Unger wurde von wütenden Arabern in Anwesenheit des deutschen Vizekonsuls und Vertreter türkischer Behörden erschlagen, da in der vorherigen Nacht ein Dieb, der aus ihren Dorf stammte, im Weinberg erschossen worden war.

Das politische Interesse des Deutschen Reiches an Palästina erlahmte, als den Franzosen offiziell das Heilige Land überlassen wurde, weil die deutsche Hauptstadt die Zone entlang der Bagdadbahn beanspruchte, als Deutschland, Frankreich, England und Russland die asiatische Türkei in Interessensphären einteilten.

Mit Ausnahme des Besuches bei Sultans Abdülhamid II. war die Reise eher unpolitisch und hatte den Charakter einer Pilgerfahrt im Geiste der Ahnen. Ein Interesse hatte der Kaiser gewiss auch an den deutschen Siedlungen, zumindest in kultureller Hinsicht, weniger in politischer. Wie der gesamte Verlauf zeigt, überwogen die religiösen Motive.

(Aus wikipedia).

 

Im Herbst des Jahres 1898 reiste Wilhelm der Zweite in den Orient. Er wolle - wie offiziell verlautbart wurde - als frommer Pilger das Heilige Land besuchen und bei der Einweihung der Jerusalemer Erlöserkirche anwesend sein. Doch die kaiserliche Morgenlandreise war mehr als eine fromme Pilgerfahrt.Beim Sultan setzte sich Wilhelm der Zweite für den Bau der Bagdadbahn ein, als "Weltpolitiker" erwartete er die Ausweitung des deutschen Einflusses bis an den Persischen Golf. Als Kaiser des paritätischen Deutschen Reiches schenkte er dem katholischen "Verein vom Heiligen Lande" die "Dormition". Seine katholischen Untertanen wollte er für sich und seine Politik gewinnen. Als zeitweilig enthusiastischer Befürworter der zionistischen Idee hatte Wilhelm der Zweite vor seinem Aufbruch in den Orient Theodor Herzl versprochen, die Einwanderung der Juden nach Palästina unter seinen Schutz zu stellen.Die deutsche Türkeipolitik fügte dem deutsch-russischen Verhältnis irreparablen Schaden zu und belastete die deutsch-französischen Beziehungen. Staatsführung und Öffentlichkeit in Deutschland erkannten nicht, dass zu Erhalt und Sicherung des Deutschen Reiches in der Mitte Europas keine "Weltpolitik", sondern eine vorsichtige und weltgewandte Politik notwendig war.Die Orientreise des deutschen Kaisers Wilhelm II. im Herbst 1898, dem der Volksmund seiner Zeit nicht zuletzt aus diesem Grunde den Beinamen Reisekaiser gegeben hatte, besaß eine weit über den proklamierten Anlass hinausgehende Bedeutung.
Die relativ lange Auslandreise sollte eine kaiserliche Pilgerfahrt vornehmlich nach Palästina, ins Heilige Land der Juden, Christen und Moslime sein. Die Stadt Jerusalem, wo der Tempel von König Salomon gestanden hatte, wo Jesus von Nazareth gekreuzigt worden war, wo sich der Felsendom zur Verehrung Allahs befindet, war das Hauptreiseziel. Dort sollte die evangelische Erlöserkirche feierlich eingeweiht werden. Das Londoner Reisebüro Thomas Cook & Sohn hatten das Ereignis mit organisiert. Anlässlich der Einweihung des christlichen Monuments unweit der jüdischen Klagemauer demonstrierte der damals 39jährige deutsche Monarch, stets militärisch exakt gekleidet und preußisch-trocken auftretend, sein kirchenpolitisch bemerkenswertes Anliegen sowie den Anspruch auf weltpolitische Anerkennung des. Deutschen Reiches. Er machte mehr als einmal deutlich, dass Deutschland sich zukünftig intensiver als bisher im Vorderen Orient zu engagieren gedächte.
Die Reise von Wilhelm II. rief vor allem aus diesem Grunde ein sehr differenziertes Echo in der zeitgenössischen öffentlichen Meinung hervor. Die weltpolitischen Konkurrenten in Großbritannien und Frankreich reagierten selbstverständlich anders als Presse und Wirtschaft in Deutschland.

 

Kaiser Wilhelm in der Tropenuniform.

Kaiser Wilhelm trat bekanntlich mit der Kaiserin und großem Gefolge am 12. Oktober 1898 von Berlin über Venedig seine Orientreise an, bei der zunächst ein fünftägiger Besuch des Sultans und Konstantinopels vorgesehen ist, worauf sich das Kaiserpaar nach Kleinasien begab, dort die Orte Haifa, Cäsarea, Jaffa und Latrun aufsuchte, und hat schließlich am 29. Oktober in Jerusalem seinen Einzug gehalten, wo es der Einweihung der neuen Erlöserkirche am 31. Oktober beiwohnte. Von hier reiste das Kaiserpaar nach Ägypten, in dessen Hauptstädten Alexandria und Kairo Festlichkeiten stattfanden. Ausflüge nach den Pyramiden von Gizeh, der Stufenpyramide von Saggarah und dem großen Nilstauwerk unweit Qualiub sowie eine etwa zwölftätige Jachtfahrt bis zum ersten Nilfall waren weitere Bestandteile der Reise. Mit Rücksicht auf die in den letzten Monaten des Jahres im Orient herrschende  hohe Temperatur hat sich Kaiser Wilhelm eine Tropenuniform aus leichtem Stoff von hellbräunlicher Farbe anfertigen lassen.. Der Rock ist bequem, etwas faltig, mit den Generalsabzeichen, Gardelitzen und Ärmelaufschlägen versehen. Die Beinkleider sind enganliegend mit breiten roten Längsstreifen an der Außennaht. Sie stecken in hohen Stiefeln von gelbbraunem Leder. Auch die Säbelscheide besteht aus braunem Leder. Der Tropenhelm trägt vorn die preußischen Adler. Das Gefolge des Kaisers und der Kaiserin hat auf der Orientreise eine ähnliche Tropenuniform angelegt, die je nach dem Rang der einzelnen Personen entsprechende Gradabzeichen enthielt, desgleichen die Leibgarde des Kaiserpaars. Die Leibgardisten trugen Uniformen aus gelbem englischen Cacaoleinen; die des Kaisers hatten Kragen und Aufschläge aus blauem Tuch mit Goldstickerei, während Kragen und Aufschläge der Leibgarde der Kaiserin aus carmoisinrothem Tuch mit Silberstickerei angefertigt waren. An dem Tropenhelm trugen die Leibgardisten den Gardestern. Die Dienerschaft wurde ebenfalls in cacaoleinene Costüme gekleidet und mit englischen Mützen ausgestattet. Unter den Röcken trugen die Diener ein Koppel aus hellgelbem Leder mit Revolver und Feldflasche.

 

Die Leibgarde-Husaren-Kaserne im Potsdamer Stadtteil Berliner Vorstadt ist ein trutziger Bau in der Berliner Straße 27.

Geschichte

Das Gebäude mit den markanten Zinnen ist so groß, dass man ihn kaum auf einen Blick erfassen kann. 136 Meter misst er in der Länge – um 1840 war das eine Sensation. Erstmals wurde ein ganzes Regiment Husaren, es war das Leibgarde-Husaren-Regiment mit über 600 Mann, in einem einzigen Gebäude untergebracht. Die anderen stadtbildprägenden Kasernen Potsdams wurden im Kaiserreich gebaut.

Den Befehl zum Bau der Kaserne gab König Friedrich Wilhelm III.. Das Gebäude wurde zwischen 1839 und 1842 errichtet. Es wurde von dem Direktor der preußischen Militärbauverwaltung Johann Georg Carl Hampel unter Mitwirkung von Karl Friedrich Schinkel projektiert. In der Abschlussphase des Baus wurde auf Wunsch von Friedrich Wilhelm IV. noch ein weiterer Experte hinzugezogen: Ludwig Persius. Er veredelte den Bau mit einem Zinnenkranz, der dem Bau einen wehrhaften Anschein verlieh. Das Hauptgebäude wird bis heute als Sitz des Kreiswehrersatzamtes militärisch genutzt. Bereits zu DDR-Zeiten befand sich dort in einem Teil des Gebäudes das Wehrkreiskommando, ein anderer Teil wurde von der Sowjetarmee genutzt.

Der Bau einer so großen Kaserne war symptomatisch für den Wandel im Militär: weg von der Einquartierung der Soldaten bei den Bürgersleuten hin zu Kasernierung. Die Truppe war leichter zu disziplinieren und konnte intensiver ausgebildet werden. Gleichzeitig erfolgte mit den Neubauten eine Verlagerung des Militärs aus der Altstadt heraus. Auch das war von Vorteil, denn im Bornstedter Feld und der Döberitzer Heide befanden sich Übungsplätze, auf denen großflächige Manöver stattfinden konnten und auch Artillerie-Übungen möglich waren.

Zur Leibgarde-Husaren-Kaserne gehörten zahlreiche Nebengebäude, wie die Reithallen. Die älteste Halle wurde von Schinkel geschaffen - die Schinkelhalle. Weitere Nebengebäude waren ein Offizierskasino und ein Lazarett. Heute befindet sich auf diesem Gelände der Kulturstandort Schiffbauergasse.

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